Kapitel37
Das Gegenwärtige
Randallbetrat das Krankenzimmer und schenkte Regina ein aufmunterndesLächeln, welches nicht erwidert wurde. Geflissentlich kam er seinerArbeit nach und begann den Beutel an Henrys Tropf zu wechseln. Dabeischien er die Anwesenheit der Bürgermeisterin völlig auszublenden,denn er pfiff vor sich hin und war in seinen eigenen Gedankenvertieft. Schnell vollführte er die wenigen Handgriffe, achtetedarauf, dass die durchsichtige Flüssigkeit nicht zu schnell in dieVenen des Jungen gelang und drehte an einer Apparatur, um dieGeschwindigkeit zu regulieren. Erst als er seine Arbeit erledigthatte, richtete er seine Aufmerksamkeit auf Regina. Abermalsumspielteein Lächeln seine dunklen Lippen,während er sie direkt ansprach:
„So, jetzt ist der Jungewieder anständig versorgt. Kann ich für Sie noch etwas tun, Ma'am?Haben Sie Hunger oder Durst?"
Reginas Kopfschüttelnüberraschte ihn nicht. Sie redete nicht viel, wenn sie amKrankenbett ihres Sohnes saß, war meist in ihrer eigenen Weltgefangen, in der er seinen Schatten hin und wieder einen Blickhineinwerfen ließ. Die Wut, der er dort anfangs begegnet war, weiler Roland und Henry in ein Zimmer gelegt hatte, war mittlerweileverflogen. Sie hatte sich gewehrt, hatte einen riesigen Palaververanstaltet, doch zum Schluss konnte er sie überzeugen, dass es füralle Beteiligten die beste Lösung war. Sie waren ohnehinunterbesetzt und mussten ein besonderes Auge auf die Kinder ohneSeelen werfen.
Randall seufzte und schrittzum Vorhang, der beide Patienten trennte. Sein Blick fiel auf Robin,der auf einem Stuhl am Bett saß und seinen Jüngsten im Arm wiegte.Augenblicklich verspürte Randall ein schier unerträglichesVerlangen, das Kind zu schnappen und damit zu entschwinden, doch derschwarze Mann bezwang diese Gelüste, indem er sich sein eigentlichesZiel vor Augen führte. Er brauchte seine Brutmaschine und war derErfüllung seiner Wünsche einen Schritt näher gekommen. Wieerwartet hatte der Seelenklau Henrys dazu geführt, dass er sie nunzwingen konnte, sich zu begegnen, auch wenn sie sich größtenteilsanschwiegen. Oft saßen neben den beiden noch andere Besucher, um denPatienten die Hände zu halten, um mit ihnen zu reden und Leben zuentlocken. Doch manchmal, saßen Robin und Regina allein in diesemZimmer, dann ließ er seinen Schatten in ihre Gedanken eindringen.Sanft und nicht so verzweifelt, wie noch vor Coras Gefangennahme,sondern sanft, wie die zarte Brandung des Meeres, an einem sonnigenTag. Schnell fand er den Gedanken, den er nähren wollte. DieSehnsucht nacheinander, die in beider Herzen schlug, doch die Tagevergingen und beide hielten daran fest, das Richtige tun zu wollen.Es hätte ihn frustrieren sollen, doch er konnte nicht anders, alsmit Gelassenheit darauf zu reagieren, denn das Leid und diegemeinsame Zeit in diesen vier Wänden, begann sie wieder einandernäher zu bringen. Für Randall war es nur noch eine Frage der Zeit,bis die beiden sich endlich ihre Liebe zueinander einstehen würdenund dann würde dieser Irrsinn endlich enden. Dann würden sie sicherinnern und das Hindernis Namens Ruth, auf dem Weg zur Vollendungseines Plans, würde verschwinden. Es war so einfach, alles was erbrauchte war Geduld und die hatte er notgedrungen in langerGefangenschaft gelernt.
„Wie ich sehe, geht es dem Kleinen heutegut." Randall richtete das Wort an Robin, schaute über seineSchultern auf das Baby und lächelte.
„Ja, seit Tagen ist er gutdrauf, irgendwie hab ich das Gefühl, dass es ihm hier gefällt."DerPfleger sah den Kummer in Robins Augen und labte sich innerlichdaran, denn er wusste nur zu gut, warum das Kind hier aufblühte.Äußerlich legte er eine Maske des Mitgefühls an.
„Hier hat er von allendie volle Aufmerksam und er scheint ganz schön an -", er machteeinen Kopfdeut in Richtung des Vorhangs, anstatt den Namenauszusprechen. „-zu hängen."
DU LIEST GERADE
Unvollkommen
FanficRobin Hood und Regina stehen kurz vor ihrer Hochzeit, doch bevor sie den Bund fürs Leben schließen können, rollt ein Fluch über Sherwood Forest und sie erwachen ohne Erinnerung in Storybrooke. Was ist in der verlorenen Zeit geschehen und welche Gefa...