Kapitel 16

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Ich lief wieder zum Strand, und sah, dass mittlerweile auch Harry es geschafft hat, seinen Hintern aus dem Bett zu bewegen. Er und Louis machten irgendwelche Trinkspiele, doch wo war Niall?

Der saß am Ufer mit seiner Akustik-Gitarre und hielt seine Füße ins Wasser. Er saß da ganz alleine und ich konnte nicht anders, als zu ihm zu gehen. Als ich näher kam, hörte ich, wie er eine Melodie spielte, die ich nicht kannte, die aber wunderschön klang.

"Ist das ein One Direction - Song?" fragte ich und er hörte abrupt auf zu spielen und drehte sich zu mir. Er sah nach oben und lächelte. Ich erwiderte das Lächeln und setzte mich neben ihn. "Nein, das ist...das ist noch gar kein Song. Das ist nur eine Melodie, die mir eben eingefallen ist." "Heißt das, du schreibst gerade einen Song?" vermutete ich und er nickte.

Vor sich hatte er einen Noten Block und einen Stift und auf das erste Blatt waren eigenhändig Noten eingetragen worden. "Ich bin fertig mit dem Refrain, also diesem Teil, aber der Rest fehlt mir noch. Und einen Text brauche ich auch noch." erklärte er. "Also...mit den Noten und so kann ich dir nicht helfen..." Wir lachten. Er hatte nicht vergessen, was ich übers Noten lesen gesagt habe. "...aber mit dem Text kann ich dir vielleicht weiterhelfen, wenn du willst. Was hast du dir denn so vorgestellt?"

"Noch nicht viel, um ehrlich zu sein. Aber ich dachte mir, dass es ein Lovesong werden soll." Ich nickte. Das hatte ich mir schon gedacht, als ich die Melodie gehört hatte. Ein Partysong würde das auf keinen Fall werden.

"Spiel noch mal vor, vielleicht habe ich dann eine Idee." Er tat wie ihm geheißen und fing wieder an zu spielen. Es war wirklich wundervoll, wie er spielte. Ich wurde ganz neidisch, denn vor Jahren war es auch mal mein Ziel gewesen, so schön Gitarre spielen zu können, aber ich habe aufgegeben.

Ich schloss die Augen und hörte genau zu. Ich dachte an eine junge Frau und einen Kerl, der den sing für sie schrieb. Was könnte er für sie empfinden? Was würde er wollen?

"Wie wäre es mit:

When you're with me
Everything feels like
the end of the world
But it's also the beginning

When you're with me
I can feel that
everything has changed
But I can be the same"

Er sah mich fassungslos an. "Nicht gut? Ich weiß, ich bin nicht gut in so was, aber ich dachte mir, so etwas in der Art könnte gut zu der Melodie passen." meinte ich.

Er schüttelte nur den Kopf. "Nein, es ist...es ist wirklich gut. Warte kurz, ich schreibe es mir nur schnell auf. Kannst du es mir mal diktieren?" Ich wiederholte den Text und er schrieb es sich auf.

"Würdest du dazu singen?" fragte er mich, aber ich schüttelte entschlossen den Kopf. Es war schon peinlich vor meiner besten Freundin zu singen, die immer behauptete, ich würde besser singen als sie, aber auf keinen Fall würde ich vor einem berühmten Sänger singen.

"Bitte." Ich schüttelte noch hartnäckiger den Kopf. "Keine zehn Pferde bringen mich dazu!" "Ich höre auch nicht wirklich zu. Ich spiele und du singst. Bitte, tu es für mich." Er sah mich mit seinem Hundeblick an, bei dem ich fast dahinschmolz.

Okay, zehn Pferde schafften es nicht, dafür aber Niall. Mit dem Blick hätte er mich wahrscheinlich auch dazu gebracht, beim Marathon mit zu laufen.

"Okay. Aber wenn du lachst, dann schlag ich dich." Er nickte und fing an mit der Melodie. Ich sang den Text so dazu, wie ich es mir vorgestellt hatte. Als ich fertig war, lachte er nicht und ich war froh darüber.

"Ich frage mich, warum du glaubst, deine Stimme wäre schlecht. Ich meine, sie ist nicht gerade Rihanna oder Christina Aguilera, aber sie ist wirklich schön. Und was noch viel besser ist, sie passt zu dem Song." Ich verdrehte die Augen. Ja, sicher. "Das ist mein Ernst. Du hast eine tolle Stimme. Wenn du willst, kann ich dir Gesangsunterricht geben und du wirst sehen, im Nu wirst du eine klasse Sängerin."

"Aber das ist es ja, Niall. Ich will überhaupt keine Sängerin sein. Ich will nicht berühmt sein. Ich will ein normales und langweiliges Leben führen ohne große Abenteuer. Wenn ich gewusst hätte, wer Liam wirklich ist, hätte ich mich sicher nicht mit ihm eingelassen." Wahrscheinlich hätte ich mich nicht einmal in ihn verliebt.

Er legte seine Gitarre und den Blick beiseite und sah mir tief in die Augen. Ich erwiderte den Blick. Er hatte so unglaublich schöne Augen. War es türkis oder eher meeresblau? Ich konnte mich nicht entscheiden. Ich wusste nur, dass ich stundenlang in diese Augen sehen konnte.

"Xenia?" Niall brachte mich wieder auf den Boden der Realität und ich seufzte. "Ich mag euch alle wirklich gerne und ich bereue nicht im Geringsten, dass ich euch kennen gelernt habe, aber ich will nicht zehn Meter gehen und dann schon von irgendwelchen Fans aufgehalten werden oder noch schlimmer: Paparazzi. Die verfolgen nämlich mittlerweile auch schon mich."

"Ich verstehe dich total, wir haben alle das selbe durchgemacht. Man gewöhnt sich daran leider nie. Aber ich dachte, du wüsstest, dass nach der Tour alles ruhiger wird."

Ich runzelze die Stirn. "Wie? Was meinst du damit?" "Hat Liam es dir noch nicht erzählt? Das ist die letzte Tour, dann machen wir für ein Jahr eine Pause mit One Direction."

Hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. Den "Songtext" habe ich mir selbst ausgedacht und ich glaube, das merkt man auch, also einfach so tun, als wäre es wirklich gut XD

Steal my girl ~n.h ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt