15. 𝐸𝑚𝑖𝑙𝑖𝑜

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»So sieht also für dich, dass Perfekte Date aus, ja?« Lächelnd, dreht sie sich in ihrem weißen trägerlosen Kleid zu mir um, und leckt an ihrem Eis

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»So sieht also für dich, dass Perfekte Date aus, ja?« Lächelnd, dreht sie sich in ihrem weißen trägerlosen Kleid zu mir um, und leckt an ihrem Eis. Sie sieht aus wie ein kleines Mädchen, dass zum ersten Mal im Urlaub ist, und ein Eis genießt.

»Nein.«, antworte ich monoton. Ich hatte von Anfang an keine Lust auf dieses Getue, dass die Jungs arrangiert haben, aber ich habe meinem Bruder versprochen, über meinen Schatten zu springen und genau das habe ich getan. Niemand hat gesagt, dass ich dafür ein perfektes Date gestalten muss.

»Nein? Jetzt machst du mich aber traurig, Emilio.« Schmollend schiebt sie ihre Unterlippe vor und wartet darauf, dass ich in irgendeiner Weise darauf reagiere, doch das tue ich nicht. Ich bin nicht hier, um den Romantiker zu spielen, sondern damit wir uns besser kennenlernen können. Also eignet sich meiner Meinung nach, ein Spaziergang über die berühmte Majeedhee Magu am besten dazu.

»Ich stehe nicht so auf Romantik, Pequeño.«, erwidere ich grinsend.

»Na dann kann ich ja nur hoffen, dass dein Bruder nicht auf dieselbe Idee kommt wie du.« Beleidigt streckt sie mir die Zunge raus, während sie neben mir durch die Straßen schlendert. Wahrscheinlich würde sie sich sowieso nichts kaufen wollen, weil sie der Meinung ist, dass sie es sich nicht leisten kann. Ich verstehe schon, dass sie nicht möchte, dass ich oder die anderen alles für sie zahlen, vermutlich wäre es mir an ihrer Stelle auch unangenehm, aber sie bettelt ja nicht darum, also finde ich es überhaupt nicht schlimm.

»Wow...« Plötzlich bleibt sie an einem Stand stehen, der selbstangefertigte Armbänder verkauft. »...das ist wunderschön.«

»Willst du eins haben?«, frage ich sie, doch sie schüttelt wie nicht anders erwartet ihren Kopf.

»Nein. Ich will nicht dass du alles bezahlst.« Ach, Sonnenschein.

»Ist doch nichts Teures, also stell dich gefälligst nicht so an. Welches willst du?« Kopfschüttelnd zeige ich auf die verschiedenen Armbänder, bis sie bei einem schwarz-weißen Muschelarmband endlich nickt.

»Das hier?«, frage ich vorsichtshalber noch einmal nach.

»Ja.« Sie spricht so leise, dass ich es von ihren Lippen ablesen muss. Ich habe wirklich noch keine Frau erlebt, die sich so sehr dafür schämt, wenn sie etwas von anderen annehmen muss. Die meisten Frauen, die ich bisher kennengelernt habe, waren fast ausschließlich auf mein Geld aus. Es gab wirklich gar nichts, dass sie selbst bezahlt, haben. Nicht, dass es mir etwas ausgemacht hätte, ich habe immerhin mehr Kohle, als ich ausgeben kann, aber dass sie nicht einmal auf die Idee gekommen sind, etwas selbst bezahlen zu wollen, hat sie für mich absolut unattraktiv gemacht.

Wenn ich daran denke, wie oft mein bester Freund Júlio mir gesagt hat, dass es ganz normal sei, dass der Mann alles bezahlt, könnte ich kotzen.

»Hier. Pass gut darauf auf.«, sage ich, als ich ihr das Armband um ihr Handgelenk binde. Sie strahlt bis über beide Ohren und auch so macht sie auf mich den Eindruck, als wäre sie glücklich. Es ist fast so, als hätte sie Tracys Tod einigermaßen verkraftet, oder aber ich täusche mich und sie frisst den Schmerz einfach nur in sich hinein.

𝐷𝑖𝑟𝑡𝑦 Secrets | Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt