Grinsend beobachte ich Atlas dabei, wie er durch den Laden schlendert und nach etwas zum Anziehen sucht. Auch wenn er mittlerweile mehr Geld hat, als er zählen kann, tut er sich schwer mit den teuren Preisen.
Immer wieder nimmt er etwas in die Hand und legt es dann doch wieder weg, nachdem er den Preis gesehen hat. Schon süß, wenn man bedenkt, dass er vermutlich den ganzen Laden einfach so aufkaufen könnte.
»Ziemlich teurer Scheiß, oder?«, sage ich lachend, als ich mich neben ihn stelle und in sein grübelndes Gesicht sehe. Er lacht kopfschüttelnd und legt die Hose, die er gerade noch in der Hand hielt, wieder zur Seite.
»Ich werde wohl nie warm mit diesem Luxus werden.«, antwortet er, während er lächelnd nach meiner Hand greift. Der sanfte Druck auf meine Fingerknöchel, bereitet mir ein wohliges Gefühl im Bauch. Es ist lang her, dass wir beide etwas zusammen gemacht haben. Ich habe ihn wirklich viel zu sehr vernachlässigt, obwohl das nie wirklich meine Absicht war. Allerdings gestaltet sich eine Beziehung mit fünf verschiedenen Männern nicht so einfach, wie man es sich vielleicht vorstellen mag.
Jeder von ihnen ist anders. Jeder hat seine ganz eigene Art und dennoch, haben sie alle eins gemeinsam. Ihre Liebe zu mir.
»Dann sollten wir vielleicht einen Second Hand Shop besuchen.«, sage ich lächelnd. Ich habe zwar gerade auch noch etwas Geld übrig, dass ich von Nathans Vater zurückbekommen habe, allerdings würde es mir im Traum nicht einfallen, mehr als hundert Dollar für ein Kleidungsstück auszugeben, und selbst die würden mir schon sehr weh tun.
»Damit Blake mich wieder aufziehen kann?«, fragt er. Ohne es zu wollen, fange ich an zu lachen. Ich weiß, dass Atlas es hasst, dass Blake ihn behandelt wie einen Dummen, aber manchmal ist es schon witzig anzusehen, wie die beiden sich angiften.
»Insgeheim weißt du, dass er dich liebt wie einen Bruder.«, versuche ich ihn aufzumuntern, was mir leider nicht so ganz gelingen mag, wie ich es mir erhofft hatte.
»Na ja. Da scheiden sich die Geister.«, murmelt er vor sich hin. Zumindest kann er Sprichwörter richtig benutzen, nicht so wie Blake, der ständig Worte vertauscht.
»Ach komm. Wie lange kennt ihr euch? Du kannst mir nicht erzählen, dass ihr euch wirklich so sehr hasst, wie es manchmal aussieht.« Ich schlage ihm spielerisch mit meiner freien Hand gegen die Schulter, was ihn schmunzeln lässt.
»Ich hasse ihn nicht, allerdings bin ich mir bei ihm da nicht so sicher.« Schulterzuckend lässt er meine Hand los, und läuft Richtung Ausgang. Seufzend folge ich ihm und ergreife auch direkt wieder seine Hand.
»Er hasst dich nicht, da bin ich mir sicher.«, sage ich, und stimme mir mit einem Nicken selbst zu. Blake ist einfach ein sarkastisches Arschloch, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, Atlas damit zu provozieren.
»Wenn du das sagst.« Ich beschließe nicht weiter auf das Thema einzugehen, denn ganz offensichtlich ist es ihm unangenehm darüber zu sprechen und zumindest für Heute möchte ich das respektieren. Unser gemeinsamer Ausflug, soll nicht von Blake oder irgendwem sonst bestimmt werden. Ich möchte das er heute glücklich ist, und dabei ist es völlig egal wie dieses Glück aussieht.
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𝐷𝑖𝑟𝑡𝑦 Secrets | Band 3
Romance»Die tiefsten Geheimnisse, sind jene die wir vor uns selbst verbergen.«