Chapter 67 - "Shut up!"

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"Ich habe dich vergessen" antwortete ich ihm bodenständig und konnte in seinen Augen nichts als Herzschmerz und Verzweiflung erkennen.

"Sag, dass das nicht wahr ist! Du lügst! Ich weiß, dass du lügst!" Jason zerrte an den Fesseln. Er schrie aus purer Verzweiflung, was mich nur noch mehr kaputter machte, als ich es schon längst war. "Jane, ich schwöre bei allem was ich habe, ich weiß dass du das nicht ernst meinst! Sag, dass das nicht dein Ernst ist!" Sein Geschrei wurde immer lauter und seine Augen immer glasiger. "Das kannst du mir nicht antun! Jane.." Mein Name ging in seinem Geschluchze unter. Jason schüttelte den Kopf und sah mich verzweifelt an. "Bitte..." bettelte er und sah mich voller Hoffnung an, doch ich sah nur zu Boden. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Ich konnte es einfach nicht.

"Weißt du was? Du bist ein nichts! Du hast meine Liebe nie zu schätzen gewusst! Ich bin einfach zu gut für dich! Und hier hast du es:

Ich hasse dich!

Du hast keine Ahnung was Liebe überhaupt bedeutet. Du hast keine Ahnung wie es ist, jemanden zu lieben. Du weißt nicht wie es ist, wenn man sein ganzes Leben nur für diese eine Person opfern würde! Du hast keine Ahnung! Schmor in der Hölle!" Jedes einzelne Wort ließ mein Herz in Stücke zerreißen. Doch ich konnte nichts erwidern, ich war zu schwach. Ich brach innerlich immer mehr zusammen.

"Ich hasse dich, elendes Miststück! Ich hasse mich, dass ich dich überhaupt geliebt habe!"

Dieser Spruch musste bei mir mal setzen. Es vergingen Sekunden, Minuten. Ja sogar Stunden, bis ich endlich mal meinen Mund aufriss. "Sag das nicht.." flüsterte ich und Tränen kamen an die Oberfläche. "Sag sowas einfach nicht.." Ich schloss meine Augen und hoffte einfach nur, dass das ganze endlich ein Ende nehmen würde. Warum kann ich nicht aus diesem Alptraum aufwachen? Jason ignorierte mich schon seit ner halben Ewigkeit und sein Kopf hängte nur nach unten. "Na endlich" hörte ich ihn dann murmeln und als er plötzlich auf mich zu kam, machte ich große Augen. Wie konnte dieser Junge sich immer aus Fesseln befreien?

Als er seine Hände an meine Fesseln legte, wehrte ich mich dagegen. Ich wollte nichts mehr als endlich hier sterben. Ich hatte nichts mehr. Ich wollte einfach zurückgelassen werden. Und schon gar nicht wollte ich seine Hilfe!

"Geh ich bin so glücklicher.. mit Taylor" beendete ich meinen Satz und sah zu Jason der wütend das Gesicht verzog. "Das glaub ich dir nicht" Dann befreite er mich und ich konnte endlich wieder Blut in meinen Handgelenken spüren. "Nein! Lass mich gefälligst hier! Ich will nicht mit dir mitgehen. Lass mich!" schrie ich und versuchte mich mal wieder loszureissen, doch Jason presste nur seine Hand auf meinen Mund und hob mich hoch. Das glaub ich doch nicht! Ich zappelte wie eine Irre und versuchte zu schreien, doch durch seine Hand konnte man nur ein dumpfes Geräusch hören. Mit meinen Zähnen versuchte ich ihn irgendwie in die Finger zu beißen, doch keine Chance.

Er ließ mich plötzlich wieder auf den Boden und presste mich gegen die eiserne Wand hinter mir. Ich konnte seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren, so wie seine Blicke, die mich durchbohrten. Seine Augen fokussierten meine Lippen und mir wurde warm und kalt zugleich. Ich hielt die Luft an, als er meinem Ohr gefährlich nah kam.

"Du hast mir gehört und du gehörst mir immer noch.." knurrte er bis er mich innig küsste. "..und du wirst immer mir gehören.." wisperte er in den Kuss hinein. Er trieb mich gerade in den Wahnsinn und er wusste genau welch eine Wirkung er auf mich hatte. Verdammt nochmal, ich habe ihn so sehr vermisst. Alles an ihm. Vom Kopf angefangen bis zur Zehenspitze. Nur ein einziger Kuss löste alles wieder in mir aus und ich konnte einfach nicht mehr klar denken. Ich war ihm verfallen. "..also halt jetzt einfach deine Klappe und komm mit mir" Er löste sich aus dem Kuss und strich mir über die Wange. "Du bist mein. Und ich lasse mir meine Sachen nur ungern wegnehmen" Sein Kiefer spannte sich an und seine Hände formten sich zu Fäusten. "Ich gehöre niemanden" sprach ich und richtete meine Jacke. Aggressiv nahm Jason mein Kinn in seine Hände und drehte meinen Kopf zu sich. "Doch und zwar mir. Nur mir." zischte er, nahm mich an der Hand und trat die Türe ein. Ich wollte mich wehren, doch er zog mich einfach hinter sich her. Toll, mal wieder sind wir auf der Flucht.

