Eine Woche später
Der kühle Herbstwind weht mir durchs Haar, als ich den Campus betrete, und versuche mich damit abzufinden, dass der Alltag mich wieder eingeholt hat.
Eigentlich wäre ich viel lieber noch auf den Malediven geblieben, obwohl ich sogar eher sagen würde, ich wäre am liebsten für immer dortgeblieben. Seit wir wieder hier sind, habe ich das Gefühl, als würde mir dauerhaft jemand die Luft abschnüren, als würde eine unsichtbare Macht mich daran hindern, mein Leben ganz normal weiterzuleben. Ohne sie.
Ich vermisse Tracy. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke, aber seit wir zurück sind, ist es noch viel schlimmer geworden. Egal wo ich hinsehe, ich sehe sie. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, als wäre sie wirklich da. Als würde sie neben mir stehen und mich mit ihren blauen Augen ansehen, um mir zu sagen, dass ich den Kopf nicht hängen lassen soll. Doch sie ist nicht da und sie wird es auch nie wieder sein.
»So eine Schlampe.«
Verwirrt schaue ich umher, als ich das Getuschel der anderen Studenten wahrnehme, an denen ich vorbeilaufe. Sie reden ganz eindeutig über mich, aber ich habe keine Ahnung warum.
»Da ist sie ja. Die kleine Bitch.« Maddie steht mit verschränkten Armen und einer ganzen Armee an Studentinnen im Türbogen und versperrt mir den Weg.
»Was für ein Problem, haben wir denn heute, Maddie?«, frage ich sie genervt. Sie kann sich glücklich schätzen, dass ich ihr überhaupt die Gelegenheit gebe mir eine Antwort zu geben, denn eigentlich bin ich gerade total in der Stimmung ihr eine zu verpassen.
»Immer noch dasselbe!« Arrogant, wie ich es von ihr gewohnt bin, wirft sie ihr Haar über die Schulter und starrt mich abwartend an. Ich habe absolut keine Ahnung, warum sie nicht einfach darüber hinwegkommen kann, dass Nathan nicht auf sie steht.
»Tut mir leid, dass Nathan keine Lust mehr hat dich zu ficken.«, sage ich schulterzuckend, und kann mir ein selbstgefälliges Grinsen leider nicht verkneifen.
»Du denkst auch, du bist was ganz Besonderes, oder?« Die Frage sollte ich wohl eher ihr stellen und nicht andersherum.
»Oh natürlich. Ich bin so Besonders, dass sich die ganze Welt um mich dreht, Maddie. Ist dir das vorher gar nicht aufgefallen?«, frage ich sie lächelnd. Vermutlich schlage ich gerade total über die Stränge, aber ich habe gerade eine Menge Spaß daran, sie zu provozieren.
»Gott, du klingst schon wie Blake.« Ein eingebildeter Wimpernaufschlag ihrerseits, gefolgt von einem Kotzgeräusch, macht mir wieder einmal deutlich, in was für einer Szene ich mich hier eigentlich herumtreibe. Ich gehöre hier nicht her, ich bin kein Reiches Kid, dass mit dem Geld ihrer Eltern rumprahlen kann.
»Vielleicht liegt es daran, dass er mich so unheimlich gut fickt.« Ich bereue noch im selben Moment, was ich gesagt habe. Mir ist klar, dass sie bereits alle vermutet haben, dass ich was mit allen habe, aber es gab nie konkrete Beweise dafür.
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𝐷𝑖𝑟𝑡𝑦 Secrets | Band 3
Romance»Die tiefsten Geheimnisse, sind jene die wir vor uns selbst verbergen.«