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Seufzend wischte ich mir die Hände ab und überlegte nicht zum ersten Mal, ob Handschuhe nicht doch hin und wieder recht dienlich waren

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Seufzend wischte ich mir die Hände ab und überlegte nicht zum ersten Mal, ob Handschuhe nicht doch hin und wieder recht dienlich waren ... speziell, wenn man Ratten die Haut abziehen musste.
Serge hob mein Lieblingsmesser mit dem Perlmutt Griff auf und säuberte es unter fließendem kalten Wasser.
Ich hatte, gelinde gesagt, absolut beschissene Laune und zum ersten Mal konnte nicht einmal die - nun, nennen wir es mal freundschaftliche Überzeugungsarbeit mit einer Klinge - meine Stimmung heben.
Der Hochzeitstermin war in greifbare Nähe gerückt und die schöne Diebin hatte sich anscheinend mit ihrem Töchterlein aus dem Staub gemacht.
Gleich zwei Dinge, die mein Inneres vor Wut brodeln ließen!
Was dachte sich Miss Baker nur dabei?
Dachte sie wirklich, ich würde sie einfach so gehen lassen.
SIE GEHÖRTE MIR!
Doch augenscheinlich war das hübsche Ding ausgesprochen erfinderisch im Untertauchen, denn meine Männer hatten in den vergangenen vier Wochen nicht nur die Stadt umgegraben, nein ... die gesamte Ostküste zitterte im Moment unter dem Donner meines Zorns!
Jeder Gauner und Halsabschneider in diesem Land hatte sich spontan in meinen Dienst gestellt und so wurde in einer Tour ein konstanter Strom an brünetten jungen Frauen und kleinen blonden Mädchen an meiner Türschwelle abgeladen, um die Belohnung von fünf Millionen Dollar zu kassieren, welche ich auf den Kopf (und auch den ganzen intakten Rest) meiner Diebin ausgesetzt hatte.
„Boss? Vielleicht solltest du dir die Frustration aus dem Leib ficken gehen. Nicht dass ich irgendwas gegen die Schreie dieser kleinen verräterischen Wichser habe, aber du würdest wesentlich mehr erfahren, wenn du hin und wieder eine Frage stellst, die die armen Scheißer auch beantworten können. Nur mit 'nem Messer ihnen die Haut runterzuschälen mag den Herstellern von Hörgeräten hilfreich sein, bei denen wir dann bald Dauergast sind, so wie hier gejault wird, aber Antworten bekommst du auf diese Weise eher weniger ..." Diego nahm dem nassen Waschlappen von Sergej entgegen und wischte sich das Blut von den Armen, während er mich abwartend ansah.
Als ob ein bisschen herumvögeln meine Laune würde heben können!
Nach diesem super heißen Quickie gegen die Wand im Appartement meiner schönen Diebin hatte ich keine Frau mehr angefasst.
Ich konnte einfach nicht ...
Fuck, dieses Mädel hatte mich für andere verdorben!
Noch nie zuvor war mir eine Frau derart unter die Haut gegangen ... und es war auch nicht wirklich hilfreich, dass meine eigene Mutter nicht aufhören wollte, von dem winzigen Rauschgoldengel zu schwärmen.
Und dann bombardierte sie mich mit der Forderung nach ebenso niedlichen Enkelkindern und drängte auf baldige Eheschließung mit Sarina!
Nur beim Gedanken daran, ins Bett mit einer anderen außer Alessia zu steigen, weigerte sich jeder Tropfen Blut meines Körpers auch nur in die Nähe meines Schwanzes zu kommen.
Es war zum Haareraufen!

Und was meine Messeraktivitäten in unseren speziellen Zimmern anging, nun ... ich wollte überhaupt keine Antworten. Ich wollte einfach nur die Wut über meine Unfähigkeit - und die meiner Männer - meine schöne Diebin zu finden an jemandem auslassen, also legte ich einen Eifer und Erfindungsreichtum an den Tag, bei dem selbst Diego mit staunender Miene daneben stand und mit eifriger Begeisterung Notizen machte.
Das einzig Positive an der ganzen verschissenen Situation war, dass sich auch meine werte Zukünftige ziemlich rar gemacht hatte und ich das blondierte Gift somit weit in den hintersten Winkel meines Verstandes verbannen konnte.
„FUUUUUCK!"
„Ganz recht! Du solltest auf Diego hören ... hin und wieder hat er gute Ideen! Also, geh und rammel dir die Aggression aus dem System", maulte Serge und verpasste dem armen Schwein auf der Folterbank 'nen Kopfschuss mit seiner geliebten Glock.
Ich verdrehte genervt die Augen und schob mein Messer ins Futteral zurück.
„Ich sag' dir was, Sergej. Ich ficke mir die miese Laune raus, wenn ihr mir meine schöne Diebin ins Bett legt! Onkel Dego kann eine weitere Teeparty mit dem Winzling feiern, während ich ihrer Mama das Hirn rausvögel!"
Meine beiden Männer hoben die Augenbrauen und mein Hauptfolterer warf Serge einen spöttischen Blick zu.
„Na los, Nummer zwei! Unser Chef wird erst wieder gute Laune haben, wenn eine gewisse Miss Baker nackt in seinem Bett liegt. Also finde das Mädel endlich, mir gehen allmählich die Foltersubjekte aus!"
Sergej grinste düster, salutierte und marschierte von dannen und brummelte im Wegmarschieren: „Aber sicher doch! Warum schneide ich mir die flüchtige Dame nicht einfach aus den Rippen!"
Aufseufzend lehnte ich mich an die Wand neben der Tür und fuhr mir mit den Händen durchs Haar.
„Fuck ... was mache ich nur, Diego? Alles woran ich denken kann ist Alessia ... warum haben wir sie noch nicht gefunden? Wo kann sie nur sein? Und was zum Doppelfuck ist mit mir los?"
Mein Chefvollstrecker legte den gesäuberten Löffel, der heute zum ersten Mal zum Einsatz gekommen war, in das Set zurück und betrachtete mich mit einem angenervten Augenverdrehen.
„Pakhan ... du bist nicht nur mein Boss, sondern auch einer meiner engsten Freunde. Du bist stark und verteufelt schlau, aber gerade bist du blinder als ein Entführungsopfer mit verbundenen Augen in einem fensterlosen Raum! Mensch, Max ... du bist in das Mädel verliebt. Das ist klarer als ein Glas Wodka und ... hör verdammt noch mal gefälligst auf, mich mit Blicken zu erdolchen! Nur weil du der Anführer der mächtigsten Bratwa des Landes bist, bedeutet das nicht, dass du den schwarzen Klumpen, der sich dein Herz schimpft, nicht an ein sündhaft süßes Mädchen mit grünen Augen und einem goldenen Herzen verlieren kannst. Also bei allem Respekt, zieh deinen Kopf aus deinem Arsch und gesteh dir deine Gefühle ein. Sag die Hochzeit mit dem blonden Gift ab, such deine Herzensdame, tacker ihr den Klunker deiner Oma an den Finger und mach ganz viele kleine Babys mit der schönen Diebin!"

Mir klappte buchstäblich der Unterkiefer runter. Außer meiner Mutter hatte bislang es niemand gewagt, mir derart den Kopf zu waschen. Mir fiel da auch nicht wirklich eine Erwiderung ein. Vor allem keine, die es mir ermöglichte, mein Gesicht zu wahren.
Denn Diego hatte leider mal wieder recht.
Miss Baker hatte nicht nur den Ring meiner Familie gestohlen, nein ... sie war nun just mit dem Kind und meinem Herz verschwunden.
Und jetzt?
Was sollte ich nur machen?
Den dämlichen Vertrag meines Vaters mit den Smirnovs dahin schicken, wo das Höllenfeuer brannte und einmal an mein eigenes Glück denken?
Mutter wäre vermutlich an Bord damit.
Vor allem, wenn ich auf diese Weise ihr sofort ein Enkelkind zum Betüdeln bescheren konnte ... und Vater?
Der würde an seiner kubanischen Zigarre ersticken, sollte ich die Hochzeit platzen lassen ... wobei der Anblick es wahrscheinlich wert war.
Ich respektierte meinen Vater zutiefst, aber er konnte schon ein kontrollsüchtiger Mistkerl sein!
Diego tätschelte mit verliebter Miene den Löffelkasten, dann trat er auf mich zu und schob mich rigoros zur Tür hinaus.
„Na, los! Unterstützen wir die inkompetenten Volldeppen unter Sergejs Aufsicht auf der Suche nach Miss Baker! Ich kann es gar nicht abwarten, das Gesicht des alten Smirnovs zu sehen, wenn du den zerrissenen Ehevertrag dem Oldtimer in die Visage wirfst."

Zugegeben ... dieses Bild verdiente durchaus Betrachtung!
Er und mein werter Vater konnten ja eine Selbsthilfegruppe starten, um über die Enttäuschung der Selbstständigkeit ihrer Kinder hinwegzukommen.

Es begann mit einem RingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt