41. 𝐴𝑖𝑑𝑒𝑛

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Hass

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Hass.

Tiefer unbändiger Hass, der mich von innen heraus verzerrt. Hass, der mich, seit ich denken kann, jede Sekunde meines Lebens begleitet hat. Hass, den ich nie gelernt habe zu bändigen, bis ich sie traf.

Bis zur letzten Sekunde, habe ich überlegt, ob ich mich von ihr verabschieden soll, verdammt ich wollte nicht gehen, wollte bei ihr bleiben, wollte ihr noch so vieles sagen, bevor ich in diesen verdammten Flieger steige, doch ich konnte nicht. Ich hätte es nicht verkraftet ihr in die Augen zu sehen, wenn sie vor lauter Tränen die Hand vor ihren Augen nicht mehr gesehen hätte.

Ich weiß, dass sie mich nicht hätte gehen lassen, und ich weiß, dass ich mich vermutlich hätte überreden lassen, nur weil ich diese Frau so sehr liebe, dass ich bei ihr sein will. Aber ich hatte einfach keine Wahl.

Es hieß ihr Leben, oder meins. Die Entscheidung war also bereits in Stein gemeißelt, bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte, denn ihr Leben ist mir wichtiger als meins.

»Gib ihr das. Sie wird es brauchen.« Mit zittrigen Händen reiche ich Blake mein Messer. Ich trage es schon so viele Jahre mit mir, es hat mich durch meine guten und meine schlechten Zeiten begleitet. Für viele wird diese Geste wahrscheinlich etwas unmoralisch rüberkommen, aber ich bin mir sicher, dass sie es verstehen wird. Sie wird verstehen, warum ich möchte, dass sie es bei sich hat.

»Ehrlich, Aiden. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, dass du gehst, ohne dich von ihr zu verabschieden. Du weißt, wie sehr sie dich liebt.« Kopfschüttelnd nimmt er mein Messer entgegen, steckt es sich in die Hosentasche, doch sein Blick bleibt weiterhin kühl. Er versteht mich nicht, und das muss er auch gar nicht. Immerhin verstehe ich mich selbst nicht.

»Ich habe keine Wahl.«, sage ich kalt. Auch wenn er mir sehr nahe steht, will ich mich nicht vollkommen entblößen. So bin ich einfach nicht.

»Man hat immer eine Wahl, Aiden.« Er legt mir seine Hand auf die Schulter. »Aber ich respektiere deine Entscheidung. Ich hoffe nur, dass du dich selbst nicht verlierst.«, sagt er. Ich höre die Sorge in seiner Stimme, dieselbe die er auch damals schon in seiner Stimme hatte, als ich ihm am Telefon erzählte, dass ich Grace Vater getötet habe. Mir ist bewusst, dass er sich nur Sorgen um mich macht, und das schätze ich an ihm, aber wenn ich jetzt in Selbstmitleid versinke, wird es auch nicht besser werden. Ich habe mich entschieden und aus diesem Grund, muss ich jetzt in diesen verdammten Flieger steigen und mich meinem Schicksal stellen.

»Das werde ich nicht. Pass auf sie auf, und bitte lass nicht zu, dass sie sich auf eine Rettungsmission begibt, auf der sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ihr Leben lässt.«, flehend sehe ich meinem Freund in die Augen, in der Hoffnung, dass er versteht, wie ernst diese Sache ist. Es ist nicht wie damals, dieses Mal wird mein Vater mir keine Möglichkeit geben, gegen ihn zu arbeiten. Er wird jeden meiner Schritte kontrollieren und mich zu dem Monster machen, zu dem ich geboren wurde.

𝐷𝑖𝑟𝑡𝑦 Secrets | Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt