Der Falsche

Kapitel 22

Ich wachte mit höllischen Schmerzen in meinem Kopf auf. Was war nur passiert? Ich konnte mir nicht erklären, warum ich am Boden lag und warum mein Kopf so schmerzte.

Automatisch griff ich auf meinen Kopf und stellte fest, dass ich eine monströse Beule hatte. Was? Wie?

Oh, es fiel mir wieder ein. Daesung und die Anderen waren hier. Plus, wir hatten etwas getrunken.

Vorsichtig rappelte ich mich auf, was nicht so leicht war. Ein Kater war echt was schlimmes.

"Argh", machte ich als ich endlich auf beiden Beinen stand. Jedoch war das nicht das Einzige, das mir Sorgen bereitete. Beim Umsehen fiel mir auf, dass das gesamte Zimmer in sehr schlechtem Zustand war. Überall lag Müll und ich konnte auch meine Freunde herumgammeln sehen. Seunghyun lag dort, wo ich ihn zuletzt gesehen hatte, nämlich auf dem Sessel, wo er beinah eingeschlafen wäre. Daesung lag am Boden. Youngbae war über den ganzen Tisch ausgestreckt und hatte komische Bemalungen im Gesicht. Haha, was für ein Depp, dachte ich mir. Da fiel mir ein, dass sie mich auch angemalt haben könnten und sprintete ins Bad. Dort fand ich auch den Letzten meiner Gäste. Jiyong lag in der Badewanne und kuschelte mit einer Flasche.

Was war hier nur passiert?

Ich prüfte mein Gesicht und musste feststellen, dass mir keiner einen Streich gespielt hatte.
So ein Glück!

Nacheinander ordnete ich meine Gedanken. Zuerst musste ich meine Freunde wach bekommen, danach das Haus aufräumen, dann alles vor meiner Mom verheimlichen.

Oh, meine Mutter! Ich musste sie sofort anrufen und gestandenerweise hatte ich sie total vergessen.

Hatte sich nicht Jihoo auch gemeldet? Ich holte mein Handy hervor und sah den blanken Horror. 14 verpasste Anrufe und zwei Nachrichten. Alles von Jihoo.

Nachdem ich mein Handy entsperrte, las ich mir die Nachrichten durch.

Was ist passiert? Bitte antworte so schnell wie möglich!

Seunghyun!!! Was ist hier los???

Okay, zugegeben, sie waren nicht sehr mahnend, trotzdem hatte ich ein schlechtes Gewissen. Er hatte sich große Sorgen gemacht und ich hatte es nicht einmal fertig bekommen ihm zu antworten.

Noch etwas benommen ging ich wieder ins Wohnzimmer, dort schliefen noch immer alle tief und fest. Mit dem Aufräumen fing ich in der Küche an und war auch im Nu fertig damit. Danach war das Wohnzimmer dran und ich passte sehr darauf auf keinen von den Schlafenden zu wecken.

Mitten während der Arbeit hörte ich ein Auto vor dem Haus. Augenblicklich zog ich die Vorhänge beiseite und schaute nach, wer das sein könnte.

Jihoo!

Er parkte und stieg aus. Sofort lief ich zu der Tür und wollte alles erklären. Was passiert war und warum ich nicht geantwortet hatte.

"Mom!", schrie ich entsetzt als ich sie neben Jihoo vor der Tür stehend erblickte. "Was machst du hier? Geht es dir gut?"

"Das wollte ich dich fragen", sagte mein Bruder streng. "Deine Mutter liegt im Krankenhaus und du? Du bist unerreichbar! Ich dachte, du hast dir irgendetwas angetan oder so! Deswegen hab ich gestern kurz vorbei geschaut."

"Du hast was?", fragte ich. Hatte ich ihn einfach nicht bemerkt? Oder... bitte, lass keinen von den Jungs mit ihm gesprochen haben!

"Hey, spiel dich nicht so auf", sagte meine Mutter und lachte. "Immerhin bin ich seine Mutter und nicht du!"

Er gab ihr Halt und sie betraten das Haus.

"Was. Ist. Hier. Passiert?!", schrie sie als sie das Chaos bemerkte.