Kapitel 6

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Daesung hielt mir seine Hände vor die Augen. Er wollte nicht, dass ich sah wo wir hingehen. "Es sollte eine Überraschung sein", hatte er gesagt. Ich fand das eigentlich kindisch und wollte überall hin, nur nicht hier sein.

"Ta-da!", sang Daesung und gab seine Hände weg. Vor mir befand sich... nichts besonderes. Ein einfacher Kaffeeshop. Ernsthaft, Daesung? Dafür der ganze Aufwand?

"Das ist mein Lieblingscafé", verkündete er stolz.

Ich wartete darauf, dass er noch mehr sagte. Aber es kam nichts.

"Cool", sagte ich.

Daesung nahm meinen Arm und zerrte mich zu einem freien Tisch. Wir bestellten einen Erdbeer-Shake für Daesung und eine heiße Schokolade für mich.

Eine Kellnerin brachte uns die Getränke und die Stille zwischen uns erlosch noch immer nicht. Es fühlte sich irgendwie unangenehm an. Ich fing an an meiner heißen Schokolade zu schlürfen, da fing Daesung an zu sprechen und ich erschrak. Beinah hätte ich mein gesamtes Getränk auf mich geschüttet und ich blickte ihn böse an.

"Sorry", sagte er und verzog seine Miene. "Ich bin ziemlich gut in solchen Sachen... Leute zu verscheuchen."

"Bist du blöd?", fragte ich ihn.  Seinem Blick zufolge wirkte er verletzt. "Ich sitze noch immer hier, also hast du mich noch nicht verscheucht."

Sofort entspannte er sich wieder und sein zufriedenes Grinsen kam zurück.

"Aber kann ich dich was fragen?", fragte ich. Er nickte zustimmend. "Was hat es mit diesen drei Typen auf sich?"

"Drei Typen? Oh! Du meinst Jiyong, Youngbae und Seunghyun?", fragte er.

Ich schlürfte an meiner Schokolade und nickte. Jetzt war ich neugierig. Irgendetwas an ihnen faszinierte mich, aber ich wusste nicht was...

"Hmm", machte Daesung und nahm einen Schluck von seinem Erdbeer-Shake. "Ich weiß nicht sonderlich viel..."

"Aber ich dachte du bist gut mit ihnen befreundet?", entgegnete ich ihm. "Sie haben dich doch gegrüßt!"

"Ja... wir waren einmal befreundet und hatten eine Band, aber das klappte nicht so gut. Die drei waren seit ihrer Kindheit miteinander befreundet und haben noch Personen für ihre Musikgruppe gebraucht und ich und Hyunseung meldeten sich."

Eine Musikgruppe?!

"Wow! Das ist ja ur cool!", schrie ich etwas zu laut. Ich hatte als Kind immer geträumt, dass ich einmal mithilfe von Musik berühmt werden würde. Ich wollte vor einem Publikum singen, wollte vor einem Publikum tanzen, wollte auf einer Bühne stehen und... gemocht werden.

"Und was ist dann passiert?", fragte ich neugierig. Auf einmal betrachtete ich Daesung mit ganz anderen Augen. Er war nicht mehr dieser kleinkindähnliche Trottel, sondern... naja, nein, er war noch immer dieser kleinkindlähnliche Trottel, ABER der Musik mochte. So, wie ich.

"Hmm, dieser Hyunseung, den ich erwähnt hatte, wollte mehr, im Sinne von Videos auf Youtube stellen und so weiter. Aber wir vier waren dagegen und so splitteten wir uns."

"Warte-", fuhr ich ihm dazwischen. "Heißt das, dass es die "Band" noch gibt? Oder haben die drei auch schon aufgegeben?" Wie du, wollte ich hinzufügen, aber ich konnte mich noch rechtzeitig stoppen, ihn noch einmal zu verletzen.

"Naja, ich denke, dass es BigBang noch gibt, aber sie sind inaktiv."

Er schlürfte an seinem Shake weiter. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich mich über die ganze Tischplatte gebeugt hatte. Ein bisschen peinlich berührt lehnte ich mich wieder zurück in meinen Sitz.

Ich hatte einen Entschluss gefasst. Ich wusste zwar nicht, wie gut Daesung singen konnte oder ein Instrument spielen konnte, aber wir mussten in diese Band. Und ich werde gleich Jiyong, Youngbae oder - den eher nicht - Seunghyun morgen ansprechen.


Der FalscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt