Kapitel 18

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Vilu POV

... und dann passierte es. Kurz bevor wir uns küssen konnten, trat mein Vater in den Garten.

German: VIOLETTA! SOFORT WEG VON IHR! WAS SOLL DAS!

Leon und ich erschreckten uns fast zu Tode und drehten uns peinlich berührt, zu meinem Vater um. Meinen Vater stand die Wut deutlich ins Gesicht geschrieben, aber ich wurde nun auch wütend. Ich hätte fast meinen ersten Kuss bekommen, das auch noch von Leon und er zerstört dies. Mein Vater kann es nicht ertragen, wenn ein Junge mir näherkommt. Wieso? Ich bin 17 Jahre alt, aber schien dies gekonnt zu ignorieren.

German: Kommt sofort da raus! Und Sie, junger Mann, Sie werden sofort unser Grundstück verlassen und sich von jetzt an meiner Tochter keinen Schritt mehr näher! Haben Sie das verstanden?

Wir stiegen aus dem Pool raus und Leon nickte meinem Vater zu. Gerade als er gehen wollte, hielt ich ihn fest und warf ihm einen vielsagenden Blick zu.

Ich will nicht, dass er geht. Ich liebe ihn nicht, aber ich mag ihn sehr gerne. Wenn das Liebe ist, was ich empfinde, müsste ich zunächst mehr über ihn wissen. Da sind sie schon wieder, diese dummen Zweifel!

Leon blickte mich verständnisvoll an, schüttelte jedoch leicht mit dem Kopf. Er flüstere mir noch zu, dass wir uns morgen wieder sehen werden. Schließlich zog er seine Hand aus meiner und lief davon. Ich drehte mich zu meinem Vater um, der mich immer noch wütend anblickte. Gerade wollte ich ihn fragen, was das sollte, aber ich konnte nicht.

Irgendwie kann ich ihn verstehen ... Ich hatte ihn angelogen, naja irgendwie, zumindest habe ich ihn hintergangen. Ich bin zwar schon 17, aber für ihn bin ich nun mal stets seine kleine Prinzessin, ob mir das recht ist oder nicht. Meine Eltern haben es immer gut mit mir gemeint, auf ihre eigene Art und Weise. Wenn ich als kleines Kind traurig war, waren sie immer bei mir. Ich darf unsere Beziehung mit meinen Lügen nicht zerstören, aber sie müssen verstehen, dass ich fast erwachsen bin und weiß, was ich tue.

German: Hast du etwas zu deiner Verteidigung zu sagen?

Vilu: Nein das habe ich nicht. Ich habe euch angelogen und das ist meine Strafe. Es tut mir leid. Aber ihr müsst mich irgendwann einmal gehen lassen. Ich bin kein kleines Mädchen mehr und ich weiß, was ich tue.

German: Ich ... äh ...

Vilu: Du musst nichts sagen, ich gehe wieder in mein Zimmer. Gute Nacht Papa.

German: Willst du nicht doch was essen?

Vilu: Nein danke.

German: Gute Nacht ... Prinzessin.

Ich lächelte ihn noch kurz an und lief wieder ins Haus.

Ich glaube, dass es gut war, ihm gegenüber die Ruhe zu bewahren. Natürlich war ich sauer, dass er meinen ersten FAST Kuss ruinierte, aber wenn ich das Ganze positiv betrachte, wollte Leon tatsächlich mich küssen. Nur mich! Vielleicht war es sogar gut, dass Papa dazwischen ging. Ich meine, ich bin mir meiner Gefühle immer noch nicht ganz bewusst. Das, was ich fühle, kann schließlich keine Liebe sein.

Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, da meine Mutter, ebenfalls gedankenverloren, in mich, auf der Treppe, lief.

Anscheinend liegt das „in andere Menschen zu laufen" in unserer Familie.

Maria: Oh tut mir leid Vilu.

Vilu: Schon okay. Du Mama ... Ich ... Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Es war nicht fair dich dermaßen anzuschreien. Verzeih mir bitte.

Maria: Nein Violetta.

Vilu: Was? Wieso?

Maria: Weil ich diejenige sein sollte, die sich entschuldigen muss. Du bist alt genug, um zu wissen, dass du lernen musst und ich hätte dir vertrauen sollen. Ich hätte niemals denken dürfen, dass du andere benutzt um deine Fehler zu vertuschen.

Vilu: Entschuldigung angenommen. Ist jetzt alles wieder gut?

Maria: Ja komm her mein Engel.

Meine Mutter zog mich in eine lange Umarmung und ich war sehr glücklich darüber, dass sie sich entschuldigt hatte. Mir war klar, dass sie eigentlich einen Fehler begangen hatte, aber wenn man jemand wirklich liebt, nimmt man auch mal die Schuld auf sich. Zudem sind bei einem Streit immer zwei Parteien im Spiel. Ich dachte, diesen Moment zerstört nichts, doch dann löste sich meine Mutter aus der Umarmung und sagte etwas, das wie ein Schlag in die Magengrube war.

Maria: Ich weiß ja, dass du uns niemals anlügen würdest.

Das hat gesessen. Ich lüge sie an und sie vertraut mir. Ich kann das nicht, aber ich liebe es doch so sehr. Wie grausam bin ich denn eigentlich?

Ich lächelte sie gequält an, was sie zum Glück nicht sonderlich interessierte, und ging dann weiter nach oben. Ich machte meine Tür auf und fiel auf mein Bett.

Was mache ich bloß hier? Ich lebe meinen „Traum" aus, auf Kosten meiner Eltern, meine beste Freundin zieht morgen weg und ich verliebe mich in einen Jungen, den ich nicht kenne. Also irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht. Vielleicht ist das alles nur ein Traum und ich wache morgen auf und mein Leben ist ebenso langweilig, wie vor diesem Traum. Ich hoffe nur, dass meine Idee klappen wird, denn ich will Emily den schönsten letzten Tag in Buenos Aires verschaffen.

Ich ging ins Bad, machte mich fertig und ging dann in mein Bett. Es dauerte nicht lange und schon fiel ich ins Land der Träume. Es war ein ziemlich anstrengender Tag und ich hoffte nur noch, dass morgen alles gut werden würde ...

Music, Passion, Love (Leonetta FanFiction) [complete]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt