Kapitel 20

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Seine weichen Lippen bewegten sich auf meinen und ich erwiderte den Kuss...bis mir klar wurde, was ich da gerade tat. Ich schob ihn von mir und starrte ihn entsetzt an. Ich fasste an meinen Mund, als ob der Kuss noch da festsitzen würde und klatschte ihm eine.

"Was sollte das?" schrie ich ihn an und er rieb sich die Wange. "Du wolltest wissen, was in mir vorgeht und jetzt weißt du es." sagte er nur. Anscheinend hatte er diese Reaktion erwartet. "Ich bin mit Liam zusammen. Und ich liebe ihn." "Ich weiß. Und das respektiere ich auch. Aber dann versteh bitte auch, dass ich mit dir nicht befreundet sein kann."

Mit diesen Worten ließ er mich stehen und ich wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Jetzt hatte ich meine Antwort bekommen, auf die ich so lange gewartet hatte, aber ich wusste nicht, ob es nicht besser gewesen wate, wenn ich es nicht gewusst hätte.

Schließlich rannte ich ins Hotelzimmer und packte meinen Koffer. Ich hatte Tränen in den Augen. Ich hatte meinen besten Freund...und somit auch den einzigen männlichen besten Freund verloren.

Liam fragte mich, was los sei, aber ich schüttelte nur den Kopf und meinte, Niall würde mir wegen unserem Streit nie verzeihen. Ich wollte Liam nicht anlügen, aber bei dieser Angelegenheit war es einfach unausweichlich.

Ich war so dumm! Meine Theorie, dass Niall eifersüchtig war, hatte gestimmt, aber nicht auf mich, sondern auf Liam. Er war nicht in ihn verliebt, sondern in mich. Und natürlich wollte er Liam nicht hintergehen und musste mir deshalb aus dem Weg gehen. Ich verstand ihn und war überwältigt.

Ich kannte niemand, der so etwas für seinen Freund getan hätte. Um ehrlich zu sein kannte ich viele, die egoistisch waren und ihrem Freund die Freundin ausgespannt haben. Ich fragte mich, ob Liam das selbe für Niall getan hätte, wenn es umgekehrt gewesen wäre. Ich war mir nicht sicher, ich tendierte sogar fast zu der negativen Antwort.

Ich wusste nicht, was mit mir los war. Meine Gedanken waren das reinste Durcheinander. Und das wurde auch nicht besser, als wir in den Bus einstiegen und ich neben Liam saß. Alle um mich herum schliefen oder hörten Musik, aber ich wollte nicht, dass ich wieder so einen schrägen Traum hatte, wovon die anderen womöglich noch etwas mitbekommen könnten, falls ich wieder im Schlaf reden oder schreien sollte.

Also setzte ich mir meine Kopfhörer auf und hörte die Songs, die ich schon kannte von One Direction und mochte. Dabei versuchte ich die Stimmen in den Songs zu den Jungs zu zu ordnen. Es war manchmal nicht einfach, da Niall, wenn er sang keinen Akzent hatte, aber ihre Stimmen erkannte ich schließlich nach ein paar Sekunden. Ich fragte mich, welche Stimme ich am liebsten mochte, doch ich konnte mich nicht entscheiden. Alle waren absolut geil, aber bei Liams und Nialls floss ich dahin. War das jetzt ein Zeichen oder wollte der iPod mich verarschen?

Na gut, um auf andere Gedanken zu kommen, hätte ich vielleicht auch keine 1D Songs hören sollen, aber meine ursprüngliche Absicht war es, zu erkennen, wie toll und einzigartig Liam war, aber das Gegenteil hatte es bewirkt. Mir wurde immer klarer, wie unglaublich Niall eigentlich ist. Er ist einzigartig. Er ist wie kein anderer. Manchmal total irre und schräg drauf, aber dann auf einmal so mitfühlsam, ernsthaft und liebenswert...

Es war längst Nacht, als wir ankamen und ich warf mich sofort ins Bett. Ich könnte fast im Stehen einschlafen. Ich war so müde, dass es mir sogar egal war, ob ich einen Alptraum hatte, oder nicht. Während die anderen schon im Bus geschlafen haben, hatte ich es so lange herausgezögert, wie möglich. Aber jetzt war es definitiv lange genug.

Hoffe, euch hat das Kapitel gefallen ♡

Steal my girl ~n.h ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt