Kapitel 70

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Vilu POV

Unser Auftritt ist sehr gut gelaufen, auch wenn Ludmila hin und wieder versuchte mich in den Hintergrund zu drängen.

Sie macht es mir wirklich nicht leicht ihr Verständnis entgegen zu bringen.

Marotti: Das war großartig. Dieses Feuer in euren Augen war grandios. Ich bitte jetzt alle noch einmal auf die Bühne. Also ab jetzt könnt ihr für eure Lieblingskandidaten abstimmen. Zwei der Kandidaten werden es leider nicht in die nächste Runde schaffen. Am Montag wird dann bekannt gegeben, wer weitergekommen ist. Die Sieger der Duette werden dann ein Solostück aufführen. Danach proben wir für die große Show, die am Ende der nächsten Woche im Theater von Buenos Aires stattfinden wird. Während den Proben werden wir filmen, wie sie mit den anderen mitarbeiten und sich verhalten. Nach drei Tagen wird es wieder eine Abstimmung geben. Es wird bei den Proben viel getanzt und einer der Tänze wird von den Halbfinalisten getanzt und ihr werdet dann für den Besten abstimmen. Somit stehen dann die Finalisten fest, die ab dann selbst zeigen dürfen, was in ihnen steckt. Sie werden selbstständig etwas auf der Seite hochladen. Bei der Show wird dann der Sieger bekannt gegeben. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag.

Jedes Mal, wenn Marotti einzig und alleine mit der Kamera redet, weiß ich nie, was ich tun soll. Vermutlich schaue ich in der Gegend herum oder starre einfach in die Kamera. Es ist ein seltsames Gefühl, wenn niemand wirklich da ist, mit dem man redet. Ich weiß noch, wie ich vor zwei Wochen noch froh darum war, dass ich nicht mit Tausenden von Leuten wirklich reden musste.

Marotti: Leute kommt ihr noch einmal her? Also das Größte habe ich bereits den Zuschauern gesagt. Ihr müsste alle sechs bis Montag euren Solo Song vorbereiten. Am Vormittag werden diese dann von den vier Kandidaten, die weitergekommen sind, vorgetragen. Am Nachmittag treffen wir uns dann in einer Bar. In dieser Bar werden wir die ganze Woche proben, da der Rektor mit dem Lärm, den wir vermutlich den ganzen Tag veranstalten werden, nicht einverstanden ist. Das ist jedoch kein Problem, da die Bar meinem Cousin gehört und er eine Bühne dort stehen hat. Es ist nicht die Größte, aber für unsere Proben reicht das. Wir müssen nichts bezahlen, was aber bedeutet, dass wir auch abends 'proben'. Wir treten dort auf, aber das dient schließlich auch als Probe. Nächste Woche wird es sehr anstrengend, deswegen möchte ich, dass ich alle topfit seid. Ihr dürft nun nach Hause gehen.

Ich ging noch schnell zu Leon, um dann mit Ludmila und meinem Papá reden zu können.

Vilu: Ich geh jetzt schnell zu Ludmila, dann zu meinem Papá und dann zu Mamá mit Angie. Sehen wir uns heute noch?

Leon: Vermutlich erst heute Abend. Wir müssen das ganze Wochenende mit der Band proben ... für die Tour ... Ich würde dich eigentlich gerne begleiten, aber ...

Vilu: Ist schon gut.

Ich nahm Leons Hände und blickte ihn an.

Vilu: Die Band geht heute mal vor und auch am Wochenende, dann kann ich etwas mit den Mädels machen. Wie wäre es, wenn wir beide heute Abend Zeit haben, dass wir ins Kino gehen?

Leon: Das finde ich eine schöne Idee.

Ich küsste Leon leidenschaftlich und verschwand dann nach draußen. Ich suchte überall nach Ludmila, aber ich konnte sie nirgendwo finden. Ich suchte den halben Park ab, konnte sie jedoch auch hier nicht finden.

Naja dann ein anders Mal.

Als ich gerade beschloss zu meinem Vater zu gehen, hörte ich ein Schluchzen. Es kam aus der Richtung einer Mauer. Ich lief zu der Mauer, die eine Abstufung zum Strand war. Davor standen zwei Bäume. Als ich langsam darauf zulief, sah ich Ludmila hinter der Mauer. Ich stieg zu ihr hinab und setzte mich einfach neben sie. Eine Weile sagte niemand etwas. Ludmila wusch sich die Tränen vom Gesicht und blickte kalt in die Ferne.

Lu: Was willst du hier?

Vilu: Mit dir reden.

Lu: Über was denn?

Vilu: Über dich.

Lu: Was wenn ich darauf keine Lust habe?

Vilu: Bitte.

Ludmila nickte, ohne mit einem einzigen Blick zu schenken, was ich ebenfalls nicht tat. Bei dem restlichen Gespräch sah ebenfalls niemand den anderen an.

Vilu: Ich kann dich verstehen, aber es ist nicht meine Schuld. Es ist schwer, wenn man sich immer anstrengt, aber keine Bestätigung dafür bekommt, dass man alles richtig macht. Wenn du mich fragst, ich finde, du machtest beim Singen und Tanzen immer alles richtig. Ich habe dich immer bewundert, weil du so talentiert bist.

Lu: Ich machte?

Vilu: Du hast den Grund, warum du eigentlich singst und tanzt, verloren. Singe nicht für deine Mamá oder für sonst jemanden. Singe nicht um die Beste zu sein, sondern weil du es liebst. Die Musik kann alles überstrahlen, wenn du sie nur lässt. Die Musik ist nicht nur ein Teil von uns, sie ist unsere Luft. Mit ihr kannst du alle Hürden einfach überspringen. Wenn du mal nicht weiter weißt, singe einfach und alles scheint einfacher zu sein. Selbst, wenn du mich immer noch hasst, will ich nicht, dass du dich rächst. Nicht wegen mir, sondern wegen dir. Rache ist wie eine zweiköpfige Schlange. Du siehst zwar deinen Feind zugrunde gehen, wirst aber auch selbst vergiftet.

Lu: War's das?

Vilu: Ja. Danke, dass du mir zugehört hast.

Ich stand auf und ging. Kurz bevor ich ganz weg war, rief mich Ludmila.

Lu: Violetta?

Vilu: Ja?

Lu: Ich hasse dich nicht.

Ich drehte mich zu ihr um und lächelte sie an. Einer ihrer Mund winkelbewegte sich leicht und dann blickte sie zurück auf das Meer. Ich drehte mich um und lief zu dem Haus meines Vaters.

Ich wusste, dass sie einen guten Kern hat. Sie ist ziemlich kaputt und ich werde ihr helfen. Wenn sie meine Hilfe nicht will, ist das in Ordnung, aber ich werde immer in ihrer Nähe bleiben. Manchmal muss man gerade für die Menschen da sein, die einen hassen, denn meistens steckt immer mehr dahinter. Es heißt doch immer, dass nicht alles, was glänzt, ist auch aus Gold. Ich sage, nicht alles, was aus Gold ist, ist auch wertvoll. Naja ... jetzt gehe ich erst einmal zu Papás Haus, denn mit ihm muss ich auch reden. Das ist schon seltsam. Eigentlich ist es auch mein Haus, aber ich fühle mich dort einfach nicht mehr wie Zuhause.

Je näher ich dem Haus von Papá kam, desto nervöser wurde ich. Ich hatte Angst zu sehen, was sich hinter der Haustür befindet. Mit zitternden Händen klingelte ich. Wieder einmal öffnete Ramallo die Tür.

Ramallo: Hallo Violetta.

Vilu: Hallo. Darf ich reinkommen?

Ramallo: Bitte.

Als ich eintrat, erschreckte ich mich. Eigentlich hatte ich ein ziemlich verwüstetes Haus erwartet, aber nein. Es sah so aus, als sei Mamá immer noch hier und würde sich um den ganzen Haushalt kümmern.

Vilu: Hast du alles aufgeräumt?

Ramallo: Nein nein dazu habe ich keine Zeit. Ich arbeite viel zu viel, um das auch noch zu schaffen. Meine Frau macht den Haushalt hier, sonst würde es hier nicht so aussehen und dein Papá würde auch nichts essen ... naja er isst nicht viel, aber immer hin so ein wenig.

Vilu: Wo ist er denn?

Ramallo: Oben in deinem Zimmer.

Vilu: In meinem?!

Ramallo: Geh zu ihm.

Okay jetzt habe ich wirklich Angst. Hoffentlich bin ich nicht noch Mitschuld an seiner Lage. Das würde mir das Herz brechen.

Mit langsamen und unsicheren Schritten ging ich die Treppe hoch bis zu der Tür meines Zimmers.

Ganz ruhig Violetta alles wird gut.

Ich klopfte an der Tür, bekam jedoch keine Antwort zurück. Daraufhin öffnete ich dir Tür. Als ich meinen Vater sah, kamen mir dieTränen.

Bleib stark Violetta für deinen Vater ...

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Sorry für die Verspätung, hatte kein WLAN 😅❤️

Music, Passion, Love (Leonetta FanFiction) [complete]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt