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Als ich die Tür hinter mir zuschloss, um meine freche Diebin am Türmen zu hindern, rasten meine Gedanken

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Als ich die Tür hinter mir zuschloss, um meine freche Diebin am Türmen zu hindern, rasten meine Gedanken.
Konnte es wirklich wahr sein?
War sie schwanger?
Auf der einen Seite war ich skeptisch ... wir hatten vor ihrer Entführung ein einziges Mal miteinander gevögelt, gut, das war ungeschützt gewesen ... und Scheiße, ja ... ich war in ihr gekommen.
Aber hatte das schon ausgereicht?
Auf der anderen Seite: Kindermund tut Wahrheit kund.
Warum sollte die Kleine lügen?
Dazu hatte sie nun überhaupt keine Motivation. Blieb nur noch als einzig logische Antwort: Alessia log.
Aus irgendeinem Grund wollte sie mir nicht sagen, dass sie mein Kind trug. Eventuell könnte das an meinen besitzergreifenden Gehabe liegen, das musste ich mir wohl eingestehen, aber wenn ich ehrlich war, war mir das scheißegal! Ich wusste längst, dass die schöne Dieben meine Frau werden würde. Ob sie das jetzt freiwillig tat, oder ob ich sanfte Erpressung einsetzen musste, ging mir am Arsch vorbei.
Wenn sie schwanger war, umso besser! Aber ich war nicht so dämlich, mich auf einen simplen Test zu verlassen.
„SERGE!", donnerte ich, während ich im Stechschritt in Richtung meines Büros marschierte. Mein Stellvertreter eierte mir entgegen, das Gesicht puterrot und klatschnass von den Lachtränen.
Kein Zweifel, Diego war ihm über den Weg gelaufen. Ich konnte nur annehmen, dass Sergej seinen Lachflash zurückgehalten hat, bis mein Folterknecht außer Hörweite war.
Wenn dem nicht so gewesen wäre ... nun mein Stellvertreter hätte vermutlich jetzt keine Kniescheiben mehr.
„Reiß dich zusammen, Mann!" pflaumte ich meinen kichernden und daran erstickenden Freund an. Serge taumelte in mein Büro und brach auf dem Ohrensessel in der Bibliotheksecke zusammen.
Mühsam rang er nach Atem und prustete: „Hast du die passenden Schühchen gesehen?", er jaulte regelrecht und schlug sich dabei wiehernd auf die Oberschenkel.
Ich verdrehte die Augen.
Natürlich hatte ich die Pantöffelchen gesehen und direkt als Mutters wieder erkannt. Anscheinend war Klein-Kiara auf Raubzug gegangen und hatte sich nicht nur bei ihrem Make-up, sondern auch bei der Garderobe bedient ...
Ich bedachte den japsenden Kerl noch einmal mit einem finsteren Blick, dann schnauzte ich:„Alexa, Dr. Calvers anrufen!"
Während mein Stellvertreter versuchte seinen Lachanfall wieder unter Kontrolle zu bekommen, orderte ich den guten Doc zum Appell hier in die Villa und das pronto.
Dann lehnte ich mich zurück und seufzte leise ... gestattete mir den kurzen Tagtraum über eine schwangere Alessia mit meinem Ring am Finger. 