*

"Ich denke, wir sind hier erstmals sicher" sagte McCann, lud seine gestohlene Waffe und legte sie auf den Tisch neben sich. Ich sah ihn entgeistert an und kämpfte mit mir selbst. Ich war verwirrt. Ich hatte auch keine Ahnung wo wir uns gerade befanden, nur dass wir in einer kleinen Hütte Schutz gefunden haben.

"Willst du mich jetzt weiterhin so anstarren oder endlich mal herkommen?" Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte klar zu denken. "So schon mal gar nicht, Jason. Erstens gehöre ich dir nicht, nur dass das klar ist! Zweitens hasse ich dich dafür, dass du mich mitgenommen hast und wenn du noch einmal so mit mir redest kassierst du eine" Nun kam all die Wut die ich eigentlich heruntergeschluckt hatte wieder hoch. "Sieh an, die kleine Jane kann auch mal ihren Mund aufreißen" "Nenn mich noch einmal 'kleine' und du bist ein toter Mann!" knurrte ich und am liebsten hätte ich ihn jetzt sofort abgeknallt. Jason richtete sich auf und ging langsam auf mich zu.

"Ich kann dich so nennen wie ich will"

"Nein kannst du nicht" protestierte ich und spürte die dicke Luft zwischen uns. "Wer glaubst du eigentlich wer du bist?" Enttäuscht musterte ich ihn und spannte mein Kiefer an. "Ich bin Jason McCann und wir wissen beide, dass ich das Sagen habe" Jetzt hatte er das Fass zum überlaufen gebracht. Im nächsten Moment konnte ich das klatschen auf seiner Wange hören. "Du Wichser hast mir gar nichts zu sagen" spuckte ich und drehte mich um. Ich verzog schmerzhaft das Gesicht, als er mich fest am Handgelenk packte.

"Wie hast du mich gerade genannt?"

"Bist du schwerhörig oder was? Lass mich gefälligst in Ruhe ich bin bestens ohne dich ausgekommen"

"Ach ja? Wie ein Flittchen herumzulaufen und sich den nächst besten zu schnappen, kann auch wirklich jeder" antwortete er mir und der nächste Schlag auf seine Wange folgte. Sein Gesicht ging wütend zur Seite und ich lernte eine komplett neue Seite an ihm kennen. Er brüllte plötzlich auf und schmiss mich gegen die Wand. Wie oft ich in letzter Zeit an der Wand klebte wollte ich gar nicht mehr wissen. Mein Rücken hasste mich sicherlich auch schon dafür. Meine Handgelenke umklammerte er fest und drückte sie brutal gegen die Wand. Sein Atem ging außergewöhnlich schnell und seine Brust bebte nur so vor Wut. Ich hatte ihn schon oft wütend miterlebt, doch noch nie so. Ich hatte schon Angst, dass er sich gleich in einen Werwolf verwandeln würde, so wütend wie war er. Und was für eine Kraft er hatte, ich hatte ihn definitiv zu unterschätzt.

"Du bringst mich zur Weißglut" sagte er dunkel und presste noch mehr meine Handgelenke zusammen. "Jason du tust mir weh" knirschte ich, doch er ignorierte mich.

"Du machst mich so unfassbar wütend und verrückt" Seine raue Stimme verpasste mir eine Gänsehaut. Sein Kiefer spannte sich nur noch mehr an, wenn dass überhaupt noch möglich war. Seine normal haselnussbraunen Augen färbten sich zu einem tiefen schwarz und langsam hatte ich es wirklich mit der Angst zu tun. "Verdammte scheisse" fluchte er dann auf einmal und zog mich ein Stück nach vorne, um mich nur noch härter gegen die Wand zu schmeissen. Ich stöhnte vor Schmerz auf. "Willst du mich jetzt umbringen, oder was?" zischte ich und konnte meine Wirbelsäule kaum mehr spüren. "Halt verdammt nochmal deine Klappe!" schrie er mir ins Gesicht und schenkte mir einen merkwürdigen Blick. So als würde er mich gleich auffressen wollen, oder so.

Ich hatte Angst.

Ich hatte Angst und zwar vor ihm.

Not Afraid.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt