Ich zittere noch immer am ganzen Körper, und dass, obwohl der Krankenwagen, Nathans Vater bereits abgeholt hat. Ich habe überhaupt keine Ahnung, was da vorhin passiert ist. Der Moment, als ich dieses Zimmer betreten habe, weil ich von draußen Aidens Stimme gehört habe, und Nathans Vater sah, wie er Nathan gegen die Wand drückte, hat mich in einen Schock versetzt. Ich konnte unter gar keinen Umständen einfach da stehen und nichts tun.
Aber was viel schlimmer für mich war, als die Tatsache, was Daniel mit Nathan gemacht hat, ist die unerschütterliche Wut in Aidens Gesicht, als er immer wieder auf Daniel eingeschlagen hat. Zum aller ersten Mal habe ich gesehen, welches Tier in diesem Mann schlummert und es hat mir wirklich Angst gemacht. Ich dachte wirklich, dass er ihn umbringt.
»Geht es dir gut, Darling?«, fragt Blake, als wir unten ankommen und er mich in den Garten führt.
»Ja. Ich bin nur etwas verstört.«, antworte ich leise.
»Wegen Aiden?«, fragt er besorgt, weshalb ich nicke. Ihn so zu sehen, hat mich Dinge fühlen lassen, die ich ihm gegenüber niemals fühlen wollte.
»Das war eine Ausnahmesituation, Darling. Er hat sich geändert. Wegen dir.« Ich weiß, dass Blake und Aiden eine sehr starke Bindung zueinander haben und dass er alles tun würde, um ihn in Sicherheit zu wiegen. Es ist nicht so, dass ich vorhabe ihn zu verlassen. Allein der Gedanke daran, diesen Mann zu verlassen, löst in mir unheimliche Schmerzen aus. Es ist viel mehr die Angst, dass er irgendwann einmal meinetwegen die Kontrolle verlieren könnte, dass er mir auf diese Art weh tun könnte. Wir wissen alle, dass er mich damals fast umgebracht hätte. Was, wenn ich ihn noch einmal in so eine Situation bringen würde? Würde er sich wirklich zurückhalten können?
»Ich weiß, aber ihn so zu sehen, hat mich wirklich verängstigt.«, gebe ich offen zu. Ich weiß, dass ich mit Blake über meine Ängste reden kann, er würde mich niemals verurteilen.
»Hey kleine Königin, jetzt hör mir mal zu. Aiden liebt dich und er würde dir nie wieder weh tun, so wie er es damals getan hat. Denk nicht einmal daran, dass so etwas passieren könnte. Der Typ würde sich lieber selbst enthaupten, als zu zulassen, dass dir ein Haar gekrümmt wird.« Ein kleines Grinsen bildet sich auf seinen Lippen, eins, dass seine Unsicherheit verbergen soll. Ich kenne ihn und weiß, dass er gerade alles sagen würde, um meine Gedanken verschwinden zu lassen.
»Sag niemals nie, Blake.«, seufze ich. Nachdenklich starre ich auf den Pool - der meiner Meinung nach, viel zu groß für diese Familie ist - und frage mich, was ich nun tun soll. Einfach so tun, als wäre nichts passiert, scheint mir keine Option zu sein. Außerdem würde ich gern wissen, was da oben überhaupt vorgefallen ist.
»Worum ging es da oben, Blake?«, frage ich, als ich mein Gesicht zu ihm drehe und ihm abwartend in seine grauen Augen sehe.
Er seufzt. »Um ehrlich zu sein, habe ich absolut keine Ahnung. Wir alle wissen, dass zwischen Nathan und seinem Vater eine unausgesprochene Wut herrscht, aber bisher hat Nathan niemandem erzählt, woher diese Wut kommt. Es kann natürlich sein, dass er Aiden heute eingeweiht hat und es dadurch zu so einer Eskalation gekommen ist.« Ich glaube ihm, denn wenn er lügen würde, dann würde ich das merken. Er hat nämlich die doofe Angewohnheit, sich ständig auf die Unterlippe zu beißen, wenn er lügt.
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𝐷𝑖𝑟𝑡𝑦 Secrets | Band 3
Romance»Die tiefsten Geheimnisse, sind jene die wir vor uns selbst verbergen.«