Kapitel 45

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Vilu POV

Ich bin wirklich sehr aufgeregt. Was wird Leon zu meinem Zimmer sagen? Er ist schon so viel gereist und war vermutlich in den schönsten und teuersten Hotels der Welt. Mein Zimmer bei Angie ist dagegen ein Loch. Es fehlen so viele meiner persönlichen Gegenstände. Natürlich die wichtigsten Sachen habe ich mitgenommen, aber ich wusste ja garnicht, dass ich so lange bei ihr bleibe. Ich gehe am Besten, erst nach der Talentshow nach Hause zurück. Ich will sie wirklich nicht länger belügen, aber ich will meine Leidenschaft nicht aufgeben. Wieso sehen sie etwas als falsch an, das das Herz ihrer Tochter mit Glück und Liebe füllt? Aber nach der Talentshow ist das alles vorbei. Alles wird wieder seinen gewohnten Gang gehen. Es ist schonkomisch, es ist alles wie ein Traum. In 2 Wochen wache ich wieder auf und alles ist wieder wie zuvor. Ich gehe wieder normal zur Schule, Leon ist nicht mehr da, nur Emily fehlt weiterhin. Francesca und Camila sind jedoch bei mir. Mhm ... das Zimmer ist zwar jetzt aufgeräumt, aber irgendetwas fehlt. Es ist irgendwie nicht gemütlich. Man sieht einfach, dass es nicht mein Zimmer ist.

Angie: Hey Vilu. Ist alles bereit? Leon kommt in einer viertel Stunde.

WAS?!

Vilu: In...in einer viertel Stunde? 15 Minuten also noch?

Angie: Ist das ein Problem?

Vilu: Ja sie dir nur das Zimmer an!

Angie: Es sieht doch ganz nett aus.

Vilu: Du weißt, was das Wort nett bedeutet.

Angie: Okay wie wäre es damit: ich hole dir noch ein paar Kissen, Decken und Kerzen.

Vilu: Das wäre perfekt. Danke Angie. Du bist die Beste.

MeineTante lächelte mich an, ging ins Wohnzimmer und kam mit ein paar Decken und Kissen zurück. Ich bedankte mich und legte die Sachen auf mein Bett und auf die Sitzbank vor dem Fenster. Angie kam mit Kerzen und diese stellten wir auf den kleinen Tisch.

Angie: Na also. Sieht doch schon viel gemütlicher aus.

Vilu: Ja viel besser, vielen vielen Dank.

Angie: Ich geh dann mal. Ich habe heute Abend nämlich eine Verabredung und ich will dich und Leon nicht stören.

Vilu: Aha mit wem denn?

Angie: Das geht dich gar nichts an meine Liebe und jetzt Tschau ich bin sowieso schon spät dran. Viel Spaß.

Ich verabschiedete mich von Angie und blickte auf die Uhr. Ich hatte noch zehn Minuten übrig. Ich beschloss, Emily anzurufen. Ich nahm mir mein Laptop und rief sie per Videochat an.

Emily: Oh hey Vilu. Wie geht's?

Vilu: Hi. Sehr gut. Leon kommt gleich vorbei und er übernachtet hier.

Emily: Was?! Ich freue mich so für dich, dass glaubst du gar nicht!

Vilu: Danke, lieb von dir. Aber ich glaube, er wird sich hier nicht wohlfühlen.

Emily: Vilu nur, weil er schon viel gesehen hat, heißt das nicht, dass er so ein reicher Schnösel ist. Glaubst du denn, dass er so jemand ist?

Vilu: Nein auf gar keinen Fall. Er ist der liebevollste Mensch, der mir je begegnet ist.

Emily: Na siehst du. Er liebt dich und ihm wird dein Zimmer gefallen.

Vilu: Jetzt erzähl mal von dir. Immer wenn wir reden, erzähle ich nur von Leon. Hast du jemanden kennengelernt?

Emily: Nein nein. Es macht mir nichts aus über Leon zu reden.

Glaubst du wirklich, du könntest etwas vor mir verheimlichen?

Vilu: Ahja wie heißt er denn?

Emily: Wer? Was?!

Vilu: In wen bist du verliebt?

Emily: Woher?

Ich blickte Emily mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Vilu: Ich kenne dich und du kannst einfach nicht lügen.

