Kapitel 24

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Meine Mom und Jihoo haben tatsächlich für uns alle gekocht und sich - ob ichs glaub oder nicht - nicht über mich, noch über den Zustand des Hauses aufgeregt. Selbstverständlich hatten wir das größte Chaos beseitigt. Es fehlte nur noch das Badezimmer sauber zu machen, aber da hatten uns die Zwei schon zum Essen gerufen.

"Dann lasst es euch schmecken!", sagte sie, als wir alle draußen auf der Terrasse am Tisch saßen.

"Natürlich, Mrs. Lee!", sagte Jiyong höflich und wir fingen zum Essen an.

"Ach, nennt mich doch Youngsun!", bot sie meinen Freunden an. "Aber auf keinen Fall 'Mrs.'."

"Es schmeckt ausgezeichnet, Youngsun!", schmeichelte Youngbae. Er hatte inzwischen seine Gesichtsbemalungen losgeworden, dafür sind davon rote Flecken an den Stellen geblieben, weil er sie so fest weggerieben hat.

"Das freut mich...?"

"Youngbae. Oder Taeyang", grinste er sie an.

"Ähm, ich wollte mich dafür entschuldigen, dass wir so ein Chaos angerichtet haben, vor allem weil Sie nicht hier waren", entschuldigte sich Jiyong für uns alle und kratzte seinen Hinterkopf. Ich betete, dass er die Schweiz nicht erwähnte oder ähnliches.

"Ach was!", sagte sie nur. "Lieber hätte ich es schon gehabt euch auf normalem Weg kennen zu lernen! Aber macht euch nichts draus! Ihr seid jung und wäre ich nicht weg gewesen, hätte ich vielleicht mitgemacht!"

Es sieht gut für mich aus, dass niemand meine Lügen irgendwie erwähnt.

"Na, Seunghyun", meldete sich Jihoo. "Schon das Motorrad ausprobiert?"

"Hm? Oh! Jaja! Es ist super!", sagte ich ihm.

"Das freut mich", grinste er übers ganze Gesicht.

Das konnte nichts gutes bedeuten. Er hatte immer so ein breites Grinsen, wenn er etwas vorspielte. Wahrscheinlich hoben Mom und er sich den ganzen Ärger auf, bis meine Freunde und Bandmitglieder weg waren. Seelisch machte ich mich bereit für eine Standpauke und/oder eine Predigt.

"Und wer von euch ist Daesung?", wollte meine Mutter wissen.

Daesung lief rot an und verschluckte sich am Essen. Er hob seine Hand. "Ich."

"Ich hatte Seunghyun, pardon, Seungri darum gebeten, dich einmal zum Jajangmyeon mitzunehmen, aber anscheinend hat er darauf vergessen", sagte sie und warf mir einen bösen Blick zu. Ach ja, da war ja was...

"Wie auch immer, Daesung, du, und natürlich auch ihr drei, seid immer hier willkommen!", verkündete sie.

"Danke Youngsun!", bedankte sich Jiyong.

-

"Was hast du dir dabei gedacht?!", schrie Jihoo nachdem auch Daesung als Letzter das Haus verlassen hat. "Deine Mutter liegt im Krankenhaus wegen... wegen was auch immer und du vergnügst dich hier mit deinen Freunden?"

"Jihoo...", ermahnte Mom ihn.

"Nein, Mom", sagte ich. "Er hat recht. Ich hätte mich mehr um dich kümmern müssen", gestand ich.

"Schatz, das...", sie konnte nicht mehr weiterreden. In ihren Augen sah ich, dass sie gleich anfangen würde zu weinen. Abrupt brach sie zusammen und ihre Hände verhüllten ihr Gesicht. "Ich bin so schwach. Es tut mir so leid. Wegen mir kannst du kein normaler Junge sein. Du musst dich andauernd um mich kümmern und hast kaum Freizeit", schluchzte sie.

"Mom...", sagte Jihoo. Er wollte sich zu ihr knien, aber sie hielt ihn auf.

"Nein, Jihoo. Bitte fahr wieder heim. Ich danke dir für alles, aber bitte, belaste nicht deine Schultern mit unseren Sorgen", sagte sie.

Widerwillig gab er nach. Normalerweise hätte das länger gedauert, aber anscheinend merkte er, dass sie Zeit für sich brauchte.

"Bye, Jihoo", verabschiedete ich mich von ihm, als er in sein Auto stieg und wegfuhr.

"Mom?"

"Ja, Seunghyun?", fragte sie.

"Bitte sei mir nicht böse und verzeih mir", sagte ich ihr, obwohl ich wollte, dass ich mir selbst verzieh.

"Seunghyun", sagte sie und kam auf mich zu. "Ich hätte mich beinah umgebracht. Wenn, dann sollte ich mich entschuldigen. Ich hätte dich eiskalt im Stich gelassen."

Anstatt irgendetwas zu antworten, umarmte ich sie.

"Wir sind eine verkorkste Familie!"

Der FalscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt