Kapitel 18

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Mein Mund stand weit offen und ich stand fassungslos da. Oh mein Gott! Jetzt wurde mir alles klar. Es war ein Bild, auf dem Liam und Niall mehr als nur vertraut waren. Ich scrollte weiter und fand noch mehrere. Umarmungen und was weiß ich noch alles. Ich legte das Handy geschockt weg. Jetzt machte alles einen Sinn. Niall war in Liam verliebt.

Den restlichen Abend war ich sehr ruhig und wusste nicht, was ich sagen sollte. Die Frage, die ich mir die ganze Zeit stellte, war: Beruht das auch auf Gegenseitigkeit? Oder geht das nur von Niall aus?
In der Nacht träumte ich schließlich auch noch davon...

Ich ging Hand und Hand mit Liam, doch plötzlich stand Niall vor uns und blockierte den Weg. Er sah verletzt aus, aber auch entschlossen.

Dann streckte er seine Hand aus und Liam wollte sie ergreifen, aber ich hielt ihn zurück. Er sah mich an. "Du kannst mich nicht aufhalten. Ich liebe ihn." Ich bekam Tränen in den Augen und als ich wieder zu Liam sah, war er weg. Stattdessen stand er vor mir mit Niall und sie lächelten sich gegenseitig an. Ich schrie verzweifelt.

Mit einem Schrei wachte ich auf und ich setzte mich auf. Dieser Traum war eindeutig. Wenn es ihr Wunsch war, durfte uch aie wirklich nicht aufhalten. Ich durfte ihren Gefühlen nicht im Weg stehen.

Beim Frühstück war ich wieder sehr schweigsam, beobachtete Niall und Liam sehr genau. Liam war ganz der alte. Es war fast langweilig, ihm zuzusehen. Aber Niall sah immer wieder verletzt aus, wenn Liam mir einen verliebten Blick zu warf. Er senkte seinen Blick und stocherte in seinen Rühreiern.

Als wir gemeinsam vorgingen um uns Nachschub zu holen, tippte ich ihm auf die Schulter, damit er mir zuhörte. "Kann ich danach mal mit dir reden? Es ist wichtig. Ich bin wie immer am Strand." Er nickte irritiert und ich ging zurück an unseren Platz.

Ich setzte mich danach wie abgesprochen in den Sand und beobachtete die Wellen, bis Niall sich schließlich zu mir setzte. "Du wolltest reden?" Ich nickte und räusperte mich.

"Ja...ich weiß jetzt warum du anfangs ein Problem mit mir hast. Oder besser gesagt, weiß ich warum du was gegen die Beziehung mit Liam hast." Er bekam große Augen. Ich hatte also Recht.

"Und...was denkst du darüber?" fragte er beunruhigt. "Ich weiß es nicht. Weiß es Liam? Und wie denkt er darüber?" "Er weiß es nicht. Aber wie meinst du das, wie denkt er darüber? Ich gehe mal davon aus, dass er darüber nicht gerade glücklich wäre." Ich runzelte die Stirn. "Wieso machst du dir dann noch Hoffnungen? Wenn du schon weißt, dass nichts daraus wird?" Das war doch sonst nur eine unnötige Tortur.

Aber Niall sah mich völlig verwirrt an. "Hoffnungen? Was? Ich habe das Gefühl, dass wir aneinander vorbei reden. Über was redest du?" Ich wusste auch nicht mehr, was los war.

"Ich rede davon, dass du Gefühle für Liam hast. Aber Liam ist mit mir zusammen." Er schwieg einen Moment, dann lachte er. Er brauchte etwas, um sich wieder einzukriegen. Wie konnte man bei so einem Thema lachen?

"Du glaubst, ich bin schwul?" fragte er immer noch lachend und ich nickte. "Ich habe ein Bild auf Liams Handy gesehen. Ganz ehrlich, Freunde umarmen sich nicht so. Erst Recht keine Männer." Jetzt wurde er ernst. "Ich kenne alle Jungs mehr als meinen eigenen Bruder. Ich bin ständig mit ihnen zusammen, wir sind alle wie Brüder. Außerdem ist das doch nicht ernst, wir albernd dauernd herum. Aber warum kommst du gleich darauf, dass ich schwul bin?"

"Es passt alles zusammen. Du trägst hauptsächlich enge Jeans, du kennst dich mit Mode aus, du hattest seit langem keine richtige Freundin, du blondierst deine Haare! Ist das nicht genug?" rief ich.

"Ja, na klar, meine Haare, das ist es mal wieder. Nur weil ich meine Haare gefärbt habe und deiner Meinung kein richtiger Mann bin, heißt es gleich, ich bin homo oder was? Du checkst auch echt gar nichts!" Er stand wütend auf und stapfte davon. Wenn es das nicht war, was hatte er dann?

Ich sah ihm hinterher. Auf dem Weg zum Hotel rempelte er Liam an, der ihm entgegenkam. Er lief weiter an ihm wir bei, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. "Was hast du denn mit dem gemacht? Der ist ja total sauer."

"Ich habe gedacht, er wäre schwul." gestand ich und Liam lachte. "Jetzt ist mir klar, warum er so davongelaufen ist." Wieso war ich die einzige hier, die sich diese Frage stellte?

"Wieso ist das für alle so abwegig? Er hat mir Modetipps gegeben und kennt sich wirklich damit aus. Er ist sehr mitfühlend und außerdem habe ich Fotos gesehen, auf dem er dich umarmt, und..." "Warte mal. Nur weil er nicht so ist wie andere, bedeutet das doch lange nicht, dass er auf Männern steht. Außerdem ist vieles Marketing und wird von unserem Manager vorgeschrieben. Und ehrlich gesagt wundert es mich gerade, dass du noch keinen Horan Hug hattest. Jeder will einen Horan Hug, Niall umarmt einfach am besten. Ich dachte, ihr kennt euch schon ganz gut, normalerweise umarmt er jeden." Ich wusste es, er hatte etwas gegen mich. Aber was?

Niall konnten wir den restlichen Tag nicht mehr auffinden und ich fühlte mich richtig schlecht, deswegen verkroch ich mich in meinem Zimmer und kam zum ersten Mal auch nicht mit zum Konzert.

Ich weiß nicht, wie ihr darüber denkt, aber ICH WILL EINEN HORAN HUG!!!!! ♡♡♡ Hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. ♥

Steal my girl ~n.h ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt