Chapter 65 - "The End"

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"Was bleibt übrig, wenn man 21 aus 42 nimmt?" fragte ich mich. "Wieder 21" beantwortete Zeus meine Frage. Ich runzelte die Stirn. Was sollte ich jetzt mit dieser Zahl anfangen? Ich entschloss erstmals den Umschlag zu öffnen.

"Was ist das?" Ich holte zwei Karten heraus. Zeus setzte sich in Bewegung und sah mir über die Schulter. "Sieht aus wie Parkscheine" Er zuckte mit dem Schultern. "Parkscheine? Für was brauchen wir Parkscheine?" Zeus entriss mir die Karten. "Nein es ist nur ein Parkschein. Das andere ist ein Chip" Er sah kurz leerlos in die Leere, als seine Augen sich plötzlich vergrößerten. "Der Parkschein gehört dir, der Chip gehört mir! Oh mein Gott, das ist mein Chip" Freute er sich gerade über einen Chip? Ich musterte ihn verwirrt.

"Simon hat mir endlich das gegeben, wonach ich gesucht habe" Dann umarmte er mich. "Ich habe es geschafft. Ich habe es geschafft!" schrie er überglücklich und seine Beine begannen zu laufen. "Hey du musst mir noch zuerst helfen, dann kannst du dein Leben weiter leben!" schrie ich ihm nach. Ruckartig blieb er stehen. "21.. Das könnte ne Hausnummer sein. Oder vielleicht eine Nummer eines Fußballspielers? Es könnte alles sein.." - "Aber was hat das mit den Parkscheinen zu tun?" Er sah mich verdutzt an. "Ich habe keine Ahnung, Jane. Tut mir leid." Er tippte mit seinem Fuß auf dem Boden herum.

"Was hat 21 noch für eine Bedeutung und könnte eine Verbindung mit den Scheinen haben?" Ich griff mir auf den Kopf. "Vielleicht hat es etwas mit einer Parkgarage zu tun?" Zeus brachte mich zum zusammenzucken. "Namens 21? Ich kenn da aber keine.." Er schüttelte auch den Kopf. "Ich kann dir da wirklich nicht weiter helfen.. Schönes Leben noch" So schnell konnte ich gar nicht schauen, da war er schon weg. Freut mich, dass du es geschafft hast und danke fürs alleine lassen, Arschloch!

21..

21..

Was hat das zu Bedeuten? Ich kenn gerade mal 3 Parkgaragen. Die am Times-Square, die bei der 46th Straße und die Chester A. Arthur Parkgarage. Chester A. Arthur. Da klingelt doch was bei mir. Doch was?
Ich kniff die Augen zusammen und dachte nach. Chester A. Arthur, das war doch ein amerikanischer Präsident, oder? War er vielleicht die Nummer 21 und deswegen die Zahl 21?

Nein oder?

Doch ich musste es probieren, mir blieb keine andere Möglichkeit. Ich hatte noch 2 Stunden und 20 Minuten, bis er mich umbringen würde. Ich hatte nichts mehr zu verlieren.

Mittlerweile ist es schon Nacht geworden und ich ging verzweifelt durch die Garage. Ich lag falsch, das war klar. Hier ist niemand. Und es war nur noch eine halbe Stunde übrig, bis zu meinem Tod. So wollte ich nicht sterben. Nicht mit einer Zeitvorgabe. Ich zitterte am ganzen Leib, als ich einen Fuß vor den anderen setzte. Ich quiekte, als ich plötzlich auf etwas spitzes trat und etwas zu ticken begann. Erschrocken und nicht wissend was jetzt kommen würde, schloss ich meine Augen und atmete tief durch.

Jetzt ja nicht durchdrehen!

Lichter begannen plötzlich zu leuchten bis zum hintersten Gang. Dann kamen drei Männer auf mich zu. "Gratuliere Jane" Ein blonder Mann kam in den Vordergrund und klatschte langsam in die Hände. Das war also Simon. Doch was wollte er von mir? Wie kam er überhaupt auf mich? "Sie haben das Rätsel gelöst" Ich runzelte die Stirn. Das kann nicht das Ende sein. "Erkennen Sie mich gar nicht? Kommt Ihnen etwas an mir bekannt vor?"

"Nicht direkt, Simon. Was willst du jetzt? Ich habe bei deinen Spielchen mitgespielt. Wo ist meine Kleine?" Er hob seinen Zeigefinger und zeigte auf mich. "Zuerst sehen Sie mir ins Gesicht und sagen mir, an wen ich Sie erinnere!" schrie er mich an. Ich ging langsam auf ihn zu und Zentimeter für Zentimeter kam er mir bekannter vor, doch ich hatte keine Ahnung. "Ich weiß es nicht!" Ich wurde hysterisch. Ich wollte nur noch Emily. In meinen Armen. Sicher gehen, dass es ihr gut geht.

"Du hast meinen Bruder ermordet! Deswegen werde ich dir dein Leben zur Hölle machen! Zuerst bringe ich all deine geliebten Menschen um, bis du mich nur noch anbetteln wirst, dich umzubringen! Du bist nicht mehr als eine gott verdammte Schlampe!" Alles spielte sich vor meinen Augen wieder und ich konnte nur ein leises 'Marshalls?' wispern. "Du...D-Du bist der Bruder von Bryan? Bryan Marshalls?" Mir klappte die Kinnlage runter. "Ich war sein Bruder! Du Miststück hast ihn umgebracht!" Nun war ich auf 180. Adrenalin floss durch meinen Körper. "Er hat meinen Bruder getötet! Du wirst genauso dafür bezahlen" Meine Augen formten sich zu schlitzen, aber als ich gerade über ihn herfallen wollte wurde ich zurück gezogen und auf meine Knie gezerrt. Ich zischte wegen dem Schmerz. Das klappern von Simons Schuhen kam immer näher, als er vollkommen vor mir stand. Er holte aus und schlug mir brutal auf die Wange. Ich konnte Blut schmecken. Doch so leicht ließ ich mich nicht kleinkriegen. "Du hast es nicht anders verdient, McLauren! Deine Zeit ist abgelaufen" Simon spuckte vor meine Füße. "Bringt sie rein!" schrie er dann plötzlich und zwei weitere Männer kamen mit einem kleinen Kind rein.

Nein.

Nicht mein eigenes Fleisch und Blut.

Ich atmete ungleichmäßig und ich war den Tränen nah.

"Nein!" schrie ich mir die Seele aus dem Leib. "Nicht meine Tochter! Nein! Lasst sie gehen, nimmt mich aber nicht mein eigenes Fleisch und Blut!" Ich war ausser mir. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich war am Boden. Wortwörtlich. "Bryan hat sich geschworen dir das gleiche anzutun, wie du seiner Tochter. Und ich werde ihm seinen letzten Wunsch erfüllen. Dann kann er endlich Ruhe finden" sagte Simon finster. Ich bin doch hier im falschen Film. "Und um die Sache noch etwas spannender zu machen, habe ich hier noch eine kleine Überraschung für dich" Ich sah vom Boden auf und wen ich da sah... Ich konnte meinen eigenen Augen nicht trauen. "Nein" wisperte ich. Ich brachte keinen Laut raus. Ich war stocksteif, konnte mich nicht bewegen.

Nicht auch noch er. Nein. Das verkrafte ich nicht.

Simon entfernte sich von mir und ging auf ihn zu. "Das ist das Ende, Jane. Ich werde dich auslöschen. Deine Zeit ist abgelaufen.
Aber zuerst: Schauen wir mal wer dir wichtiger ist, Jane" Er hielt der Liebe meines Lebens eine Waffe gegen die Schläfe. "Heben Sie Ihre Waffe, Mister McCann. Oder das war ihr letzter Atemzug" Meine Augen verfolgten das ganze Spektakel. Jason hob seine zitternde Hand und zielte direkt auf Emilys Kopf. Jetzt realisierte ich die ganze Situation erst.

"Nein, bitte bitte! Nimmt mich. Lasst sie in Ruhe. Nimm mich! Ich flehe dich an, Simon! Erschieß mich! Ich habe es am meisten verdient!" Ich bettelte um mein Leben. Hysterisch sah ich in Jasons Augen. Wie sehr ich sie vermisst habe. Leider wird das dass letzte Mal sein, dass ich ihm in seine wunderschönen braunen Augen blicken konnte. "McCann. Simon befiehlt: Erschießen Sie das Kind! Ihr Kind! Erschießen Sie es oder ich erschieße Sie!" Jason begann seine Waffe zu laden. "Das kann doch nicht dein Ernst sein, Jason!" schrie ich ihn an und meine Sicht war schon verschwommen. "Mama!" weinte jetzt noch Emily. "Es wird alles gut mein Schatz! Schließe deine Augen, es tut nicht weh. Gleich ist alles wieder gut. Ich liebe dich" versuchte ich ihr einzureden. "Ich liebe dich mein Engel. Vergiss das nie! Ich werde immer bei dir sein! Denk an etwas schönes und du wirst danach an einem besseren Ort sein" Mein Herz zerbrach gerade in tausend Stücke. Ich versuchte mir noch ihr kleines, wunderschönes, makelloses Gesicht einzuprägen. Ich liebe sie so sehr. Sie war noch viel zu jung. Bitte erschieß sie nicht, Jason. Nicht deine eigene Tochter!

"Ich liebe dich, Emily. Meine kleine Prinzessin. Alles wird gut. Mama und Papa sind bei dir" Begann nun Jason zu sprechen. Er selber hatte glasige Augen. Er würde doch nicht? Nein Jason sei nicht dumm! Erschieß sie nicht um deinen eigenen Arsch zu retten!

"Langweilig" meldete sich nun Simon zu Wort und plötzlich fiel ein Schuss. Ich hielt mir die Hand vorm Mund um nicht aufzuschreien vor Schmerz.

Ein Teil starb gerade von mir.

Not Afraid.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt