Kapitel 64

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Leon POV

Leon: Vilu ich ...

Lu: Viluu. Hast du es schon gesehen? Wir sind wie gewünscht Duettpartner.

Verdammt! Wieso kommt immer jemand dazwischen?

Leon: Ludmila, sie hat gerade mit mir ...

Lu: Tut mir leid, aber wir müssen jetzt proben. Sorry. Komm Vilu.

Vilu: Wir reden später.

Leon: Hm...

Jedes Mal, wirklich jedes. Sie hat mich nicht einmal mehr zu Wort kommen lassen! Ich hoffe für Vilu, dass sie sich geändert hat, denn auf mich wirkt sie sehr aufgesetzt. Wenn Ludmila ihr auch nur irgendetwas antut, dann schieße ich sie höchstpersönlich auf den Mond. Nein der Mond ist zu Nahe. In eine andere Galaxie oder besser noch in eine andere Zeit.

Gerade als ich schauen wollte, mit wem ich singen darf, kam mir Diego schon entgegen.

Diego: Hey Kumpel. Wir sind Partner.

Leon: Toll ...

Diego: Wow Begeisterung.

Leon: Ich freue mich wirklich. Es ist klasse.

Diego: Sag' das mal deinem Gesicht.

Leon: Es tut mir leid, mir geht nur gerade viel durch den Kopf.

Diego: Also Violetta. Was ist los? Ist sie sauer, dass du nicht gehen möchtest?

Leon: Nein.

Diego: Das ist doch gut.

Leon: Nein ich habe es ihr noch nicht gesagt. Jedes Mal, wenn ich es ihr sagen möchte, kommt irgendjemand dazwischen. Zudem weiß ich ganz genau, dass sie es nicht zulassen wird.

Diego: Wenn du nicht so ein Sturkopf wärst, würde ich davon auch abbringen. Ich bin deswegen auch immer noch sauer.

Leon: Ich will mich nicht von ihr trennen müssen.

Diego: Wir sind eine Band Leon und du hast einst gesagt, dass uns niemand auseinander bringen wird.

Leon: Ich werde die Band doch nicht verlassen, ich werde nur nicht auf dieTour mitkommen.

Diego: Es sind doch nur ein paar Monate.

Leon: Sie wird sich von mir trennen und sie wird sich neu verlieben, das weiß ich.

Diego: Woher? Kannst du auf einmal die Zukunft vorhersagen? Ich bitte dich Leon denk noch einmal darüber nach und rede mit ihr darüber.

Leon: Na gut einverstanden, aber wenn sie es gut findet, bleibe ich. Was hältst du eigentlich von dieser Ludmila?

Diego: Sie ist eine gute Sängerin.

Leon: Und von ihrem Charakter?

Diego: Ich kenne sie kaum, aber sie wirkt seltsam. Am Abend, als wir auf der Party aufgetreten sind, hat sie sich ziemlich merkwürdig verhalten.

Leon: Was meinst du?

Diego: Naja sie hat immer Violetta beobachtet und hat immer etwas vor sich her geflüstert.

Leon: Weißt du auch was?

Diego: Nein leider nicht. Wieso?

Leon: Ich traue ihr nicht und sie ist der Partner von Violetta. Ach egal das sind nur Hirngespenster. Lass und anfangen.

Diego: Wir haben den Song Euphoria. Wollen wir mal den Anfang spielen?

Leon: Ja klar.

Wir schrieben ein bisschen an dem Song und übten dies. Nach einiger Zeit beschlossen wir aufzuhören, weil wir uns nicht mehr konzentrieren konnten. Ich nahm mir mein Handy zur Hand und bemerkte die tausend verpassten Anrufe von Vilu.

Sie wollte zu ihrer Mutter und ich war nicht da.

Sie schrieb mir ebenfalls mehrere Nachrichten. In ihrer Letzten stand nur, dass sie mit ihrem Vater alleine geht.

Ich bin so ein Idiot. Sie braucht mich, aber ich höre sie nicht. Wieso ist sie nicht hier hergekommen?

Diego: Was ist passiert?

Leon: Ich habe Violetta versetzt. Ich gehe spazieren.

Diego: Geh doch zu ihr.

Leon: Ja vielleicht, aber ich muss jetzt kurz alleine sein.

Diego: Leon was ist los? Du kannst immer noch zu ihr. Wo ist sie denn?

Leon: Sie ist zu ihrer Mutter gegangen.

Diego: Dann los! Sie braucht dich. Lieber kommst du zu spät, als dass du gar nicht erst aufkreuzt.

Leon: Du hast recht.

Diego: Das habe ich immer und jetzt tschau.

Ich verabschiedete mich von Diego und lief schnell zur Straßenbahn. Nach kurzer Zeit war ich auch schon am Krankenhaus angekommen. An der Rezeption fragte ich nach dem Zimmer. Ich rannte so schnell ich konnte nach oben, doch dann näherte ich mich dem Zimmer und wurde mit jedem Schritt immer langsamer. Irgendetwas hielt mich zurück.

Was ist, wenn sie sauer auf mich ist und mich gar nicht sehen will?

Vor dem Zimmer standen zwei Stühle und ein Tisch. Ich setzte mich hin und starrte einfach die Tür an. Die Menschen, die an mir vorbeiliefen, waren wie Luft, fast schon nicht existent.

Ich liebe dieses Mädchen mehr als alles andere auf dieser verkorksten Welt. Ihr Lachen hypnotisiert und macht mich glücklich, aber wenn sie weint, ist das der schlimmste Moment in meinem Leben. Ich hasse es sie traurig zu sehen. Sie hat das nicht verdient. Was ist, wenn ihre Mutter noch im Koma liegt, wenn ich auf Tour gehe. Schlimmer wäre noch, wenn sie sterben würde und ich nicht bei Violetta wäre. Ich kann sie nicht alleine lassen, egal was alle sagen, ich werde bei ihr bleiben. Wenn unsere Beziehung zu Bruch geht, werde ich dennoch an ihrer Seite stehen. Ich kann sie nicht alleine lassen.

Entschlossen stand ich auf und klopfte an die Tür. Violettas zierliche Stimme bat mich hinein. Ich öffnete die Tür und sah Violetta. Nur Violetta, am Bett ihrer Mutter, die Augen verheult und ihre Hände zitterten. So schnell ich konnte, ging ich zu ihr und nahm sie in den Arm.

Leon: Es tut mir so unendlich leid, wir haben geprobt und ich habe das Handy nicht gehört. Wo ist dein Vater.

Vilu: Es ist schön, dass du trotzdem gekommen bist. Mein Vater hat es keine fünf Minuten hier ausgehalten. Die Maschine hatte ausgesetzt und sie hatte einen kurzen Herzstillstand. Mein Vater stand auf und rannte weg. Wie soll ich das durchstehen, wenn nicht einmal mein Vater dazu in der Lage ist, bei seiner Frau zu bleiben und für sie stark zu sein.

Leon: Weil du ein viel stärkerer Mensch bist. Das Leben mag dir vielleicht Steine in den Weg legen, aber du baust daraus eine Treppe zum Himmel. Das meine ich ernst. Du schaffst das.

Vilu: Nicht ohne dich. Du bist wie mein Fallschirm. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich jetzt hier machen würde.

Sie sagt mir doch schon, dass ich bleiben soll, oder?

Leon: Mi amor ich muss dir was sagen, aber diesmal wird uns niemand unterbrechen. Es ist wirklich wichtig.

Vilu: Ich bin ganz bei dir.

Leon: Die Tour wurde verlängert um zwei Monate.




Music, Passion, Love (Leonetta FanFiction) [complete]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt