Kapitel 87

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Vilu POV

Am nächsten Tag waren Leon und ich auf dem Weg zur Probe. Da das Café eigentlich noch geschlossen ist, beschloss Leon uns beiden etwas zu holen.

Leon: Geh du schon mal vor, ich hole uns beiden noch einen Kaffee.

Vilu: Könntest du mir vielleicht einen Tee mitbringen? Ich mag keinen Kaffee.

Leon: Mhh ... nur, weil du es bist.

Er nahm mich in den Arm und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel.

Leon: Was für einen Tee denn?

Vilu: Einen Früchtetee oder einen Kamillentee, das ist mir eigentlich egal.

Leon: Na gut. Wir treffen uns dann dort.

Leon küsste mich zum Abschied, aber ich bemerkte sofort, dass es ihm nicht gut ging.

Was soll ich denn tun? Egal was ich tun oder sagen werde, den Schmerz kann ich ihm nicht nehmen. Niemand kann ihm den Schmerz nehmen, nicht einmal die ach so machtvolle Zeit. Es wird immer und immer wieder gesagt, dass die Zeit alle Wunden heilen wird, aber das ist nicht wahr. Das Einzige was passiert ist, dass man lernt mit dem Schmerz zu leben. Zeit ist eben nur eine von Menschen erschaffene Illusion.

Die Morgensonne erhellte die ganze Stadt, aber für keine lange Zeit. Große mächtige Wolken machten sich im Himmel auf. Sie waren sehr dunkel und auch beängstigend. Ein frischer Wind zog durch meine Haare. Ein Sturm, ein heftiger Sturm braute sich zusammen. Der Wind wurde mit jedem Schritt, den ich machte, immer stärker. Blätter von Bäumen, die Zeitungen von heute und Anderes flog in der Luft herum.

Ein paar Stunden später würde mir klar werden, dass sich nicht nur in meiner Umwelt ein Sturm zusammenbrauen würde. In meinem Leben würde ein heftiger Sturm wüten.

Kurz bevor es schwer angefangen hat zu regnen, habe ich es ins Café geschafft. In diesem Moment rief Emily an.

Em: Hey Vilu.

Vilu: Hi Em. Wie geht es dir? Wie sieht es aus mit Caio?

Em: Nein wir reden jetzt nicht über mich. Ich bin auch nur kurz angebunden. Ich wünsche dir viel Glück bei dem Tanzduell und viel Glück mit Leon. Ich habe gehört, was passiert ist und ich weiß, wie es dir damit geht. Vermutlich versuchst du alles, damit er lächelt, aber du merkst sofort, dass es nur gespielt ist oder nur vorübergehend. Dann wirst du traurig, weil du dir die Schuld dafür gibst. Alle anderen versuchen dich vom Gegenteil zu überzeugen, aber dein Sturkopf verweigert das. Dann bist du auch noch am Ende, weil morgen der letzte Tag mit Leon ist und weil du deinem Vater immer noch nicht die Wahrheit gesagt hast und weil es deiner Mutter noch immer nicht besser geht. Ich kann dir nur sagen, genieße die dir verbleibende Zeit und danach startet ein neues Kapitel. Ich drücke dir die Daumen und ich weiß, dass du morgen den letzten Song performen wirst.

Auf einmal hörte ich im Hintergrund, wie ein Flug nach Buenos Aires aufgerufen worden ist.

Vilu: Danke, aber sag mal, bist du am Flughafen?

Em: Ja meine Oma fliegt nach Italien und wir haben sie hingebracht. Vilu ich mach Schluss, ich muss mich jetzt von meiner Oma verabschieden. Tschau Herzchen.

Vilu: Tschau.

Nach Italien? Ihre Oma ist 80 Jahre alt und sie hat noch nie ihre Farm verlassen? Also irgendwas stinkt hier ganz gewaltig.

Fran: Hallo Vilu. Heute entscheidet sich alles. Du oder Ludmila?

Cami: Ich drücke dir ganz fest die Daumen, du wirst das schaffen.

Music, Passion, Love (Leonetta FanFiction) [complete]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt