Kapitel 2 ✔überarbeitet✔
Ich ging gedankenverloren die Gassen zum Zentrum Londons entlang. Mit 20 Pfund in der Hand dachte ich seitdem ich die Wohnung verlassen hatte über viele Dinge nach, was dazu führte, dass ich viel Zeit vergeudete, die ich eigentlich nutzen sollte, um schnellst möglich die Besorgungen für meinen Onkel zu erledigen. Doch, wie es so ist, wenn man Sachen zu erledigen hat, lässt man sich gerne schnell ablenken. Den ganzen Weg über trödelte ich und die Zeit verstrich noch mehr, als ich vor dem Zentrum auf meine sogenannten „Freunde" traf. Sie saßen auf dem kalten Beton Boden, vor der Zentrums Tür und rauchten eine Zigarette, vielleicht der ein oder andere auch was anderes. Ohne ein „Hi" oder sonst was von mir zu geben, setze ich mich, zu ihnen, um genauer zu sein, setzte ich mich explizit neben Mike. Mike ist derjenige, der uns allen immer das besorgt, was wir benötigen. Mit seinen schwarzen, kurzen Haaren und unzähligen Tattoos, strahlt er bereits aus, dass er nichts Gutes zu bedeuten hat. Er ist der Typ, von denen Mütter versuchen ihre Töchter zu schützen. Das hätte zumindest meine Mutter getan, wenn sie hier gewesen wäre, aber das war sie nicht und deshalb war Mike derjenige, bei dem ich war, wenn ich etwas brauchte, vor allem wenn ich kein Geld hatte, gab er mir Zigaretten und alles drumherum umsonst. Umsonst kann man es, wenn ich genau drüber nachdenke, nicht nennen, entweder ich zahlte ihm mal einige Pfund, wenn ich welches hatte oder wir fanden eine andere Lösung, die man mit den Worten von Bettgeschichten umschreiben konnte. Er nutze meine Sucht förmlich aus, aber im Endeffekt ließ ich es auch mit mir machen aus Verzweiflung heraus. Völlig in Gedanken versunken, merkte ich nur nebenbei, wie Mike nach einigen Minuten der Stille „Morgen" zu mir sagte.
Er drückte mir dabei einen Kuss auf den Hals, was mich erstarren ließ.
„Hm... Ja.", murmelte ich nur und nahm ihm seine Zigarette aus dem Mund, um mehrmals daran zu ziehen. Schon beim ersten Zug merkte ich das es keine normale Zigarette war, mir wurde leicht schwindelig und ich bekam einen Hustenanfall.
„Mädchen, huste wo anders.", zickte Melanie das kleine, blau haarige Mädchen neben mir im nächsten Moment. Sie konnte mich noch nie leiden, vor allem seitdem sie erfahren hatte, dass ich was mit Mike habe, hasste sie mich noch mehr. Im Endeffekt konnte es mir egal sein, ob sie mich mochte oder nicht. Niemand muss mich mögen, erst recht nicht, wenn ich selber nicht mit mir zufrieden bin. Deshalb würde ich sagen, dass es mir nicht egal war, aber dass ich sie teilweise verstehen konnte, dass sie mich nicht leiden konnte und mir deshalb ihre gehässigen Kommentare nichts ausmachten.
"Wie viel Uhr haben wir?", fragte ich nach einiger Zeit. Ich wusste jetzt schon, dass es Ärger geben würde.
„10.30 Uhr.", krächzte Mike und zündete sich eine neue Zigarette an.
„Oh." Lässig stand ich auf und schlenderte ins Einkaufszentrum, ohne mir anzumerken, dass ich in großen Schwierigkeiten war, wenn ich nach Hause kommen würde. Kaum war ich außer Reichweite rannte ich förmlich in einen Supermarkt, der am anderen Ende vom Gebäude lag und suchte nach dem Alkohol für meinen Onkel. Als ich danach jedoch auf dem Weg zur Kasse, an der Haarfarbenabteilung stehenblieb, vergaß ich die Sorgen und den Gedanken, dass ich schnell nach Hause musste. Ich stellte mich vor die Farben nahm mir die Zeit, um zu überlegen, welche Haarfarbe es diesmal sein sollte. Ratlos fuhr ich mir durch meine Haare, die schon einen extremen Absatz hatten. Es war eindeutig notwendig. Meine Entscheidung fiel zwischen, rot oder extremen Platinum. Rot hatte ich jedoch schon. Platinum ist gewagt und ehe ich mich versah, lag es auf dem Kassenband. Bei gewagten Sachen zögerte ich nicht lange, sondern packte einfach zu. Erst 20 Minuten später kam ich aus dem Laden. Diesmal hatte ich Glück, das einer meiner Kollegen an der Kasse war und mich nicht nach meinem Ausweis gefragt hatte. Freunde helfen sich halt. Nicht wahr? Schnell verstaute ich die Wodka Flaschen in meiner Handtasche damit mich die Polizei nicht erwischte. Man versteht: Harte Sachen erst ab 18 und mir fehlten noch paar Wochen bis ich 18 war.
Nervös ging ich. deshalb zur Ausgangstür, wo mein Blick an der Horde kreischender Fans stehen blieb, die mir den Weg versperrten. Das hatte ich völlig vergessen. One Direction gab an dem heutigen Tag, während der Schulzeit, Autogramme. Ich kann verstehen wieso sie es mitten in der Woche, an einem Mittwochmorgen, machten, denn sonst hätten sie womöglich tausende von Autogrammen geben müssen. Man sah trotzdem deutlich wie viele Mütter ihre Kinder schwänzen ließen. Pardon. Ich meine, wie viele Mädchen heimlich schwänzten. Für einen Moment war ich erleichtert, dass ich die Schule abgebrochen hatte, dass hätte ich durch meinen Onkel und den ganzen Stress einfach nicht geschafft.
„Könnte ich bitte durch.", fragte ich eine etwas ältere Dame die mit ihrem kleinen Kind da stand, höflich, was für meine Verhältnisse ungewöhnlich für mich war.
„Nein. Was denken sie sich eigentlich? Sie wollen das ich sie vorlasse? Stellen sie sich verdammt noch mal hinten an.", schrie sie und das Gekreische erlosch. Man hörte nur noch die Frau und mein Gestotter. „Ich... ich... wollte doch..." „Was? Drängeln wolltest du. Wie heißt du? Ich muss mal mit deinen Eltern ein ernstes Wörtchen reden, du bist schlecht erzogen, frech und denkst du kannst alles machen und was trägst du da erst? Das geht mal gar nicht. So was ist völlig Out und dein Pulli erst, wann hast du diesen gekauft beziehungsweise, wann hast du denn diesen das letzte Mal gewaschen? Widerlich, denkst du wirklich du verdienst ein Autogramm von Weltstars?" Sie machte mich fertig vor allen, wegen etwas, was ich nicht tun wollte. Selbst die Blicke von One Direction, die vor den Tischen saßen und perfekt die Situation beobachten konnten, konnte ich spüren.
„Wird es bald? Wie heißt du?" Diese Frau hatte einen solchen Unterton, der machte mir Angst. „Emily Blackwell.", schrien 2 Mädchen hinter mir. Sie lachten und ich erkannte die beiden sofort. Claire und Sky, die größten Directioner aus meiner alten Klasse. Tränen kullerten mir die Wange runter. „Also Emily. Weinen kann jede." Langsam machte mich diese Frau sauer. Nur, weil sie älter ist, hieß es nicht, dass sie mich so behandeln durfte und das recht hatte mich fertig zu machen.
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Help me with myself (One Direction FF)
Teen FictionEmily lebte ein Leben voller Glück und Liebe. Sie hätte nie gedacht das ein Ereigniss ihr ganzes Leben verändern würde. Sie ist gefangen in einem schwarzen Loch, dass jeden Tag ein Stück von ihr selbst verschluckt. Drogen, Alkohol und Schlägereien...