Nichts warnte mich dieses Mal, denn sie trug keine High Heels mehr, jedenfalls riss mich ein lautes Räuspern aus den mittlerweile glühend heißen Fantasien, in denen ich meine Ehefrau von hinten - wir mussten schließlich auf den Babybauch aufpassen - ins Nirwana rammelte!
Dementsprechend war meine Laune, als ich mit einem mörderischen Ständer in der Hose meine Aufmerksamkeit auf den blonden Störenfried richtete.
Was?" bellte ich genervt und rückte meinen steifen Schwanz zurecht.
Sarina hob eine Augenbraue und grinste süffisant.
„Was? Echt jetzt, Maxim? Was? Wieso hast du schlechte Laune? Im Moment läuft doch alles wie geschnitten Brot für dich! Meine Erzeuger erfreuen schon bald den Fürsten der Hölle mit ihrer Anwesenheit, ihre Bratwa fällt an deinen besten Speichellecker und unsere Hochzeit ist vom Tisch. Was willst du denn wohl noch mehr?"
Ich wusste nicht so recht, ob ich weiterhin genervt sein, oder diese Zimtziege für ihre Nerven aus Stahl bewundern sollte.
Etwas Gutes hatte ihr plötzliches Auftauchen allerdings, denn der immer noch still vor sich hin gackernde Sergej wurde so schnell ernst, als hätte ihm jemand auf die glänzenden Schuhe gekackt.
„Du nervst, Eisprinzessin! Warum bist du überhaupt noch hier? Wolltest du nicht längst mit deinem Bodyguard in den Sonnenuntergang entschweben und dabei ‚a hole new world' trällern?"
Sarina verdrehte die Augen, schnappte sich den gläsernen Briefbeschwerer und warf ihn spontan in Serge's Richtung.
Der pflückte das Teil natürlich ohne Mühe aus der Luft und grinste anzüglich.
„Oh, ha ... Ärger im Paradies? Oder ist der fliegende Teppich noch in der Wartung? Du weißt aber schon, dass du zur Not auch einen Besen nutzen kannst, oder?"
Meine ehemalige Verlobte schnaubte nur und maulte: „Na, was bist du originell unterwegs heute! Aber lass dir eines gesagt sein, du dickfelliges, unterbelichtetes, russisches Rhinozeros. Nur weil meine Schwester sich dazu herablässt, dich mit was anderen als einer glühenden Kneifzange anzupacken, heißt das noch lange nicht ..."
„Es reicht! Alle beide! Wolltest du irgendwas, Sarina?" Blondchen verbrachte noch einige Herzschläge damit, meinen besten Freund in Grund und Boden zu glotzen, dann drehte sie sich wieder zu mir um und zwitscherte:
„Allerdings! Bevor Rafa und ich auf unserem Teppich in den Sonnenuntergang entschweben und dabei fröhlich herumknutschen werden, wollte ich mal fragen, wie es mit Alessia so läuft."

Ein Klopfen unterbrach unser Gespräch und ersparte mir die Antwort.
„Ja!" bellte ich, insgeheim aber froh, dass ich nicht antworten musste, da ich derzeit noch keine nennenswerten Fortschritte bei der schönen Diebin gemacht hatte, sah man von dem heißen Fick vorhin mal ab ...
Dr. Calvers stiefelte in den Raum, etwas verstört, da Diego ihn in seiner schicken Abendgarderobe begleitete.
Sarina blinzelte wie eine Eule, konnte aber anscheinend einen hervorragenden Selbsterhaltungstrieb ihr Eigen nennen, denn sie hielt die Klappe, während Sergej ohne Zweifel einen Todeswunsch hatte, er kippte nämlich brüllend vor Lachen aus dem Ohrensessel.
Klein Kiara hüpfte hinter ihrem Opfer her und piepste aufgeregt, als sie Sarina erblickte.
„Prinzessin Sasa! Guck mal, sieht Onkel Dego nicht toll aus?"
„Fantastisch, mein Engelchen", würgte Blondie hervor und umarmte das kleine Mädchen innig, versteckte dabei das Gesicht in Löckchen, damit mein aufgemotzter Cheffolterer ihr breites Grinsen nicht sehen konnte.
„Tante Irira hat mir wieder ihren Schmuck geliehen", jauchzte das kleine Teufelchen und Sarina nickte ernsthaft dazu.
‚Nicht nur den Schmuck', dachte ich amüsiert, denn zusätzlich zu den Massen an Klimbim, die Diego wie einen Weihnachtsbaum glitzern ließen, hatte ihm das goldgelockte Minimonster auch noch Mutters rosafarbene Geschmacksverirrung von Federboa umgehängt.
Dr. Calvers nahm seine Brille ab und putzte diese umständlich, um Zeit zu gewinnen. Derweil schien Sarina den Wink mit dem Zaunpfahl endlich zu raffen und hob Kiki auf ihre Hüfte.
„Komm, Baby ... erlösen wir deinen Onkel Dego mal und gehen einen Kuchen backen. Dann kannst du zur Abwechslung einmal den Koch etwas quälen ..."
Kurz schob Kiara die Unterlippe vor, überlegte es sich dann anders und nickte eifrig.
„Ja, wir müssen einen Kuchen für Mami backen! Der böse Mann dort hat sie vorhin zum Schreien gebracht! Mit einem Kuchen geht das Aua bestimmt schneller weg ..."
Sarina warf mir einen zornigen Blick zu und ich wisperte lautlos: „Wir hatten Seeeeex!"
Ihre Lippen formten ein Uuuuh, dann grinste sie breit und flötete: „Na, bei der Erklärung will ich später aber schon gern dabei sein!"
Mit diesen Worten trabte meine Ex mit dem zuckersüßen Kobold von dannen. Diego seufzte tief und fixierte uns verbliebene Drei mit einem finsteren Blick, der unfassbare Qualen auf seiner neuen Streckbank versprach, warf elegant das heruntergerutschte Ende der Federboa zurück über die muskelbepackte Schulter und stakste in den winzigen Pantöffelchen aus dem Zimmer.

