Kapitel 06
Das Gegenwärtige
Mr. Gold saß in seinem Rollstuhl, der am Fenster stand und schaute aus diesem hinaus. Seine Augen blickten an den Eisenstäben vorbei und fanden ihr Ziel an der horizontalen Linie, die das Mauerwerk mit der Welt dort draußen trennte. Nur ein kleiner Streifen natürlichen Lichts, das in das Zimmer fiel. Schweigend betrachtete er die Grenze seines äußeren Gefängnisses, ergab sich den Grenzen in seinem Innern. Hunger und Durst kannte er kaum noch. Gebrauchte die Essenszeiten nur als Zeichen der Orientierung für die nächste Spritze. Manchmal schien ihrer beider Kerkermeister gnädiger zu sein. Verringerte die Dosis und erlaubte Rumpelstilzchen und Cora einige Momente, in denen ihr Verstand fast fehlerfrei funktionierte. Augenblicke, in denen die Schwerelosigkeit schwand und sie das ganze Ausmaß dieses neuen Fluches erkennen konnten.
Die Frau saß in ihrem Bett, blickte auf den Dunklen und schüttelte immer wieder ihren Kopf.
Er sitzt da und tut nichts....sitzt einfach da...dieser elendige Wurm...
Wenn die Wirkung des Medikaments nachließ, dann erfasste Cora eine Gefühlsgewalt, der sie kaum Herr werden konnte. Ihr Herz verfiel in einen rascheren Takt, während ihre Gedanken im gleichen Schritt zu rasen begannen. Sie hasste diese Gefangenschaft, hasste es in einem Raum mit dem Mann zu sein, der ihrer Meinung nach die Schuld an dieser Misere trug.
Aufgebracht schlug sie die Decke auf und huschte aus dem Bett. Ihr Weg führte sie direkt an das Fenster. Mit zittrigen Händen versuchte sie es zu öffnen, vergeblich wie so oft. Die Wut über dieses Versagen kämpfte sich durch ihre Venen und fraß sich direkt in ihren Verstand, ehe sie sich in einem frustrierten Laut entlud.
„Mwaaaaaaaa.....ES MUSS DOCH EINE MÖGLICHKEIT GEBEN, DIESES VERFLIXTE FENTER ZU ÖFFNEN“, schrie sie und zerrte an dem Rahmen, ehe sie auf das harte Material der Scheibe mit den Fäusten einhämmerte.Der Lärm ließ Rumpelstilzchen aus seiner Starre erwachen. Er verdrehte die Augen und atmete tief durch, ehe er zu einer trockenen Antwort ansetze.
„Selbst, wenn du es öffnest, meine Teure, wirst du nicht fliehen können. Du hast ein wenig an den Hüften angesetzt. Das ist hinderlich bei den Gitterstäben“Coras Augen verengten sich zu zwei dünnen Schlitzen, als sie ihm einen eisgetränkten Blick zuwarf.
„Dummheiten von dir zu geben, dazu bist du in der Lage, aber dich endlich zur Wehr zu setzen, das schafft der Dunkle wohl nicht mehr“, zischte sie grabeskalt und ließ mit ihren Händen vom Fenster ab.
„Zur Wehr setzen?“, echote der Mann und schüttelte seinen Kopf, als habe die Frau einen schlechten Scherz gerissen.
„Und was sollte es uns nützen?“
„Wir könnten fliehen, du und ich Rumpel. Wir könnten fliehen und dem ganzen Humbug ein Ende bereiten“, redete sie auf ihn ein.
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Unvollkommen
FanfictionRobin Hood und Regina stehen kurz vor ihrer Hochzeit, doch bevor sie den Bund fürs Leben schließen können, rollt ein Fluch über Sherwood Forest und sie erwachen ohne Erinnerung in Storybrooke. Was ist in der verlorenen Zeit geschehen und welche Gefa...