Kapitel 7

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Kapitel 07

Das Gegenwärtige

Mary Margaret saß in Warteraum das Krankenhauses und nestelte an ihren Fingern herum. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken, während sie in ihrer Magengegend ein schäbiges Gefühl breitmachte. Immer wieder glitt ihr Blick auf die große Uhr, welche direkt an der weißen Wand, über den Türrahmen hing. Ihr kam es vor, als wenn die Zeiger sich langsamer als üblich bewegten. Manchmal glaubte sie sogar zu sehen, dass der Sekundenzeiger, nervös in die gegensätzliche Richtung tickte, doch das war nur Einbildung. Die Sorge um ihren Mann hatte ihr Denken übernommen, auch wenn sie sich versuchte einzureden, dass alles wieder gut werden würde.

Du hast gehört, was Dr. Whale gesagt hat. Es ist nur ein Routine Eingriff und danach wird er mit etwas Ruhe und Übung den Unterschied kaum merken

Immer und immer wieder spielte sich vor ihrem inneren Auge die Szenerie ab, die dazugeführt hatte, dass David im Krankenhaus gelandet war. Nicht nur im Krankenhaus, sondern im OP auf einem Operationstisch. Es sah alles so harmlos aus, doch nach der Diagnose des Arztes, war es doch schlimmer, als erwartet. Noch während sie ungeduldig auf neue Nachrichten wartete, flog die Tür des Warteraums auf und Emma erschien mit Henry. Die Beiden wirkten außer Atem. Sorge hatte sich in ihrer beider Gesichter gemeißelt, welche die Blonde verbalisierte, sobald sie ihre Mutter fand.

„Was ist passiert? Wir sind so schnell gekommen wie wir konnten. Du klangst am Telefon, als wenn es was Ernstes ist. Bitte sag mir, dass es nichts Ernstes ist“, rauschten die Worte über ihre Lippen. Auch Henry sah aus, als befürchtete er nach der Erklärung seiner Großmutter am Telefon, dass sein Großvater kurz vor dem Exitus stand.

Mary Margaret überhörte die Worte, sprang auf ihre Beine und schloss ihre Tochter in die Arme. Eine Träne löste sich aus ihren Augen und lief ihre Wange herab.


Es war so schrecklich

„Er wird gerade operiert. Dr. Whale sagt, dass sie ihm eine künstliche Kniescheibe einsetzen müssen.“

Emmas erwiderte die Umarmung und hob ihre rechte Augenbraue in die Höhe, als sie der Erklärung ihrer Mutter lauschte.

Künstliche Kniescheibe...das klingt nicht nach im Sterben liegen

Sachte lösten sich die beiden Frauen und die Blonde nutze den Moment, um weiter nachzuhaken.

„Künstliche Kniescheibe? Was ist passiert?“

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