Kapitel 50

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"Ich kann das alles erklären!", versuchte ich ihnen zum Verstehen zu geben.

"Seunghyun, du wusstest, dass Jinyoung der Vater von deinem Freund ist?", fragte meine Mutter.

"Ja.. aber-", fing ich an und stoppte mich. Wie sollte ich das ihnen je erklären können?

Meine Mutter weinte und verpasste Jinyoung endlich das, was er verdient hatte: eine Watsche ins Gesicht.

Und dann bekam ich auch eine von ihr.

"Du wusstest es. Du wusstest es und hast es mir nicht gesagt! Du weißt, dass es mir nicht gut geht!", schrie sie mich an.

"Ich weiß! Aber er tat dir doch gut!", verteidigte ich mich.

"Verlasse mein Haus."

Ich sah zu Jiyong und er wiederholte sich.

"Verlasse sofort mein Haus!"

"Jiyong... Bitte...", versuchte ich zu ihm durchzudringen, ihn dazu zu bringen, mir zuzuhören. Aber es brachte nichts.

"Du hast meinen Geburtstag und meine Familie ruiniert! Verschwinde mit deiner Flittchen-Mutter! Bevor ich dir noch irgendetwas antue!", knurrte er mich an.

Ich sah zu Seunghyun und Youngbae und suchte Hilfe. Aber von ihnen erntete ich nur vernichtende Blicke. Daesung sah mich nicht einmal an.

Nickend nahm ich meine Sachen und begleitete meine Mutter nach draußen. Sie sagte nichts und ich hatte Angst. Angst davor, dass sie zurückfallen würde. Angst davor, dass sie sich selbst weh tun könnte.

"Ich fahre", sagte ich schlicht zu ihr und setzte mich auf die Fahrerseite. Obwohl ich schon etwas getrunken hatte, fühlte ich mich durch den plötzlichen Adrenalinstoß im Stande zu fahren. (BITTE NICHT NACHMACHEN)

Nach 30 Minuten redete meine Mutter zum ersten Mal.

"Seunghyun? Wo fahren wir hin?"

Um ehrlich zu sein war ich froh, dass sie nicht früher gefragt hatte, denn wir waren fast da. Der Nach-Hause-Weg hätte normalerweise 10 Minuten gedauert und dass sie erst nach der drei-fachen Menge an Minuten gefragt hatte, war nur von Vorteil für mich.

"In die Nervenklinik."

"Nervenklinik?! Seunghyun, was soll das?! Bringe mich sofort nach Hause!", schrie sie und schlug meinen Arm.

"Nein, Mom!", sagte ich und versuchte mich auf die Straße zu konzentrieren. "Ich habe Angst um dich!"

"Ach? Du kümmerst dich um mich?!", sagte sie hysterisch.

"Ja, das tu ich!"

"Warum hast du mir dann nichts über Jinyoung gesagt?!" Sie weinte und ließ mich los.

"Mom...", fing ich an und fuhr weiter.

"Ich werde nie glücklich sein."
Das waren ihre Worte bevor wir uns verabschiedeten, als sie eingewiesen wurde.

Nein. Ich wollte das nicht! Mehr als alles andere wollte ich, dass meine Mutter glücklich ist! Ich hatte versagt; sowohl als Sohn, als auch als Freund...

Tage vergingen. Ich hörte kein Wort von Jiyong, Seunghyun, Youngbae und Daesung...
Daesung's Abwesenheit merkte ich am meisten. Immerhin war er mein bester Freund.

Zuhause war es generell sehr einsam. Meine Mutter war nicht hier und das machte mich sehr traurig, aber es war das Richtige.

Jeden Tag rief ich in der Nervenklinik an und meine Mom hat sogar mit mir geredet. Allerdings waren ihre Worte nicht sehr schön.

"Du hast Hausarrest für ein Jahr. Und komm mich nicht besuchen für den nächsten Monat."

Das hatte gesessen.

Es war wie ein Stich in mein Herz.

Die nächsten Tage lag ich bei mir zuhause und wartete. Ich wusste nicht worauf, aber ich wartete und sah viel fern. Ununterbrochen sah ich auf mein Handy. Vielleicht hatte es geklingelt und ich hatte es überhört. Aber alle 60 Male, die ich in der Stunde auf den Display schaute, stand dort "Keine neuen Nachrichten".

Dann passierte es. Es vibrierte und klingelte! Sofort entsperrte ich das Handu und las eine SMS von meinem Halbbruder, Jihoo.

Seunghyun...
Du hast verschissen. Enorm. Deine Mom ist komplett fertig. Aber ich werde auf sie aufpassen. Wenn sie bereit ist mit dir zu reden, geb ich dir Bescheid.

Einerseits war ich froh, zu erfahren, wie es ihr ging und von irgendwem eine Nachricht zu bekommen. Aber andrerseits schmerzte es, wenn die eigene Mutter einem nicht sehen wollte.

Im nächsten Moment klopfte es an der Tür. Ich sprang auf und war sehr neugierig. Daesung? Youngbae? Seunghyun? Oder vielleicht doch Jiyong?

Vor mir stand unser Manager. Er sah nicht froh aus, sondern gequält, gestresst und fertig mit den Nerven.

"Hyung! Was ist los?", fragte ich ihn.

"Seungri, ich wollte dir einen Termin weitergeben. Nächste Woche am Samstag komm bitte zu der Pressekonferenz. Die Details schicke ich euch alle noch", sagte er und wandte sich zum gehen.

"Hyung! Warte! Was für eine Pressekonferenz? Was wird bekannt gegeben?"

Er drehte sich um.

"BigBang wird aufgelöst."

Der FalscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt