Kapitel 25

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Ich rannte und rannte. Meine Füße taten schon weh, aber ich rannte immer weiter. Niall konnte mich zwar nicht aufholen, aber er war mehr oder weniger immer so nah, dass er mich noch sehen konnte.

Ich bekam einen Aufzug früher und hämmerte auf den Schalter, damit es zu geht, aber ich sah, dass Niall dafür die Treppe nahm und ich hoffte nur, dass ich schneller in meinem Zimmer war als er.

Und tatsächlich kam ich früher an. So eine Penthouse Suite im achten Stock war doch irgendwie von Vorteil.

Ich steckte die Karte in den Schlitz, aber sie öffnete nicht. Scheiß Ding! Ich versuchte es noch mal, aber wieder nichts. Dafür hörte ich, wie Niall immer näher kam. Ich schlug auf die Tür und sie ging endlich auf.

Drinnen angekommen schlug ich die Tür zu und warf alle Sachen von mir in den Koffer. Es waren zum Glück nicht so viele und sie waren auch nicht zu sehr verteilt.

Niall hämmerte von außen an die Tür. "Xenia, bitte, rede mit mir!" rief er. Ich schwieg. Naja, schweigen ist gut. Ich schluchzte so laut, dass es kaum mehr Worte brauchte.

"Es tut mir leid, aber was sollte ich tun?" "Mann, Niall, ich bin nicht sauer auf dich, okay? Ich bin sauer auf mich selbst. Ich hasse mich, du kannst doch nichts dafür." schrie ich mit wackliger Stimme durch die Tür. Ich lehnte meine Stirn an die Tür und fragte mich, ob er wohl genauso vor der Tür stand.

Es war einen Moment still vor der Tür. Anscheinend hatte er die Antwort nicht erwartet. "Wieso bist du dann weggelaufen?" fragte er leise und fast schon zärtlich. Ich schniefte.

"Weil ich erkannt habe, was für eine Schlampe ich bin und ich ertrage das nicht." "Das verstehe ich nicht. Wieso sollst du eine Schlampe sein, wenn ich so einen Song singe?"

"Verdammt, ich habe mich in dich verliebt, Niall! In den besten Freund meines Freundes. Deswegen." Ich wischte mir die Tränen aus den Augen.

Niall atmete laut aus. "Du bist in mich verliebt?" flüsterte er so leise, dass ich fast dachte, ich hätte es mir eingebildet. "Nein, ich liebe dich." flüsterte ich zurück. Ich hörte, wie er schluckte.

"Ich muss einfach weg von hier. Nach Hause, wo alles wieder normal ist und nicht so ein Chaos." "Nein, bitte geh nicht. Bleib bei mir. Ich halte es keinen Tag ohne dich aus!"
"Du musst. Liam hat das nicht verdient."

Er lachte bitter. "Ja klar. Liam hat das nicht verdient. Aber wenn ich leide, dann ist das okay, oder was? Du solltest mit mir zusammen sein und nicht mit ihm. Ihr passt nicht zusammen. Du hast was Besseres verdient!" "Nein, ich glaube, er hat was besseres verdient. Jemand, der ihn bedingungslos liebt und sich nicht in seine Freunde verliebt."

"Ihr habt kaum etwas zusammen gemacht die letzten vier Wochen. Du hast sogar mit Lou mehr Zeit verbracht als mit ihm! Das ist doch keine Beziehung!" Da hatte er Recht, doch ich wollte es nicht zugeben.

"Ihr habt euch kaum geküsst und ihr hattet in LA kein einziges Date, soweit ich weiß. Hattet ihr überhaupt Sex?" fragte er spöttisch.

"Ja, natürlich!" log ich und wischte mir die Tränen vom Gesicht. Das letzte Mal war noch vor der Tour gewesen. Niall hatte Recht, so etwas war keine Beziehung, das war nicht einmal eine Freundschaft.

"Du lügst, dass weiß ich. Du glaubst, es wäre besser, wenn du dich selbst belügst, aber das ist es nicht. Du schadest damit jedem. Dir besonders." "Hör auf, du machst alles nur noch schlimmer! Mein Entschluss steht fest. Ich bin heute noch weg. Wenn möglich sogar noch in der nächsten viertel Stunde. Und niemand kann mich aufhalten. Ich muss mir über meine Gefühle klar werden."

"Bitte lass mich rein, Xenia. Ich will dich sehen." sagte er und ich stand auf. Langsam senkte ich die Klinke und öffnete die Tür. Ganz unten saß er und sah zu mir hoch. Schnell stand er auf und wischte mir eine Träne von der Wange.

"Darf ich reinkommen?" fragte er und ich nickte. Er schloss die Tür hinter sich und ich machte meinen Koffer zu. Ich setzte mich aufs Bett und er setzte sich neben mich. Er strich mir eine Sträne aus dem Gesicht und lächelte.

"Du hast gesagt, du liebst mich." Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Ich nickte. "Wieso musst dir dann über deine Gefühle klar werden?"

"Weil ich für Liam auch etwas empfunden habe, als ich nicht wusste, wer er war. Alles, was ich an ihm liebte, war weg, als wir auf Tour waren. Was, wenn es mit dir genauso ist? Was, wenn ich mich wieder in Liam verliebe, wenn wir zurück sind?"

"Ich bin immer so wie ich bin. Ich war so als ich ein kleiner Junge war und werde noch so sein, wenn ich alt bin. Ich verändere mich nicht. Nicht wegen Geld, nicht wegen Frauen oder..." "Du hast dich verändert wegen deinem Freund." meinte ich, doch er schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe vorgegeben anders zu sein, aber innen drin war ich der selbe."

Meine Augen wurden wieder feucht. "Trotzdem. Bitte lass mich gehen. Ich brauche zwei Tage nur für mich alleine." "Okay. Ich lasse dich gehen. Aber denk nicht mal dran, kurzfristig umzuziehen, sonst werde ich dich polizeilich suchen lassen." sagte er und lachte leicht. Ich lächelte. "Ich werde mir ein Zugticket oder so kaufen. Mit dem Linienbus werde ich verhungern."

"Ich rufe dir ein Taxi. Das bringt dich dann zum Flughafen." Flughafen? Wie hat er sich das vorgestellt? Das kann ich mir nicht leisten. "Aber nur unter einen Bedingung." Jetzt stellte er auch noch Bedingungen?

"Was?" "Küss mich!" Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich nichts mehr als das wollte. Aber dann zuckte er mit den Schultern und küsste mich stattdessen. Diesmal war es nicht so zurückhaltend wie das erste Mal, sondern fordernd, aber mir war das nur recht. Ich erwiderte den Kuss und wühlte in seinen Haaren.

Er küsste so unglaublich gut, ich wollte mehr davon. Wo zur Hölle hat er das gelernt? Ich weiß nicht, wie lange wir uns küssten, aber es war auf keinen Fall lang genug.

Plötzlich hörte auf mit den Wilden und küsste mich nur noch sanft, bisher schließlich von mir abließ. "Ich rufe dann mal das Taxi." meinte er außer Atem und holte sein Handy aus seiner Hosentasche.

Er bestellte wirklich das Taxi und legte auf. "Es kommt in zehn Minuten. Ich bringe dich runter."

Hoffe, euch hats gefallen ♡

Steal my girl ~n.h ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt