Kapitel 13

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Kapitel 13

Das Gegenwärtige

Rumpelstilzchen saß in seinem Bett und blickte gelangweilt auf das Schauspiel, welches sich neben ihm abspielte. Cora brüllte und kämpfte gegen drei Pfleger, die mit aller Kraft versuchten die Frau zu beruhigen. Mit festem Griff drückten sie sie auf das Bett, doch sie schaffte es immer wieder sich los zu strampeln, tritt und spuckte nach den kräftigen Männern bis ein vierter Pfleger erschien. Randall hatte die Spritze bereits gefüllt und versuchte nun ihren Arm zu fassen zu bekommen.


„Komm schon, Cora Liebes, halt jetzt still oder ich muss dich in die Isolierzelle bringen. Das musst du dir nicht immer selbst antun.“, redete er beruhigend auf die Frau mit kastanienbraunem Haar ein, doch alles Redens war vergebens. Cora wehrte sich weiterhin mit aller Macht.
Die Ruhe schwand aus Randalls Gesicht und Stimme, als er seinen Kollegen einen festen Blick zuwarf.

„Gerald!“, der Angesprochene nickte nur, packte dann noch fester zu und legte sich auf die sich windende Frau. Geheule und Gezeter klang Dumpf aus ihrem Mund, doch Randall gab sich unbeeindruckt. Wie selbstverständlich schnappte er sich nun ihren Arm und pumpte das Beruhigungsmittel in ihren Körper. Gerald blieb noch einige Momente auf ihr bevor ihre Stimme verstummte und ihre Bewegungen verebbten. Erst als Cora ausgeschaltet war, traten die Pfleger von dem Bett weg und schüttelten ihren Kopf.

„Immer das Selbe mit ihr. Der Doc sollte ihre Medikamentendosis gleich erhöhen.“, empfahl Gerald und machte sich mit den Anderen auf das Zimmer wieder zu verlassen. Zurück blieben Randall und Mr. Gold.

„Wieder eine wundervolle Abendvorstellung von unserer teuren Cora, was Dunkler?“.

Rumpel zuckte unbeeindruckt mit seinen Schultern.

„Das einzige Wundervolle an ihr ist die Tatsache, dass sie so schnell auf dieses Medikament reagiert und endlich die Klappe hält.“

Der Pfleger kicherte fast schon kindlich, zog sich einen Hocker an Golds Bett und begutachtete das kaum angerührte Essen.

„Der Fraß ist wirklich unter aller Sau.“, bestätigte er gut gelaunt.

„Vielleicht hat der Dunkle einen besonderen Wunsch, dem ich ihn erfüllen kann. Vielleicht Fleischpasteten?“ Seine dunklen Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen, als er das wütende Funkeln in Mr. Gold Augen wahrnahm. Er konnte sehen, wie sein Brustkorb sich in einem rascheren Takt hob und senkte und ergötzte sich daran, ihn ein wenig aufzuregen.

Ich wollte nur meine Freiheit....und du hast mich in noch schwerere Ketten gelegt....und sieh uns jetzt an....jetzt bist du an der Leine und ich....ich laufe frei herum....

Er betrachtete seinen einstigen Kerkermeister, ohne, dass das Grinsen aus seinem Gesicht schwand. Freude zeichnete sich in seinen Augen ab. Freude und eine Spur von Zufriedenheit.

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