POV Sudden
Nach Alligatoah's Erfolg mit Musik ist keine Lösung gönnte uns Basti ein ein-wöchiges Holiday auf den Bahamas. Es war richtig geil, das kalte Deutschland im Winter hinter sich zu lassen und mal schnell in die Karibik zu fahren. Hier waren wir also am Strand, vollkommen relaxed, auch wenn Basti sein geliebtes Koks nicht zuhause hat lassen können. Ich lag gerade nach einer kleinen Runde schwimmen auf dem Rücken am Strand, Hände unterm Kopf überkreuzt, und hatte die Augen geschlossen. Es war ja nicht so, als müssten wir harte Arbeit vollbringen – außer Lukas vielleicht – aber trotzdem hatten wir alle das Gefühl, als hätten wir uns diesen Urlaub verdient. Ich döste gerade etwas vor mich hin, als sich plötzlich ein sehr schwerer Kopf auf meinen Bauch legte.
„Boah, ey, du Fettsack!" Basti grinste mich an und legte sich wieder zurück. Ich sagte dann gar nichts – eigentlich gefiel es mir ja, aber ich wollte nicht, dass er – oder überhaupt jemand – das wusste. Ich hatte schon seit einigen Monaten Gefühle für ihn entwickelt, was mir nicht nur peinlich war sondern auch bescheuert vorkam. Nach einer halben Stunde wurde er mir etwas zu schwer und außerdem hatte mich das Träumen (von Basti) in einen peinlichen Zustand versetzt, bei dem ich mir sicher war, dass Basti davon wusste, wenn man bedenkt, wie nah sein Kopf an meinem Schritt war. Ich warf ihm einen Blick zu und sah, dass er wieder grinste, jedoch immernoch die Augen geschlossen hatte und nichts sagte.
„Mir wird's hier echt zu heiß. Wer kommt mit zum Pool?", fragte Lukas in die Runde und Basti sprang sofort auf, bejahend.
„Sag mal, Sudden, hattest du grade einen geilen Traum, oder was geht da in deiner Hose vor?", grinste mich Tim an. Ich wurde rot, murmelte etwas von wegen sexy Ficker und Schlampen und stand dann auf. Der Pool war richtig angenehm – wir hatten Drinks, hübsche Mädchen um uns rum (was mich jetzt nicht so interessierte) und geiles Wetter. Tim hatte sich zu einem dieser Mädchen gesellt und konzentrierte sich auf ihre Brüste, während Lukas sich mit einem Buch an den Rand des Pools gesetzt hatte. Lukas schielte immer wieder zu den Mädchen, tat jedoch so, als wäre sein Buch richtig interessant, was mich zum schmunzeln brachte. Ich hatte mich in eine Ecke des Pools verkrümelt und genoss wieder die Sonne, bis sich Basti zu mir gesellte, und zwar sehr nah.
„Sag jetzt nichts, reagier nicht, sondern tu so, als wäre alles normal." Ich schaute ihn fragend an, bis er mir seine Hand in die Badehose steckte.
„Ähh..." Er warf mir einen warnenden Blick zu und machte weiter. Meine Zehen verkrampften sich – das hier war echt unfair: ich konnte ja nichts machen und musste mich konzentrieren, nicht zu kommen.
„Basti, abgesehen davon, dass ich keine Ahnung habe, was du hier machst, solltest du wahrscheinlich bald aufhören, weil es sonst ziemlich schnell auffallen wird, dass ich hier gerade eine schöne Zeit verbringe. Und wir würden wahrscheinlich aus dem Hotel geworfen."
„Dann gehen wir ins Hotelzimmer."
„Unter welchem Vorwand?"
„Bissi koksen?" Ich nickte und versuchte erstmal, meine Latte runterzubekommen –in einer Badehose sieht man das Ganze nun wirklich deutlicher als in einer Jeans. Lukas und Tim schauten uns zwar komisch an, winkten jedoch ab, als Basti das mit dem Koksen erwähnte. Ich wurde mit jedem Schritt nervöser. Seit wann stand Basti denn auf Männer? Er war doch eh immer wieder etwas homophob, oder tat zumindest so. Mehr Gedanken konnte ich mir nicht machen, da wir schon an seinem Zimmer angekommen waren und er mich reinschubste. Ich blieb etwas ratlos im Gang stehen – ich ließ ihn lieber die Führung übernehmen, da ich mir sicher war, dass er auch im privaten Leben sehr dominant sein konnte. Er beantwortete alle meine Fragen auf einmal, als er mich gegen die Wand drückte und küsste. Es war fast absurd – bei Tim und Lukas würde es ja Sinn machen (auch wenn die beiden nicht schwul sind) doch bei Basti und mir? Wir waren so gegensätzlich, ich gab immer damit an, wieviele Frauen ich vögelte und Basti schien eh immer sexuelle Gewalt (gegenüber Frauen) zu verheerlichen und gleichzeitig homophobe Kommentare abzugeben.
„Basti..."
„Was?"
„Du bist doch nicht..."
„Woher willst du das denn wissen? Ich bin bi, und war das immer schon. Jetzt halt die Schnauze." Ich war ziemlich erstaunt und tat deshalb wie mir gehießen, wodurch ich schnell in den Genuss seiner Handarbeit kommen durfte. Meine Hand wanderte auch in Richtung seines Schrittes, doch er schlug sie weg.
„Nicht so." Ok...Als ich nach einigen Minuten kam, reichte er mir ein paar Taschentücher, bevor er sich auszog und mich mit dem Rücken zu ihm aufs Bett drückte. Ich konnte mir schon denken, was jetzt kam – und war überhaupt nicht darauf vorbereitet, dass er Gleitgel benutzen würde und fast zärtlich in mich eindrang. Es war seltsam liebevoll – ich hatte fast Angst gehabt, er würde richtig rangehen – und was mich am meisten erstaunte, war wie er mich danach im Arm hielt und küsste. Doch der folgende Satz würde alles ruinieren.
„Wir machen das hier nur einmal,ok? Keiner wird davon erfahren. Nicht mal Lukas oder Tim oder Igor. Ist das klar?" Ich nickte – ich wollte nichts sagen, da sich mein Hals zugeschnürt hatte. Also würden wir doch keine Beziehung haben.
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OneShots
Short StoryKurzgeschichten. Manche Geschichten werden als TwoShot hochgeladen - woauchimmer es gerade passt. Ich bin auch für jegliche Vorschläge bereit - also immer unter den Parts in den Kommentaren was da lassen.