Ein Timigatoah OneShot, der keinerlei Realität entspricht, vor allem nicht, was deren Altersunterschied betrifft :)
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POV Lukas
Ich stand vor meinem Spiegel und betrachtete mich. Ich war gerade 15 geworden; das Testosteron begann sich in meinem Körper auszubreiten, was den Flaum um mein Kinn erklärte. Ich zog mein T-Shirt hoch und sah mir meinen Körper an. Lang und dünn. Ja, das war Lukas Strobel. Ich war echt ein langweiliger Teenager. Ich hatte vielleicht ein paar mal gekifft – aber nur, weil andere es machten und ich mir unbedingt ein paar Freunde hinzugewinnen wollte. Wann würde ich denn endlich mein erstes Mal haben? Ich philosophierte noch eine halbe Stunde vorm Spiegel, bis meine Mutter an der Tür klopfte und gleich ohne eine Antwort abzuwarten reintrat.
„Mensch, Mama! Kannst du nicht mal eine Antwort abwarten?" fauchte ich sie an.
„Oha. Aber ich hab doch geklopft?" Ich rollte die Augen.
„Sag mal, Lukas, was stehst du hier eigentlich vorm Spiegel rum? Hast du nicht noch Hausaufgaben auf? Außerdem gibt's in 10 Minuten Essen!"
„Jaaaaa...." Sie schloss die Tür und war kurz darauf wieder in meinem Zimmer.
„Was denn noch?", fragte ich.
„Schalt die Musik leiser, am besten aus." Ich biss die Zähne zusammen. Nie konnte man mal alleine sein. Ich ging die Treppe runter und setzte mich an den Esstisch, an dem schon meine Mutter, mein Vater und meine ältere Schwester saßen.
„Na, Luki? Auch mal eine Pause vom Wichsen gebraucht?" fragte meine Schwester, während sie mir durch die Haare wuschelte.
„Viktoria!" ermahnte meine Mutter sie, doch ich war mir sicher, dass ich ein Schmunzeln in ihrem Gesicht sehen konnte. Meine Fresse. Nach dem Essen, was ungefähr so ablief, dass meine Eltern mich fragten, wie es in der Schule ging und ich nur mit „Passt schon" antwortete, verschwand ich wieder in meinem Zimmer.
Am nächsten Tag ging ich in die Schule, es war kalt also entschied ich mich, mein graues Beanie anzuziehen. Ich kam im Klassenzimmer an und pflanzte mich auf meinen Stuhl. Ich schaute auf die Uhr. Noch sechs Stunden. Und die erste hatte noch nicht mal angefangen. Ich nahm meinen Block raus und schrieb das Datum in die rechte, obere Ecke. Du Streber, dachte ich mir. Plötzlich betrat ein neuer Junge das Klassenzimmer. Er war dünn, trug eine Hornbrille und ein schwarzes Beanie. Er kam mir etwas unsicher vor, vor allem als der Lehrer ihn als Tim vorstellte und ihn neben mich setzte. Klar, bei mir war immer ein Platz frei. So gut befreundet war ich auch wieder nicht mit meiner Gruppe von „Freunden".
„Hallo."
„Hi", antwortete ich. Ich schaffte es, die ganze Stunde kein Wort mit Tim zu wechseln, bis er mich nach der Stunde fragte, wo das Klassenzimmer für Deutsch ist. Und da fiel mir sein Sprachfehler auf. Ich lachte fast laut auf – er zog sich so an und lispelte dann? Ich zeigte ihm die restlichen Klassen und irgendwann fingen wir auch über andere Sachen zu reden. Er stand auf Rap so wie ich. Als er seinen Block in der letzten Stunde – Mathe – rausholte, viel ihm ein Papier, auf dem ein Text stand, raus. Ich hob es vom Boden auf und begann es zu lesen, bevor er es mir aus den Händen riss und mit errötetem Gesicht meinte:
„Das sind nur Notizen."
„Ja, nee is klar!" Ich grinste ihn an und er grinste schüchtern zurück.
„Willst du später noch bei mir vorbeikommen? Ich mach manchmal etwas Musik zuhause. Könnte dir gefallen." Habe ich den neuen Jungen gerade zu mir nachhause eingeladen? Er nickte. Als wir bei mir zuhause ankamen, kam meine Mutter sofort auf uns zu und fragte, wer denn mein neuer Freund sei. Er wollte ihr die Hand reichen, doch ich ging dazwischen, nannte ihr seinen Namen und schob ihn die Treppe hoch in mein Zimmer. Er ließ seinen Rucksack auf den Boden fallen und betrachte die Poster an meinen Wänden.
„Guten Musikgeschmack hast du."
„Danke. Hier, was hälst du davon?" Ich zeigte ihm ein paar Beats, die ich an meinem Computer zusammengbastelt hatte, nichts besonderes, doch irgendwie war ich ziemlich stolz. Wir setzten uns gemeinsam an den Computer und bastelten mehrere Stunden lang an einem Beat, der sich am Ende als richtig gut herausstellte.
„Fett!" Ich highfive-te Tim. Wir merkten nicht, wie schnell die Zeit verging und Tim meinte irgendwann, er hätte seine letzte S-Bahn verpasst.
„Willst du hier schlafen? Ich kann dir eine Matratze bringen." Als wir Tim's Bett vorbereitet hatten und uns hingelegt hatten, redeten wir weiter über Gott und die Welt. Irgendwann wurde das Gespräch dann doch ernst, und ich wusste nicht genau, was ich sagen sollte, als Tim mich folgendes fragte:
„Hattest du eigentlich schon mal Sex?"
„Ähh..also...nicht so direkt." Ich begann zu schwitzen. Mir war das saupeinlich. Wir kannten uns erst seit einem Tag, und er fragte mich sowas jetzt schon? Also drehte ich den Spieß um und fragte:
„Du?"
„Ja, schon. Einmal. War nicht so aufregend." Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte, also blieb ich ruhig und drehte mich zur Seite. Irgendwann merkte ich, wie das Bett an einer Seite nachgab und sich ein warmer Körper neben mich legte und einen Arm um mich schlang.
„Was...was machst du?"
„Ich hab das noch niemandem gesagt, aber ich bin bi." Mein Atem stockte. Ich spürte, wie Tim plötzlich meinen Nacken küsste und ich bekam eine Gänsehaut. Ich wollte mich schon früher umdrehen, doch irgendwie genoss ich diese mir fremde Gefühl und blieb erstmal auf der Seite liegen. Tim legte seine Hand auf meine Schulter und drehte mich sanft und doch bestimmt zu ihm.
„Sag mir Bescheid, wenn das dir zu viel wird." Ich nickte halb verschreckt, halb aufgeregt; ich konnte gar nicht richtig reagieren, als sich Tim's Lippen meinen näherten. Ich schluckte. Was mache ich hier eigentlich? Und doch gefiel es mir, also ließ ich ihn weitermachen.
Titel: Text aus Du bist schön - Alligatoah
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OneShots
Short StoryKurzgeschichten. Manche Geschichten werden als TwoShot hochgeladen - woauchimmer es gerade passt. Ich bin auch für jegliche Vorschläge bereit - also immer unter den Parts in den Kommentaren was da lassen.