Der Falsche

Kapitel 27

"Wie wäre es, wenn der Song nicht ganz so schnell ist?", fragte Jiyong. Er hatte die ganze Zeit, in der wir beisammen saßen, um den Song zu komponieren gejammert, dass er einen langsamen Song schreiben will und nicht in der Verfassung war einen Party-Hit zu komponieren.

"Jiyong-ie...", sagte Seunghyun und war es leid sich jedes Mal zu wiederholen. "Du bist G-Dragon! Wie kommt es rüber, wenn ein Typ mit diesem Künstlernamen, wie ein Emo drauf ist? Außerdem sei stärker als Kiko! Sie hat deine Trauer nicht verdient..."

"Zusätzlich brauchen wir einen Knaller, wenn wir die Produzenten überzeugen wollen!", steuerte Youngbae bei.

Unser Leader dachte kurz nach und gab schließlich nach. "Ihr habt vollkommen recht. Wir brauchen ein tolles Lied, das alle um die Ohren haut! Und keiner braucht Kiko!"

"Das wollte ich von dir hören!", sagte T.O.P und klopfte ihm auf die Schulter.

Ich war froh, dass Jiyong sich dazu überreden hat lassen ein fröhliches Lied einem deprimierenden zu bevorzugen, denn meine Stimmung war unschlagbar. Nachdem ich Jia nach Hause gebracht hatte, gab sie mir ihre Nummer. Eigentlich konnte mir nichts die Stimmung verderben, aber ich wollte es nicht verschreien.

Nach einigen Versuchen eine halbwegs einprägsame Melodie zu finden, brachte ich eine Idee ein.

"Wie wäre es mit Essen?"

"Seungri hat nur Essen und Frauen im Kopf", kicherte Youngbae. "Aber ja, ich habe auch Hunger."

"Ditto", stimmte Seunghyun ein und hob seine Hand, wie bei einer Abstimmung.

"Okay, dann machen wir eine Pause", beschloss Jiyong. "Soll ich etwas holen vom Italiener? Ich brauche sowieso etwas Frischluft."

Sofort hatte er die Zustimmung von jedem und alle waren begeistert.

"Ich komme mit dir mit", meldete ich mich freiwillig. Jiyong hob eine Augenbraue.

"Perfekt, dann kannst du die Bestellungen aufnehmen."

-

Wir nahmen Jiyong's Auto. Mit ihm hatte ich eigentlich noch nie Zeit verbracht. Das einzige Mal, als wir nur zu zweit redeten, hatte ich ihn gefragt, ob ich in der Band mitmachen konnte und er hatte abgelehnt. Ich wollte, dass wir bessere Freunde wurden, denn ich fing an, alle von ihnen in mein Herz zu schießen. Jedoch stellte sich diese Idee als nicht sehr effektiv heraus, da wir den größten Teil der Fahrt schwiegen.

"Verliebe dich nie", sagte er plötzlich.

"Was?"

"Liebe. Verliebe dich nicht. Mädchen können nur Herzen brechen und sind böse", gab er von sich. "Allerdings sind diese Teufel so gut und verstecken ihre Hörner", lachte er.

Ich stieg mitein. Ernst meinte er das bei weitem nicht, aber ich musste mir gerade Jia mit Teufelshörner vorstellen.

"Ist notiert", grinste ich.

-

Als wir mit dem inzwischen nur noch warmen Essen zurückkamen, stürmten uns alle drei entgegen.

"Jiyong! Seungri!", schrien sie gleichzeitig.

"Yah!", schrie ich. "Ihr bekommt schon euer Essen! Zurück mit euch!" Ich scheuchte sie, wie Tiere mit meinem Fuß weg.

Sie sahen einander fragend an.

"Darum geht es nicht!", schrie Daesung vor Aufregung.

"Sondern?", wollte Jiyong wissen und ich genauso. Was versetzte sie in solche Aufregung, dass sie erstens, den Typen mit dem Essen - also mich - ignorierten und zweitens, das Essen selbst ignorierten.

"Spuckt schon aus!", sagte Jiyong ungeduldig. Die Neugier packte uns zwei vollkommen.

Sie sahen einander an, als ob sie sich noch uneinig wären, wer denn die Neuigkeit erzählen würde oder dürfte. Youngbae nickte und sagte: "Wir haben sie."

"Wen?", fragte ich.

"Nicht wen, sondern was", mischte sich Daesung ein.

"Bringt es doch endlich auf den Punkt, oder ihr habt gleich eine neue Spaghetti-Frisur", drohte ich und hielt den Behälter mit den Nudeln wurfbereit in meiner rechten Hand. Auswurf holte ich auch schon. Innerlich hoffte ich nun, dass sie nichts sagen würden, weil ich dann einem von ihnen die Spaghetti ins Gesicht klatschen konnte, aber Youngbae musste es natürlich verderben.

"Wir haben die Melodie für unseren Song."