„Wow..."
Mehr fiel mir tatsächlich dazu nicht mehr ein.
So ein abgefuckter Scheibenkleister aber auch.
Vor zwei Stunden hatte ich Kiara in mein Bett gebracht und dabei kurzerhand die Katze vom Kopfkissen geschmissen... das hatte Rain jetzt nicht so wahnsinnig gut aufgenommen, aber egal...
Da musste sie jetzt durch!
Kathi saß einem Häuflein Elend gleich auf dem Sofa neben mir und wir waren mittlerweile zu Tequila übergegangen.
Die Story benötigte definitiv etwas Härteres als Weißwein!
„Dieser dämliche Wichser kann sich doch nicht einfach aus dem Staub machen und euch zwei vollkommen ohne Unterstützung hängen lassen! Ich meine, wir haben Gesetze für sowas!"
Kathi lachte humorlos auf und exte das dritte Glas mit Hochprozentigem. „Sollte man doch meinen, hm? Aber ich habe all mein Erspartes aufgebraucht, um diesen elendigen Scheißkerl ausfindig zu machen... absolut ohne Erfolg. Jetzt hat mich mein Vermieter herausgeworfen, meine Eltern wollen nichts von mir wissen und das schon seit Kiara auf der Welt ist. Als überzeugte Christen ist ein uneheliches Kind die größte mögliche Schande. Und nachdem sie mich damals vor die Wahl gestellt haben, abzutreiben oder für immer aus ihrem Leben zu verschwinden. Rate mal, was ich getan hab."
Da musste ich nicht lange raten... Der Beweis für ihr beeindruckendes Rückgrat schlief im Zimmer neben an.
Kathi und ich kannten uns schon seit unserer Kindheit.
Wir waren buchstäblich Sandkastenfreunde... und wir würden immer durch dick und dünn gehen.
Komme da, was wolle!
„Tja, dann wäre das wohl geklärt. Ihr beide bleibt erst mal bei mir... Ich hab jetzt zwar keine großen Ersparnisse, aber es sollte für die nächste Zeit auf jeden Fall reichen. Du kommst hier erst mal wieder auf die Beine und ich frage morgen Valeria, ob sie auch einen Job für dich hat. Zusammen sollten wir genug verdienen, damit wir Kiara in die Kinderbetreuung schicken und uns vielleicht sogar eine größere Wohnung leisten können. Wir schaffen das!"
Zuversichtlich sprang ich auf die Füße und ignorierte konsequent das schwankende Wohnzimmer. Nach so einem Arbeitstag sich mit Weißwein und Tequila abzuschießen... jetzt vielleicht nicht die beste Idee, die ich je hatte, aber sie war in dem Moment die einzig logische gewesen.
Kathi sah mich aus riesigen blauen, mit Tränen verschleierten Augen an und nickte schließlich wie ein Wackeldackel. Ich zog sie ebenfalls vom Sofa hoch und schob den Couchtisch zu Seite. Wie gut, dass ich, als ich in diese Wohnung gezogen war, mir kein Bett hatte leisten können. Dadurch hatte ich mir eine Couch gekauft, die man ausklappen konnte.
Also machte ich jetzt genau das und bezog die Bettfläche mit frischen Lacken. Dann schlich ich auf Zehenspitzen ins Schlafzimmer, angelte eine weitere Decke aus dem Bettkasten, klemmte mir die fauchende Mieze unter den Arm und stiefelte ins Wohnzimmer zurück.
Rain sah mich beleidigt an.
Bis vor drei Stunden noch war sie meine ganze Welt gewesen... und jetzt auf einmal hatte ich nicht nur mein köstliches Hühnchen nicht mit ihr geteilt, ich war auch noch so frech gewesen und hatte sie aus dem Bett verbannt, damit ein für sie fremdes Wesen darin schlafen konnte.
Das fand die Katze gar nicht gut!
Und sie zeigt es mir, in dem sie mich sehr laut fauchend anmeckerte.
Noch so eine Baustelle für morgen...
Nachdem Kathi sich Bett fertig gemacht hatte, legten wir beide uns hin und schliefen recht schnell ein... Das einzige, was ich gerade noch so hinbekam, war, meinen Wecker zu stellen.
Jetzt konnte ich es mir definitiv nicht mehr leisten, zu spät zur Arbeit zu kommen!
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Es begann mit einem Ring
ActionWer hätte das gedacht? Eigentlich war meine Planung doch so einfach. Alles was ich wollte, war: 1. In Ruhe gelassen werden. 2. mir mindestens drei Katzen zulegen. 3. ja niemandem auffallen. 4. mich soweit wie irgendmöglich mich von meiner Alkoholi...