Emily: Okay okay. Sein Name ist Caio. Er arbeitet für meine Oma. Du weißt ja, sie hat eine große Farm.

In diesem Moment klingelte die Tür.

Vilu: Ich rufe dich morgen noch einmal an und dann wirst du mir in allen Einzelheiten von diesem Caio erzählen, einverstanden?

Emily: Na klar und jetzt lauf zu deinem Leon. Mach's gut.

Vilu: Tschau Emily.

Ich klappte den Laptop zu und rannte zur Tür. Ich atmete noch einmal tief durch und  öffnete die Tür. Mein Herz hörte einen Moment aufzu schlagen, als ich Leon sah.

Ich habe ihn wirklich nicht verdient.

Ich fiel Leon sofort um den Hals.

Leon: Hallo mi Amor.

Vilu: Hi Leon. Komm doch rein.

Ich nahm Leon an der Hand und führte ihn zu meinem Zimmer. Leon betrat den Raum und ich stand wie angewurzelt in der Tür. Ich blickte ihn erwartungsvoll an. Er legte seine Sachen ab und setzte sich einfach auf das Bett.

Leon: Was ist?

Vilu: Ich weiß ja, es ist nicht das, was du sonst gewohnt bist, aber ich ...

Leon: Es ist wunderschön hier.

In diesem Moment viel mir ein Stein vom Herzen, da ich merkte, dass es Leon wirklich ernst gemeint hatte.

Vilu: Willst du was trinken?

Leon: Ja klar. Soll ich dir helfen?

Vilu: Nein, denn der Gast ist König.

Leon lächelte mich an und ich verschwand in der Küche. Ich ging zurück in mein Zimmer und brachte zusätzlich noch Popcorn mit.

Vilu: Alsoo worauf hast du Lust? Ganz klassisch einen Film ansehen oder doch was anderes.

Leon: Mein Großvater hat mit mir früher immer ein Spiel gespielt. Es ist ein Würfelspiel, wenn du willst, kann ich es dir beibringen, aber sei gewarnt, ich bin nicht zu schlagen. Ich habe schon meinen Opa immer geschlagen. Jetzt wo ich so darüber nachdenke, glaube ich, er hat mich immer gewinnen lassen.

Ich fing an zu lachen und setzte mich auf das Bett.

Vilu: Ich bin mir sogar ganz sicher, dass er dich gewinnen gelassen hat. Es wäre mir eine Ehre, wenn du mir es beibringen würdest.

Leon holte die notwendigen Sachen aus seiner Tasche und legte sie auf das Bett. Er erklärte mir das Spiel. Wir fingen an zu spielen und ich hatte wirklich sehr viel Glück.

Leon: Jap mein Opa hat mich definitiv gewinnen lassen.

Vilu: Du hast deinen Großvater wohl sehr geliebt, stimmt's?

Leon: Ja mehr als jeden anderen. Ich war immer bei ihm. Er war mein Fels in der Brandung und er war immer für mich da, mehr als meine Eltern es jemals waren. Als er starb, ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Er war derjenige, der zu mir gesagt hat, dass ich Musik machen soll, denn sie ist unser Antrieb, unser einzig wahrerHerzschlag. Er schenkte mir zu meinem siebten Geburtstag meine erste Gitarre. Er brachte mir das Gitarren und Klavier spielen bei.

Ich spürte, wie meine Tränen versuchten aus meinen Augen zu schießen, aber dies ließ ich nicht zu. Ich legte meine Hand auf Leons Hand und strich mit meinem Daumen über seinen Handrücken.

Vilu: Hört sich so an, als wäre er etwas ganz Besonderes gewesen. Ich hätte ihn gerne mal kennengelernt.

Leon: Er hätte dich sicherlich sehr gemocht. Er hat immer gesagt, dass ein Mädchen, das viel lacht und viel Freude am Leben hat, etwas ganz Besonderes ist. Meine Großmutter muss so ein Mensch gewesen sein, eine Art Freigeist. Ich habe sie nie kennengelernt, sie starb, bevor ich geboren wurde, aber mein Großvater erzählte immer von ihr. Er liebte sie in jeder Sekunde seines Lebens, obwohl sie schon Jahre nicht mehr unter den Lebenden weite. Eine Liebe, die selbst den Tod überlebte.

Eine Liebe, die ich für dich empfinde ...

Music, Passion, Love (Leonetta FanFiction) [complete]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt