Kapitel 14: Hand in Hand

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Kapitel 14: Hand in Hand 

„Aua. Und das ist der Dank dafür das ich durch den Regen gelaufen bin?“

Er schmollte. Bei diesem Schmollen wurde vermutlich jedes Mädchen schwach, aber ich versuchte stark zu sein und riss ihm den Ipod aus der Hand.

„Ey.“, meinte er und wollte mir gerade den Ipod aus der Hand reißen, doch da kam die Krankenschwester rein, die genau so schnell wieder draußen war.

„Tut mir leid. Ich wollte euch nicht stören“, nuschelte sie nur und war durch die Tür verschwunden.

Ich schaute zu Liam der ein wenig verwirrt schien. Der Gesichtsausdruck verschwand jedoch sofort und wurde durch sein Lachen verdrängt. Liam und ich lachten was das Zeug hält. Der Abgang von der Krankenschwester war schließlich der Oberhammer gewesen.

„Sie denkt doch jetzt nicht wirklich du und ich wären zusammen.“

„Hahaha. Das wärs.“, erwiderte Liam und kam mir näher. „Was soll das jetzt?“, fragte ich unter heiserer Stimme und drehte meinen Kopf leicht zu Seite. Das hatte keinen Zweck, im nächsten Moment ergriff Liam seine Chance und nahm mein Kinn in seine Hände.

„Liam... ich...“ „Pscht.“ „Ich bin nicht... High. Nein.“, sagte ich und drehte meinen Kopf mit voller Mühe weg.

„Das erste Mädchen das mir eine Abfuhr erteilt.“ Ich fühlte wie neben mir die Decke weg geschlagen wurde.“

„Sag mir Bescheid wenn du noch etwas brauchst. Und du sollst dich bei Melanie melden.“, waren Liams letzten Worte bevor er beleidigt verschwand.

Toll gemacht Emily. Ich sage immer in den schönsten Momenten die falschen Sachen. Das erste mal fühlte ich mich wirklich wohl bei einem Jungen. Ach quatsch. Schlag dir das aus dem Kopf, war mein einziger Gedanke. Eine Drogensüchtige hat keine Gefühle, außer Schmerz und kein Herz. Wie blöd kann man auch sein und sagt das man nicht High ist? Ja, mag wohl sein, dass man alles mit mir machen kann wenn ich was zu mir genommen hat, aber das muss man nicht so öffentlich sagen. Genervt von mir selber lasse ich mich nach hinten fallen und schaue auf den Platz wo Liam gerade lag. Die Stelle war schon kalt und ein Gefühl von Traurigkeit machte sich in mir breit.

Ich habe noch recht lange über den Vorfall nachgedacht. Liam war bestimmt sauer auf mich, weil ich ihn im Herzen verletzt habe. Auf jedenfall hatte ich eine unruhige Nacht. Zu sehr quälte mich der Gedanke wegen Liam und gleichzeitig der Gedanke auf Entzug zu sein. Zögernd packte ich gegen 05 Uhr morgens meinen Ipod und ging auf die Twitter App.

Wie ich mir gedacht habe folgte mir Liam auf meinem Account. Er hatte mir eine Nachricht mit seiner Nummer hinterlassen. Zu schade das mein Akku vom Handy leer war in diesem Moment. Ich starrte eine ganze Stunde auf sein Icon und ich musste mich selber dabei ertappen wie ich lächelte.

„Das kann doch nicht wahr sein.“Verzweifelt legte ich mein Gesicht in meine Hände.

„Nein, nein, nein. Nur Idioten lieben. Schwer atmend setze ich mich auf und starrte auf die Decke. Ich habe mir versprochen nie zu lieben, ich habe doch gesehen wie meine Mutter gelitten hat als mein Dad immer auf Geschäftsreisen war.

Ab da an habe ich mir immer gesagt: Never.

„So Emily, ich habe deine Tablette.“, ertönte eine Stimme neben mir. Halb sieben.

Die morgendliche Routine begann. Tablette schlucken, aufstehen, umziehen, Zähne putzen und anschließend raus zur Therapie Stunde. Ich beeilte mich immer, denn desto schneller ich da war, desto schneller war ich fertig mit der Sitzung.Wie die Tage davor, nervte mich auch heute die Ärztin mit den gleichen Fragen wie am vorherigen Tag.

„Wie fühlen sie sich Emily?“ oder die beste Frage „haben sie immer noch ein Verlangen nach Drogen?“

Ehmm... ja?, antwortete ich dann immer. Was denn sonst. Das geht nicht von einem Tag auf den anderen, schließlich habe ich eine 2 jährige Bindung zum Stoff aufgebaut. Dachte sie wirklich, ich würde so schnell loskommen?

Wohl kaum. Ich vermutete das sie das einfach Fragen musste auch wenn sie nicht will. Das gehört einfach zur Fragerei dazu. Ich verdrehte meine Augen und stürmte gegen 08.00 am aus dem Raum. Frei für diesen Tag. Jetzt konnte ich in meinem Zimmer frühstücken und chillen.

Leicht lächelnd kam ich in den Raum und erblickte sofort die Gestallt auf einem Stuhl neben meine Bett.

„eine Frage wie kommst du immer hier rein? Ich dachte ich dürfte keinen Besuch bekommen.“

„Ich darf halt.“, grinste Liam mich an was mich zum brodeln brachte.

Das war die gute Sache wenn man ein Star war, man musste nur mit den Fingern schnipsen und hatte schon das was man wollte. Ist ja schön das sich einer für mich interessiert, aber ich wollte wirklich einen Tag meine Ruhe haben.

„Wie geht es dir?“

„Hör du jetzt auch bitte auf mit diesen Fragen.“

Ich war gereizt. Nicht seinetwegen. Nein. Wegen der Ärztin und weil ich schon lange nichts mehr zu mir genommen habe.

„Ok. Ok. Beruhige dich.“

„Tut mit leid. Ist jetzt die schlimme Phase vom Entzug.“ es überraschte ihn sichtlich das ich mich entschuldigte, aber ehrlich genommen überraschte es mich selber.

Ich war noch nie so der Typ, der sich entschuldigte für jede kleine Sache. Im Gegenteil, ich bin immer schon hart gewesen und meine Wortwahl gegenüber Jungs ist zu wünschen übrig. Ich atmete laut aus und setze mich auf mein Bett wo ich mit einem Ruck das Tablett auf meinen Schoss legte.

„Hier.“, lächelte ich sanft und reichte ihm eine Hälfte von meinem Marmeladen Brötchen.

„Nein. Du brauchst das mehr.“

„Ach, sei nicht albern. Ich kriege in 4 Stunden eh Mittagessen vor die Nase geschoben, das halte ich aus.“

„Nein.“

„Nimm jetzt.“, mein Ton wurde immer befehlender.

Er wollte jedoch nicht weshalb ich mich auf seinen Schoß stürzte und ihm eine Seite des Brötchen an die Lippen drückte. Erst als er seinen Mund öffnete und das Brötchen selber mit einer Hand packte, lächelte ich erleichtert aus. Seine freie Hand umschlang mein Becken da ich gerade aufstehen wollte. Wie schon einmal stockte mir jetzt der Atmen. Er war mir so nah. Das alles brachte meinem Verstand zum überkochen.

Er biss Stück für Stück vom Brötchen ab ohne von meinen Augen abzulassen. Das war eine echt komische Situation für mich.

Was sollte ich jetzt tun?

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Habe es endlich geschafft ein Kapitel zu schreiben. Hoffe es gefällt euch :) Werde probieren mehr zu schreiben, kann jedoch nichts garantieren :) 

Help me with myself (One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt