Kapitel 3

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Daesung hatte beschlossen mein Freund zu werden. Zumindest wirkte es so. Und ich war froh darüber.

Er quatschte mich seit beinah fünf Minuten seit dem Läuten zu. Wie er noch Luft bekam, fragte ich mich. Er erklärte mir alles, oder er versuchte es.

"Und dort ist das Buffet", sagte er und zeigte in Richtung einer großen Menschenmenge. "Hast du Hunger?"

Hunger hatte ich schon, aber wenig Lust mich durch diese Unbekannten zu schlängeln.

"Wir gehen nächste Pause", beschloss Daesung. "Aber wir werden fünf Minuten vor dem Läuten schon unten sein müssen. Vertrau mir. Wie alt bist du eigentlich?"

"Ahm ich bin 17", antwortete ich ihm.

"Oh, ich bin 18! Ich bin der Ältere! Cool!", strahlte er.

Wir standen eine Weile bei den Spinden herum, als ich ihm gebeten hatte mir meinen zu zeigen. Es war erstaunlich wenig los. Mit Sicherheit lag es daran, dass die Spinde sich im Keller befanden und nur die durchgeknalltesten her kamen, um sich etwas von hier unten zu holen.

"Zeigst du mir unsere Klasse?", fragte ich und Daesung nickte fröhlich. Es schien ihm Spaß zu machen den Fremdenführer zu spielen. Und mir gefiel es auch eine freundliche Person bei mir zu haben, die mir alles zeigte.

Unsere Klasse befand sich im zweiten Stockwerk. Doch im ersten Stock musste ich eine kleine Pause machen und Daesung lachte.

"Hey, mit Stiegen habe ich kein Problem!", verteidigte ich mich keuchend, aber er lachte weiter.

"Mit geht es doch genauso! Jeden machen diese Stiegen fertig, du bist nicht der einzige! Ein ganzes Jahr gehe ich die nun rauf und runter aber keine Sicht der Besserung. Oben liege ich dann immer erschöpft am Boden!"

Wenn er sich nicht am Treppengelände angehalten hätte, wäre er bestimmt kugelnd am Boden gelegen. Ich kannte ihn für eine knappe habe Stunde, aber so etwas traute ich ihm inzwischen zu.

"Hey!", rief Daesung. Verwirrt sah ich mich um. Wen konnte er grüßen?

Hinter mir gingen sie. Vier Personen. Unter ihnen Kiko, das Mädchen aus dem Bio-Unterricht. Sie hing im Arm von einem der drei Jungs, die sie umringten. Der, der ihr Freund zu sein scheint, trug komische Kleidung, die ihm zu stehen schien. Seine Haare waren links rot und rechts weiß gefärbt.

Der Kleine neben ihm trug einen Side-cut und ein Shirt, bei dem seine Armmuskeln gut zur Geltung kamen.

Der dritte und größte von ihnen wirkte, als wäre er im falschen Gebäude. Er war viel zu groß für seine Freunde. Sein Kleidungsstil war eigenartig. Ich konnte ihn nicht beschreiben, aber eigenartig schien das richtige Wort zu sein.

Alle drei Jungs gaben Daesung ein kleines Begrüßungszeichen zurück. Der Große sah zu mir, sein Blick war eiskalt und es wirkte als würde er mich am Liebsten auf der Stelle erwürgen.

Ich wusste nicht, was ich von ihnen halten sollte.


Der FalscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt