Kapitel 75

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Leon POV


Es kann nicht wahr sein. Es darf einfach nicht wahr sein. Wieso aber sollte man mich belügen?

Plötzlich sah ich jemanden, der auf mich zulief.

Dieser Gang, diese Haare und dieses innere Strahlen, das ist der Mond meines Lebens, das Mädchen, das ich mehr als alles andere liebe. Es tut mir sehr leid, dass ich sie angelogen habe, aber ich muss alleine sein. Naja jetzt ist bei mir und das ist auch nicht schlimm.

Vilu: Hey ...

Leon: Hi

Vilu: Was machst du hier?

Leon: Was machst du hier? Es ist mitten in der Nacht.

Vilu: Ich habe zuerst gefragt.

Leon: Wirklich?!

Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte ich meine Freundin an.

Sie setzte sich im Schneidersitz so hin, dass sie mir in die Augen sehen konnte. Es war zwar dunkel, aber eine Laterne von der Straße strahlte noch bis hier hin, dass wir einander wenigstens ein bisschen sehen konnten.

Vilu: Ja das ist mein voller ernst.

Leon: Na gut. Wir haben gerade eben erst aufgehört zu proben und ich bin noch nicht müde. Dann dachte ich ein Spaziergang und schwimmen im Dunkeln tun gut. Ich habe schließlich schon lange kein Sport mehr gemacht. So jetzt du.

Vilu: Fran, Cami und Ludmila schlafen bei mir und ich war auch noch nicht müde. Ich wollte meinen Kopf freibekommen von den ganzen Geschehnissen mit Mamá. Jetzt zu dir zurück, denn du mein Lieber erzählst mir jetzt sofort die Wahrheit, sonst werde ich sauer. Du hast geweint, das sehe ich sofort.

Ich wendete mein Blick von ihr ab und blickte auf die Wellen, die an den Felsen brachen. Mit meiner Hand fuhr ich über meine Backen und bemerkte, dass sie noch feucht waren.

Leon: Violetta du hast schon genug Probleme, ich will dich nicht noch mit meinen belasten.

Vilu: Erzähl es mir sofort. Ich werde wirklich sauer. Ich schütte dir schon die ganze Zeit mein Herz aus und sage dir immer, was mit mir los ist, weil ich weiß, dass du immer für mich da bist und jetzt bin ich für dich da. Ich liebe dich und will, dass du glücklich bist, also lass mir dir helfen, denn dafür bin ich da.

Violetta nahm meine Hand und umschlang sie mit ihren beiden Händen. Ich blickte lange auf unsere Hände, bis ich ihr in die Augen schaute und anfing zu erzählen.

Leon: Weißt du noch, als ich dir gesagt habe, dass ich nie für meine Eltern da bin und nicht da wäre, um auf meine Mutter aufzupassen?

Sie nickte mir mit Angst, über das was als Nächstes kommt, zu.

Leon: Deine Antwort darauf war, dass mein Vater immer da sein wird. Er wird immer da sein und auf meine Mutter aufpassen. Naja ... ich .. Er wird... ni .. nicht.

Im letzten Satz brach meine Stimme zusammen und die Tränen nahmen ihren Lauf. Sofort wollte ich sie unterdrücken. Ich nahm meine Hände und wusch die Tränen schnell weg.

Bevor ich alle wegwischen konnte, nahm Violetta wieder meine Hände und umarmte mich. Ich schlang meine Arme um sie und hielt sie so fest ich konnte. Jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr unterdrücken. Auch Violetta drückte mich nun fester an sich ran. Als ich mich langsam beruhigte, fing Vilu an zu reden.

Vilu: Erzähl mir von deinem Vater.

Leon: Er war ein ziemlich lustiger Mensch. Er nahm alles so, wie es gerade kam. Er hat das Leben niemals ernst genommen. Er hat alles aus dem positiven Blickwinkel gesehen. Ich habe ihn niemals weinen gesehen. Er gab einem immer das Gefühl, dass er alles schaffen würde, egalwie aussichtslos die Situation schien. Er und sein Vater, mein Großvater, gingen mit mir immer zu irgendwelchen Musikveranstaltungen. Er selbst war niemals Musiker, das behauptete er zumindest. Er war aber ein Weltklasse Gitarrist. Er hat es wie ich von meinem Großvater gelernt. Er war immer da und er hat alles wieder zurechtgebogen. Egal ob er musste oder nicht, er war immer da und hat mich niemals hängen gelassen. Er hat mir immer und immer wieder gesagt, dass das Leben ein Geschenk ist und dass das Lebenschön ist. Er war ein so positiver Mensch, obwohl er aus seiner Familie nur noch seinen Vater hatte. Er hat schon viele Menschen sterben gesehen, das war auch sein Job. Mein Vater war Arzt. Er hat viele Leben gerettet, musste aber täglich zusehen, wie das Licht eines anderen Menschen zum letzten Mal leuchtete. Trotz das er viel gearbeitet hat, war er immer für mich und meine Mutter da. Er hatte immer für uns Zeit. Er hat nie gestresst gewirkt oder traurig ... er war einfach nur glücklich.

Music, Passion, Love (Leonetta FanFiction) [complete]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt