Badewanne

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POV Basti

Es war arschkalt draußen, auch mit der Heizung volle Kanne aufgedreht fror ich, also beschloss ich, mir ein Bad einzulassen. Wozu hatte ich denn auch so eine geile Badewanne, wenn ich mir nicht auch mal gönnen konnte?

„Irgendwo müssen wir doch so Seifenbomben haben...", murmelte ich mir zu, als ich durch den Badezimmerschrank wühlte. Irgendwann fand ich eine große Kugel, die zwar pink war, mir das aber in dem Moment egal war und die nach einer Seifenbombe aussah.

„Geht doch." Ich warf die Bombe ins Wasser, machte mir etwas Musik an und legte mich dann in die Wanne. Ich musste mir selber eingestehen, dass ich Bäder echt liebte. Doch so alleine war's auch langweilig. Ich seufzte und schöpfte etwas Schaum in die Hände, in den ich dann blies.

„Hallo?" Sudden war zuhause! Jegliche Depression war wie verflogen. Ich wollte eigentlich aufstehen, aber ich war zu faul dazu.

„Bad!", rief ich ihm zu und schon trat er ein.

„Oha, das sieht ja gemütlich aus. Hast du auch Platz für einen Zweiten?"

„'Türlich. Ich bin zwar fett, aber die Wanne ist definitiv groß genug für dich und den Sahnigen!" Ich grinste meinen Freund an, der sich nun entkleidete. Mein Blick wanderte an seinem Körper entlang. Ich hatte schon Glück. Er stand nun nackt vor mir und ging erst mit einem Zeh ins Wasser.

„Boah, scheisse ist das heiß!"

„Jetzt sei nicht so ne Pussy und komm rein!" Er äffte mich nach und stieg dann doch langsam rein. Das war das erste Mal, dass wir zusammen badeten und wir wussten beide nicht so genau, was wir machen sollten. Sudden lehnte sich irgendwann nach vorne und küsste mich. Ich zog ihn näher zu mir hin, da ich meinem eigenen Gleichgewichtssinn nicht genug traute, um mich ohne auszurutschen zu ihm lehnen konnte. Sudden stütze sich am Badewannenrand ab und lehnte sich dicht an mich. Ich fühlte jeden Zentimeter seines Körpers und wollte mehr. Meine Finger wanderten an seiner Wirbelsäule entlang, bis zu runter zu seinem Hintern, wo ich mich festkrallte.

„Du, Basti..."

„Ja?", nuschelte ich in seinen Mund.

„Das hier könnte etwas schwierig werden."

„Na und?"

„Ich hab das Gefühl, dass das hier in einem Unfall enden könnte."

„Dann machen wir halt woanders weiter." Ich konnte mir tausend Plätze ausdenken, wo Sudden und ich das hier weitermachen konnten, aber in der Badewanne war es momentan echt viel zu schön um sie zu verlassen. Er wollte gerade aufstehen, da zog ich ihn am Arm zu mir runter.

„Bleib noch ein bisschen." Sudden setzte sich zwischen meine Beine und lehnte den Kopf an meine Brust. Ich schlang meine Arme um ihn.

„Ich wollte dir nämlich noch was sagen." Er drehte sich zu mir um.

„Ich...lieb..." Seine Augen weiteten sich. Konnte ich das jetzt wirklich sagen? Wie würde er darauf reagieren? Vielleicht war es doch zu viel. Wir waren erst seit ein paar Monaten ein Paar.

„Ich hab dich gern." Er schaute enttäuscht und etwas sauer drein und drehte sich dann wieder von mir weg. Ich war dermaßen enttäuscht von mir selber – wieso konnte ich nie so Sachen sagen, ohne dass es mir peinlich war? An dem Abend schliefen wir Rücken an Rücken, ohne jegliche Zärtlichkeiten ausgetauscht zu haben.

Am nächsten Tag

Die Sonne blendete durch die Jalousien und ich tastete neben mich, doch die andere Seite des Bettes war leer.

„Schatz?" Nichts. Ich richtete mich auf, rieb mir die Augen und schlurfte in die Küche, wo Sudden am Tisch saß und konzentriert auf seinen Laptop rumtippte.

„Steven."

„Was?"

„Es tut mir leid." Keine Reaktion.

„...dass ich das gestern nicht sagen konnte." Er schaute mich stumm an.

„Mann, ich kann halt nicht immer so romantisch sein, das weißt du doch! Und...ja verdammt, ich hab dich gern! Vielleicht, liebe ich dich auch. Aber ich kann das halt nicht zeigen."

„Warum nicht?"

„Irgendein Trauma?" Ich lächelte ihn unsicher an. Sudden schüttelte den Kopf.

„Ich glaub dir kein Wort." Ich ging zu ihm hin, stellte mich hinter ihn und legte ihm meine Arme um den Hals. Dann küsste ich ihn auf die Wange.

„Dann eben nicht. Aber ich lieb dich schon. Irgendwie so."

„Irgendwie so." Sudden warf mir einen ungläubigen Blick zu.

„Ja."

„Ok. Das akzeptier ich." Er lächelte mich an und küsste mich.

„Und du?"

„Hmmm?" Er grinste mich frech an.

„Du weißt schon."
„Jaja, ich lieb dich auch, du Trottel."



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