AktIII
Kapitel31
DasGegenwärtige
Sie lag auf dem schmalen Sofas und starrte auf die tanzenden Flammendes Kamins; den leckenden, orangefarbenen Zungen, die das alteGemäuer mit Wärme fluteten. Einen Luxus, den sie sich seit ihremAusbruch aus dem Irrenhaus gönnte.
DieErinnerung an die Nacht ihrer Flucht, kehrte in ihr Bewusstseinzurück. Die Eile, mit der sie das verhasste Gebäude verlassenmusste, bevor ihr Verschwinden auffallen würde. Mitten in der Nachterreichte sie die Gruft ihrer Tochter und betete zu allen höherenMächten, dass Regina nicht in dieser saß. Ihre Gebete wurdenerhört, ein weiteres Indizdafür,dass sie sich auf dem richtigen Weg befand, dass sie richtighandelte. Schnell hatte sie die Tür geöffnet und den Sarg zur Seitegeschoben, um in die versteckten Tunnelsysteme und Räume zugelangen. Die Zeit saß ihr im Nacken. Sie konnte nur mutmaßen, wanneiner der anderen Pfleger ihr Fehlen bemerkte und somit dem schwarzenTeufel Bescheid gab. In dem Kellergewölbe angekommen, erlaubte Coraes sich nicht zu entspannen. Zwar wusste sie, mit wem sie es zu tunhatte, doch dieses Wissen beruhte nur auf den unliebsamen Besuchen inihrem Krankenzimmer und einigen Kinderschreckgeschichten, die selbstsie ihrer Tochter erzählthatte, umRegina einige Eigenarten auszutreiben, die sich für ein Mädchenihres Standes nichtgeziemten.
Corahatte sich auf ihr Wissen über ihre Tochter verlassen und wurdenicht enttäuscht. In den zahlreichen Kisten und Einbuchtungen in densteinernen Wänden, fand sie eine Vielzahl an Tränken. Man hattezwar den magischen Fluss in ihrem Innern gestoppt, aber sie hattenoch genügend Kenntnis, um zu wissen, wie man einen anständigenZaubertrank anwendete. Adrenalin pumpte durch ihren Körper undbrachten ihn zum erzittern. Ihre sonst blassen Wangen verfärbtensich in einem rötlichen Ton, als das unliebsame Ding in ihrerBrust, seinen Schlag beschleunigte. Sie wusste, dass die Zeit knappwar. Sie wusste sogar, dass dieses Unterfangen auf reinem Kalkülaufbaute und sie nicht wissen konnte, ob Regina etwas in der Gruftaufbewahrte, das ihr nützlich werden sollte. Cora war gerade dabeiihr Herz zu verdammen, als eine Phiole mit einer Rosa schimmernderFlüssigkeit in ihr Blickfeld fiel. Ein kaltes Lächeln zeichnetensich auf ihre Lippen ab, während sie das kühle Material in ihrenHänden hielt und an ihre Brust drückte.
Nunlag Cora auf dem Sofa in Reginas geheimen Gemächern und fühlte sichangekommen. Die Zeit in der Nervenheilanstalt hatte ihre Spurenhinterlassen. Nicht an ihrem Körper, doch an ihrer Seele und ihremGemüt. Wut über die Gefangenschaft peitschte schwer durch ihreVenen und setzten ihr Denken in Brand, doch sie hatte in all denvielen Jahren gelernt, dieser Wut nicht nachzugeben. Sich von ihremZorn leiten zu lassen, hätte sie dazu gebracht Fehler zu begehen undFehler gehörten nicht auf ihre Agenda. So hatte hatte sich sich dieZeit genommen, die sie brauchte. Geduld war ihre größte Tugend,ihre Stärke und diese würde sie sich von niemanden nehmen lassen,erst Recht nicht von einer Gefangenschaft.
Cora drehte das Weinglas in ihrer Hand und betrachtete die roteFlüssigkeit. Ihr Blick war kühl, ohne die Gefühle in ihrem Innernwiderzuspiegeln, als sie sich daran erinnerte, wie leicht es imGrunde war. Sie hatte den Inhalt der Phiole auf den Boden geschmissenund dabei zugesehen, wie er sich auf dem Stein verteilte, eher einsanftes Leuchten von dem Trank ausging und das Licht über den Boden,die Wände und schlussendlich über die ganze Gruft kroch, bevor eseinmal aufglomm und erlosch. Der Inhalt der Gruft war verhüllt,verschleiert und nahm dem Schatten die Macht ihre Anwesenheit hierdrin zu spüren. Der Schwarze Mann würde sie hier nur finden, wenner sich persönlich in das Kellergewölbe hinab ließ und ihr vonAngesicht zu Angesicht gegenüberstehen würden.
DU LIEST GERADE
Unvollkommen
FanfictionRobin Hood und Regina stehen kurz vor ihrer Hochzeit, doch bevor sie den Bund fürs Leben schließen können, rollt ein Fluch über Sherwood Forest und sie erwachen ohne Erinnerung in Storybrooke. Was ist in der verlorenen Zeit geschehen und welche Gefa...