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Fledermausland

Heute ist das sechs-Jährige meines Freundes und mir, deshalb gibt's ein romantisches Kapitel :D
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POV Basti
„Wohin wollen wir denn gehen, Basti? Du sagst die ganze Zeit gar nichts und ich will nachhause!", jammerte mich Sudden an.
„Jetzt halt die Fresse und sei nicht so neugierig! Du wirst es schon sehen." Wir liefen mittlerweile seit ein paar Minuten durch das Feld vor Tim's Haus. Ich war mitten in der Nacht wach geworden und war zum Fenster gegangen, als ich den Mond sah. Tim und Lukas waren schon am Schlafen und Sudden eigentlich auch aber ich wollte ihn ihm trotzdem zeigen. Ich zog ihn an der Hand durch das Gras – wir beiden trugen nur Boxershorts und es war noch etwas kühl – bis ich an dem perfekten Ort ankam.

„Hier, leg dich ins Gras." Sudden schaute mich etwas unsicher an, vergewisserte sich, dass das Gras nicht nass war und legte sich auf den Rücken, ich mich neben ihn.

„Schau mal den Mond an."
„Wieso soll ich denn...?" Er stockte als er nach oben sah. Die Wolken zogen über den Himmel, nur vom Mond und dessen Licht durchbrochen. Manche Wolken sahen aus wie Marshmallows, andere eher wie Dünensand. Es war echt schön.

„Schau mal, die sieht aus wie ein Drachen!" Sudden zeigte in den Himmel und mein Blick folgte seinem. Wir waren wie Kinder, die zum ersten Mal nachts abgehauen waren um die Sterne anzusehen. Ich schaute zu ihm rüber und beobachtete sein Lächeln. Dann rückte ich näher und legte meinen Arm um ihn; Sudden kuschelte sich an mich.
„Ich hätte dich nie als Romantiker eingeschätzt, Basti." Ich lachte.
„Ist nur ne Ausnahme heute." Er schaute zu mir hoch und ich küsste ihn. Dann kuschelte er sich wieder näher an mich ran. Ich liebte solche Situationen – nur er und ich, kein anderer, der sich vielleicht über uns lustig machen würde, wo ich mein Testosteronlevel beweisen musste (auch wenn ich wusste, dass ich das nie machen müsste, zumindest nicht bei Tim und Lukas, die beide sehr verständnisvoll sind).

„Basti?"
„Ja?"
„Ich lieb dich."
„Ich dich auch." Wir küssten uns wieder. Meine Frage, die ich ihm die ganze Zeit schon stellen wollte lag mir auf der Zunge. Ich biss mir auf die Lippe, räusperte mich, wischte meine Hände an meinen Boxershorts ab.
„Was geht'n mit dir ab? Du bist ja voll nervös!", lachte Sudden. Ich stimmte unsicher ein.
„Nein, also...ich wollte dich was fragen." Er drehte sich auf den Bauch, sodass er mich anschauen konnte. Ich streichelte seine Wange.
„Was denn?"
„Willst du...mich heiraten?" Und raus war es. Ich sah ihn erwartungsvoll an; er hatte einen überraschten Gesichtsausdruck aufgesetzt.
„Äh...das kommt jetzt etwas überraschend." Mein Herz sank mir in die Hose. Wahrscheinlich würde er nein sagen. Er schien zu überlegen und mein Herz fing an zu rasen. Was, wenn er nein sagen würde? Was würde ich dann tun? Im Erdboden versinken?
„Basti?"
„Hmm?"
„Ja. Natürlich will ich dich heiraten!" Plötzlich flog eine Fledermaus über unsere Köpfen in den Wald.
„Hier können wir nicht anhalten, hier ist Fledermausland."

Am nächsten Morgen

„Ihr seht ja mal happy aus. Habt ihr euch gestern in den Schlaf gefickt, oder was ist los?", fragte mich Tim als wir uns alle in der Küche versammelt hatten.
„Ähh...nee, nicht ganz."
„Was ist dann los? Ich hab dich noch nie so glücklich gesehen, Basti." Lukas sah mich erwartungsvoll an. Ich blickte zu Sudden, der zuckte die Schultern.
„Ich hab Sudden gestern Nacht gefragt, ob er mich heiraten will." Man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen hören können. Tim hielt seine Kaffeetasse immernoch vor den Mund, Lukas starrte uns einfach nur an. Und Sudden rutschte nervös auf dem Stuhl herum.
„Ähh....wie jetzt?" Tim schaute total verwirrt von Sudden zu mir und wieder zurück. Ich wusste nicht, wie ich das beantworten sollte, also fiel ich wieder in die typische Basti-Masche.
„Ja, wir werden verfickt nochmal heiraten. Ich will kein Wort hören, freut euch und jetzt ist Ruhe hier."
„Äh, ja klar, Basti, aber irgendwie...hätten wir das halt nicht von dir gedacht", meinte Lukas.
„Ich auch nicht, aber manchmal kann sogar ich...ne Schwuchtel sein."