Ich wartete noch einen Augenblick, dann stand ich auf und leerte in Seelenruhe mein Wasserglas über dem milde röchelnden Serge aus.
„Geht's wieder?", fragte ich freundlich und wandte dann meine Aufmerksamkeit dem guten Doktor zu.
„Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum, Doc. Ist Alessia schwanger?"
Dr. Calvers richtete sich die Krawatte und musterte mich tadelnd.
„Pakhan ... auch wenn Sie mein Arbeitgeber sind, unterliege ich dennoch der ärztlichen Schweigepflicht und daher, fürchte ich, kann ich bedauerlicherweise Ihre Frage nicht ohne Einverständnis von Miss Alessia beantworten."
Mein Stellvertreter hatte sich derweil gefangen und auch wenn ihn die Frage wohl ebenfalls kalt erwischt hatte, erwies Sergej sich als wunderbarer Wingman.
Kameradschaftlich legte er dem Arzt einen Arm um die Schulter und geleitete ihn zum Fenster.
„Sehen Sie mal, Doc ... der unscheinbare Schuppen da unten? Das ist der Eingang zum Garten Eden. Dort hat die Glitzerfee, die soeben entschwebt ist, ihre ganzen neuen Spielzeuge gebunkert. Solch wundervolle Dinge wie spanische Stiefel, Daumenschrauben und eine brandneue Streckbank. Mal angesehen von einer anschaulichen Sammlung von Löffeln, von denen Sie gar nicht erst wissen wollen, wo für er diese benutzt. Den Garten Eden zu getreten ist ein eventuell zweifelhaftes Privileg, eines, welches Verrätern und Eidbrechern und natürlich allgemein den schlimmsten Feinden der Familie vorbehalten ist. Also ... möchten Sie unter Umständen Ihre Antwort an unseren Pakhan noch einmal überdenken?"
Dr. Calvers schluckte sichtlich und nickte schließlich.
„J..J.. Ja, Sir ... Bitte verzeihen Sie mir. Da ging meine Professionalität mit mir durch. Nun, ich ... ähm ... ja, die junge Dame ist in der Tat schwanger. Sie ist noch im ersten Trimester und als sie im Krankenhaus war, hab ich sie über ihren Zustand informiert ..."

Zufrieden lehnte ich mich zurück.
Erwischt, kleine Diebin!
Jetzt gehörst du mir!
Obwohl ich ja schon neugierig war, wie sie sich aus ihrer misslichen Lüge wieder herausreden wollte ...

Es begann mit einem RingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt