39. 𝐺𝑟𝑎𝑐𝑒𝑙𝑦𝑛𝑛

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Ich hätte es wissen müssen

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Ich hätte es wissen müssen. Mir hätte klar sein müssen, dass Aiden nicht die Eier in der Hose hat, sich von mir zu verabschieden. Wie konnte ich auch nur ansatzweise glauben, dass er noch da sein würde, wenn ich meine Augen öffne?

»Ich hasse dich... ich hasse dich so sehr!«, schreie ich verzweifelt, während ich alles, was mir in die Quere kommt, durch diese beschissene Wohnung werfe. Ich bin so verdammt wütend, dass ich das starke Bedürfnis empfinde, jemandem den Hals umzudrehen. Nein, ich will ihm den Hals umdrehen, damit er weiß, wie es sich anfühlt, so dermaßen verletzt zu werden.

Ihn zu lieben, ist mein verdammter Untergang. Es ist ein Spiel, dass ich unmöglich gewinnen kann. Nicht, solange uns sein beschissener Vater im Wege steht.

»Verdammte Scheiße.« Meine Stimme ist kratzig, beinahe so, als hätte ich mich die letzte Nacht total abgeschossen und zu viel geraucht. Dabei rauche ich nicht einmal.

Ich kann nicht mehr. Es fühlt sich an, als würde mein Brustkorb zerspringen. Als hätte man mir mein Herz rausgerissen und darauf rumgetrampelt, bis nichts mehr davon übrig war. Die Wände rücken immer näher, und ich... ich will schreien, aber es kommt kein Ton mehr raus. Stattdessen stehe ich hier mitten im Flur und starre die verdammte Tür an, in der Hoffnung er würde hereinkommen, weil er nur kurz Brötchen holen war, aber es passiert nichts. Sie bleibt verschlossen.

»Warum?«, schluchze ich zitternd. Es bricht aus mir heraus, all die Wut, der Schmerz, das Unverständnis. Ich greife nach dem nächsten Gegenstand, der mir in die Finger kommt - seine Tasse, die noch auf dem Tisch steht - und schleudere sie mit voller Kraft gegen die Wand. Sie zerspringt in Tausend Teile, doch es erfüllt mich nicht, es bringt mir keine Erleichterung. Nichts kann dieses Loch in mir füllen, niemand kann diesen Schmerz lindern.

Er hat versprochen, dass er noch da sein wird, dass er sich verabschieden wird, und wieder einmal hat er sein Wort nicht gehalten. Ich verstehe es nicht, warum tut er mir das an? Warum lässt er mich einfach so zurück?

Ich weiß, dass er mich nur beschützen will, aber mich stattdessen hier allein zu lassen, verloren in einem Chaos aus zerbrochenen Dingen, wird mich nicht vor einem gebrochenem Herzen schützen. Ich sinke auf die Knie, meine Hände zittern. Tränen laufen über meine Wangen, heiß und unaufhaltsam.

Ich greife nach dem Bilderrahmen auf dem Regal - unser Bild. Eins, dass ich auf den Malediven von uns gemacht habe, die Welt um uns herum schien in diesem Moment so sicher, aber jetzt... jetzt ist alles weg. Mit einem heftigen Ruck werfe ich das Bild auf den Boden, der Rahmen knallt laut auf die Fliesen, das Glas splittert in alle Richtungen.

»Du feiges Arschloch.«, brülle ich ins Leere. Alles, was ich wollte, war bei ihm zu sein. Wir hätten einfach weglaufen können, irgendwohin wo uns niemand kennt. Ich hebe eine Glasscherbe auf, starre in mein eigenes, verzerrtes Spiegelbild. Ich erkenne mich nicht wieder. Mein ganzer Körper bebt, mein Kopf ist leer, da ist nur dieses brennende Gefühl in meiner Brust, dass mich auffrisst.

𝐷𝑖𝑟𝑡𝑦 Secrets | Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt