Der Falsche

Kapitel 21

Daesung hatte Recht behalten. Er war der Erste, der trinken musste und auch der, der am meisten trinken musste.

Von 10 Punkten gab ich ihm immer alle und ich merkte, dass er dankbar dafür war, aber trotzdem bekam er von den anderen Anwesenden immer weniger Punkte. Am Schluss sogar nur einen Halben.

Aber als es soweit kam, waren bereits alle ein bisschen betrunken. Nach jedem Glas, das Daesung zu sich nahm, veränderte sich seine Miene. Er wurde immer fröhlicher (?) und lachte mehr.

Auch ich wurde lockerer und trank auch, wenn ich die Runde gewonnen hatte, genauso wie Youngbae, Jiyong und Seunghyun.

"Leute", lallte ich und erschrak mich wegen meiner unstabilen Stimme. Hatte ich wirklich schon so viel getrunken? "Der Alk is alle."

"Hahaha! Seungri! Du bis ja echt betrunkn!", schrie Jiyong. "Genauso wie Sonnenscheinchen!"

"Hey!", schrie Youngbae. "Isch bin nicht betrunken! Isch werde nie betrunken. Bin vollkommen da!"

Daesung gluckste aus der Ecke. Er hatte seit ein paar Minuten nichts mehr gesagt, aber ständig durchgelacht.

"W-Wie kann ein Mensch so lange lachen?", fragte ich ihn.

Anstatt zu antworten lachte Daesung noch lauter.

"Er, er kann das halt", beantwortete Seunghyun meine Frage und war kurz davor wegzupennen. "Weißt du Seunghyun, ich habe dich gehasst."

Ich fing an zu lachen. Kontrolle über meinen Körper hatte ich kaum noch, aber ich fand das lustig. Ich war noch nie wirklich betrunken gewesen. "Hehe! Ich dich auch", sagte ich ihm und schickte ihm einen Luftkuss.

"Aber!", sagte er lallend. "Aber jetzt nicht mehr."

"Hehe!", war das Einzige, was ich antworten konnte. Seungri, reiß dich zam!

Oh, nein.

Ich stand auf, viel zu schnell, und fiel auf die Fresse. Alle um mich herum fingen an mich auszulachen. Unter normalen Umständen hätte ich mitgelacht, aber jetzt war ein Notfall. Ich brauchte dringend eine Toilette!

Ich versuchte aufzustehen, flog aber andauernd hin, weil mein Gleichgewicht auf Urlaub war oder so, und weil alles auf einmal verschwommen war.

Angestrengt hielt ich mich zurück, schluckte es die ganze Zeit runter und versuchte ins Bad zu krabbeln. Schlussendlich schaffte ich es und übergab mich in der Toilette.

"Seungri hat sich übergeben!", riefen sie jubelnd aus dem Wohnzimmer.

Angewiedert von mir selbst machte ich den Versuch aufzustehen und stand nun fest am Waschbeckenrand anhaltend vor dem Spiegel. Ich sah grauenhaft aus. Das war dann wohl der große Nachteil.

Egal.

Ich schlenderte zurück, beziehungsweise ich versuchte es, und setzte mich wieder zu meinen Freunden, die mich herzlich willkommen hießen.

"Eeeeeeeey, Seungri!"

"Urgh. Wie könnt ihr das nur aushalten?", sagte ich und legte mein Gesicht in meine halbwegs kühlen Hände, was sehr angenehm war. "Ich fühle mich furchtbar!"

"Gewohnheitssache?", sagte Seunghyun, obwohl es mehr eine Frage war.

"Nein! Ganz einfach!", sagte Jiyong. "We like to party!"

"Eyeyeyeyey!", schrie Youngbae darauf.

In dem Moment tat sich etwas in meinem Hirn, das halbwegs noch funktionierte.

"Leute! Wir müssen das aufschreiben! Sing das mal!", schrie ich.

Daesung hatte das erste Mal seit ein paar Minuten aufgehört zu lachen. Jiyong und Youngbae sahen sich an, zuckten dann mit den Schultern und trällerten ihre Aussagen noch einmal.

"Yah! Seungri!", sagte Jiyong. "Du bist ein Genie!"

"Los, wir müssen das aufschreiben!", schrie Youngbae hektisch und versuchte die Person neben sich dazu zu bringen das aufzuzeichnen. Unglücklicherweise war die Person Seunghuyn und der war tief und fest eingeschlafen.

"Wart, wart, wart. Ich hole schnell mein Handy", sagte ich und war wieder auf den Beinen. Mir war etwas schwindelig und ich stand eine gute halbe Minute einfach nur da und wartete bis mein Hirn wieder die Umgebung wahrnahm.

Als ich nicht mehr schwarz vor den Augen sah, ging ich los. Großer Fehler. Bei dem ersten Schritt rutschte ich aus und flog hin. Es wurde noch einmal schwarz.