Kapitel 13

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"Dort biegst du rechts ab", sagte mir Daesung, der mein Navi spielte. Er hatte sich gestern noch mit Youngbae getroffen, der ihm gesagt hatte, wir sollen zu ihm fahren.

Ich bog mit meinem Motorrad rechts ab, wie er es mir gesagt hatte.

"Fahr langsamer. Dort ist es!", schrie er in mein Ohr.

"Daesung...", sagte ich. "ES IST NICHT SO ALS WÜRDEST DU 10 METER WEIT WEG SEIN!"

"Sorry!", entschuldigte er sich, noch immer in mein Ohr schreiend.

Erst als wir vor einem Haus anhielten, merkte ich, wie sehr er sich an mich geklammert und die Augen geschlossen hatte. Süß, dachte ich mir.

"Daesung, das Motorrad steht schon. Du kannst aufhören dich anzuscheißen", versicherte ich ihm und wartete bis er abgestiegen war. Er plumpste runter und ich stellte das Motorrad dort ab, wo es hoffentlich keinen stören würde.

"Wohin mit dem Helm?", fragte Daesung.

"Gib her, Riesen-Baby", sagte ich und nahm ihm den Helm ab.

Wir gingen zu Tür und ich läutete an. Nach ein paar Sekunden wurde uns aufgemacht. Nicht von Youngbae, sondern von ihm. Seunghyun.

Er sah uns mit großen Augen an und ich bemerkte erst jetzt, als er vor mir stand, wie riesig er eigentlich ist. Der Typ musste fast zwei Meter groß sein.

Er sah zu mir, dann zu Daesung und wieder zu mir, und schloss die Tür.

"Youngbae!", hörten wir ihn rufen und im nächsten Moment war die Tür wieder offen. Er hatte noch immer den verwirrten Blick aufgesetzt.

"Lass sie doch rein, Hyung!", sagte Youngbae, als er kam um Daesung und mich in sein Haus zu ziehen.

"Was machen die denn hier?", fragte Jiyong, der jetzt auch zur Haustür kam, um wahrscheinlich zu schauen, wer gekommen war.

"Ich hab sie eingeladen", sagte Youngbae.

"Was?! Warum denn das?", fragte Jiyong. Ich hatte zwar mit einer kalten Begrüßung gerechnet, aber ich hatte damit gerechnet, dass Youngbae uns wenigstens angekündigt hatte.

"Wie auch immer", sagte Youngbae und deutete uns weiterzugehen. "Gehen wir mal alle in die Küche."

Ich ging Daesung nach, der wusste wo die Küche war, weil er nicht das erste Mal hier war. Im Hintergrund konnte ich Jiyong irgendetwas zischen hören, aber ich ignorierte es. Ich wusste, dass ich den beiden nicht der Sympathischste war, aber so abneigend mussten sie auch nicht sein.

"Also", fing Youngbae an, als alle um den Esstisch saßen. "Ich hab sie eingeladen, damit wir alle über die Band sprechen können. Junior möchte gern mitmachen."

Junior?

"Ich weiß", sagte Jiyong. "Er hat mich schon gefragt und ich habe Nein gesagt."

"Ja, schon, aber..."

"Darf ich auch mal was sagen?", unterbrach ich Youngbae. Nicht gerade die beste Taktik Freundschaft mit ihm zu schließen, aber ich wollte auch meinen Senf dazu geben, wenn es schon um mich ging.

"Leg los, Junior", sagte Seunghyun, wovon ich etwas überrascht war. Es klang weder provozierend, noch irgendwie gemein, sondern nett und auffordernd. Habe ich ihn die ganze Zeit missverstanden?

"Wenn es dir um die Gerüchte über deine Freundin geht, dann musst du dir überhaupt keine Sorgen machen! Ich will nichts von Kiko, die Professorin hat mich nur neben sie gesetzt, weil sonst kein Platz frei war. Mehr nicht!"

"Ich kann es bestätigen!", sagte Daesung und lächelte sein typisches Deppen-Lächeln.

Youngbae wirkte nachdenklich. "Ich glaube ihm! Und denk mal nach Jiyong; wir hatten mit der Band die beste Zeit unseres Lebens! Seit Hyunseung weg ist und Daesung aufgehört hat, ist es ur fad geworden, nicht?"

"Ich fand BigBang eigentlich auch ur cool", sagte Seunghyun und nah sich einen Keks von der Tischmitte.

"Wartet, wartet, wartet", sagte Daesung und hielt seine Hände in die Luft. "Ich habt mich vermisst? Ganz ehrlich?!" Seine Augen strahlten bei dem Gedanken daran, dass ihn jemand vermisst haben könnte.

"Du uns etwa nicht?", lachte Youngbae.

"Hör nicht auf Youngbae", sagte Seunghyun. "Das einzige, das er vermisst hatte waren die Kekse von deiner Mum!"

Alle lachten und die Atmosphäre war angenehm, aber dann sah ich zu Jiyong, der einen ernsten Blick aufgesetzt hatte. In dem Moment wanderte sein Blick zu mir und ich musste schlucken. So einen fiesen Blick hatte ich - abgesehen in diesen Drama-Serien - noch nie gesehen.

"Und was sagst du, Jiyong? Band oder nicht?", fragte Youngbae.

Jiyong sah einmal in die Runde, sein Blick veränderte sich nicht. Er holte Luft, um zu antworten.

Der FalscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt