POV Natalie
Mach mich an, schalt mich aus, zieh mich an, zieh dich aus.
„Wieso tust du mir das jedes mal an, Tim? Kannst du mir das erklären?" Ich saß nackt in meinem Bett mit verheulten Augen. Er wollte mitten in der Nacht abhauen. Wieder mal. Wie jedes mal.
„Du weißt doch, wie das zwischen uns beiden ist. Ich...kann keine Beziehung führen. Ich hätte nie Zeit für dich und so funktioniert das doch ganz gut."
„Gar nichts funktioniert! Du rufst mich an, wenn du ficken willst und dann gehst du wieder oder du schmeisst mich aus deinem Bett raus." Die Tränen liefen wieder über mein Gesicht.
Schau mich an, lass mich ran, halt mich fest, pack mich an.
Er kam auf mich zu und legte seine Hände an meine Wangen.
„Ich will dir doch nicht wehtun. Natalie! Sei doch etwas erwachsener. Wir führen eine erwachsene...Affäre, wo jeder tun und machen kann, was er will. Ich will dich zu nichts zwingen und du sollst mich zu nichts zwingen." Seine warmen Hände wirkten beruhigend auf mich. Als mehr Tränen aus meinen Augen kamen, legte er seine Arme um mich. Je mehr er mich umarmte, desto mehr berührte er mich. Seine Hände wanderten von meinem Rücken nach vorne, über meine Rippen, auf meine Brüste. Er drückte mich sanft aufs Bett und legte sich auf mich.
Reiß mich auf, mach mich zu, werde ich, ich werd du.
Er drückte meine Beine auseinander. Ich war so verletzlich in dem Moment, dass ich ihn einfach alles machen ließ. Die Diskussionen, die wir miteinander führten wurden immer mit Sex gelöst.
Leg dich hin, setz mich drauf, lass den Dingen ihren Lauf - aber berühr mich nicht.
Er rollte sich auf den Rücken, mich mitnehmend, bevor er sich mit mir aufsetzte und seine Hände meine Wirbelsäule entlang laufen ließ. Alles, was er tat, tat mir weh. Alles, was er tat, tat mir so gut. Ich musste lernen, ihn nicht an mich ranzulassen. Mich nicht ihm zu öffnen.
Zieh mich ran, stoß mich ab, hau mich um, kratz mich wund.
Irgendwann gewannen meine Gedanken Oberhand. Was machte ich hier eigentlich? Es war jedes mal das Gleiche: Tim würde mir mitten in der Nacht eine SMS schreiben, dass er vorbeikomme, wir würden miteinander schlafen – manchmal liebevoll, manchmal aggressiv, dann würde er wieder gehen. Ich krallte meine Nägel in seinen Rücken, bevor wir beide kamen. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich wieder alleine. Kein Zettel, keine SMS, gar nichts von Tim. Ich richtete mich auf, verließ das Bett und ging in die Küche. Unter der Blumenvase hatte er mir doch einen Zettel hinterlassen.
„Tut mir leid", war alles, was drauf stand.
„Scheisse!" schrie ich und warf die Vase auf den Boden, wo sie in tausend Scherben zerbrach. Dann setzte ich mich auf den Boden, mit dem Rücken gegen die Spülmaschine und fing an zu weinen. Erst drei Stunden später schaffte ich es, mich vom Boden hochzuziehen.
DU LIEST GERADE
OneShots
Short StoryKurzgeschichten. Manche Geschichten werden als TwoShot hochgeladen - woauchimmer es gerade passt. Ich bin auch für jegliche Vorschläge bereit - also immer unter den Parts in den Kommentaren was da lassen.