Kapitel 80

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Vilu POV


Marotti: Ludmila, Federico, Diego und Violetta. Leider ist dieser Wettbewerb nun für Broadway und Leon vorbei. Ihr ward wirklich unglaublich und deswegen tut es mir wirklich leid, aber hier entscheiden die Zuschauer. Die vier Gewinner begeben sich bitte sofort in die Maske, wir dürfen keine Zeit verlieren.

Irgendwie komme ich gerade nicht mit. Ich also ich Violetta bin wirklich im Halbfinale, aber Leon nicht?! Irgendetwas muss da wohl schiefgelaufen sein.

Gerade wollte ich anfangen mit Leon zu reden, wurde dann jedoch von der Stylistin in die Maske gezogen. Nach ca einer halben Stunde war sie dann auch fertig. Die Jungs waren schon etwas früher als wir Mädchen fertig. Ludmila war aber noch lange nicht fertig. Vor ein paar Minuten trat Diego auf die Bühne. Sein Song erfüllte mein ganzes Herz mit Leben. Es handelt über unsere eigene Sichtweise. Unseren Blickwinkel zu der Welt, der Liebe und uns selbst. Auch darüber, wie man sein Leben leben sollte und zwar genauso wie man es selbstmöchte. Lass dir von niemandem ein reden, wer du bist oder wie du sein solltest. Du bist du und tausend Menschen lieben dich dafür. Sei stets freundlich und mutig und die Welt liegt dir zu Füßen.

Nun sehe ich, wie man sein soll
Ehrlich zu sich selbst sein
Durchsichtig und ohne Maske fühle ich mich besser
Jetzt fühle ich eine Energie in mir
Und ich traue mich vor dass zustellen was passieren wird
Ich bin mein eigener Kapitän und lenke in eine Richtung die ich einschlagen will
Mit meinem Song

Sein Song hieß 'Ser quien soy'. Nachdem Diego die letzten Seiten seiner Gitarre erklingen ließ und die Gänsehaut langsam meinen Körper wieder verließ, stellte Federico sich bereit. Auch Federico entschied sich mit der Gitarre aufzutreten, meinem Lieblingsinstrument. Ich jedoch entschied mich meinen Song auf dem Piano zu spielen. Fede stellte sich mit seiner Gitarre auf die Bühne, lächelte mich an und ließ dann seinen Blick zu Ludmila schweifen. Er ließ seinen ersten Akkord erklingen und seine Augen ließen die Ludmilas nicht los. Er sang ein Liebeslied, das spiegelte sich in seinen Augen, auch wenn man ihn noch nicht den Text kannte. Die ersten Worte verließen seinen Mund und sofort verstand ich all seine Gedanken.

Er liebt sie, hat jedoch zu viel Angst, weil er denkt, er würde sie kennen. Mut, das Element, das jeder bestreitet, er würde es besitzen, es jedoch ein Teil von uns allen ist. Ein bisschen tiefergraben und du findest alles.

Während etwas mir von dir erzählte
Während etwas in mir aufblühte
Fand ich die Antworten auf meine Einsamkeit
Jetzt weiß ich, leben heißt träumen.

Jetzt weiß ich, es gibt den Himmel auf Erden

Auch Ludmila konnte ihren Blick nicht abwenden, für keine Sekunde. Ein Blick, der fesselnder war, als eine Eisenkette. Je mehr die Musik verschwamm und der Song sich dem Ende näherte, bemerkte sie, dass wir alles mitbekamen und auch ein gewisses Verständnis aufbrachten. Etwas verlegen verließ Fede die Bühne. Nun war meine Stunde gekommen. Das Piano wurde für mich aufgestellt und ich schritt langsam die Stufen zur Bühne hinauf. Ein kleines Zittern begleitete mich zum Piano. Ich setzte mich hin, schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Ich öffnete wieder die Augen, legte meine Finger zurecht und blickte zu Leon. Ein breites Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht und ein schwaches Lächeln meinerseits erwiderte es. Ein leichter Schauer legte sich über Haut und meine Finger gaben einen leichten Druck auf die Tasten.

Er ist nicht mehr wichtig. Er ist kein Teil meines Lebens mehr. Loslassen fiel mir schon immer schwer, doch jetzt nicht mehr. Ich will mein Leben so führen, wie ich es will und es soll nicht von ihm oder sonst wem abhängig sein. Er bleibt nur noch eine ferne Erinnerung, die mich gelehrt hat, dass die Liebe schmerzlich sein kann. Ich sollte mich auch nicht von Leon abhängig machen. Ich bin hier und ich werde auch hier bleiben. Standfest mit beiden Beinen auf dem Boden, während die Hände nach den Sternen greifen. Leon wird zu der schönsten Erinnerung meines Lebens. Leon ist Vergangenheit, Gegenwart und vielleicht Zukunft. Doch die Zukunft ist ungewiss und ich will nicht mehr darüber nachdenken. Was Leon schon vor mir konnte, kann ich jetzt. Er hat mir dabei geholfen, weil er mich versteht und mich immer und zu jeder Zeit verstehen will. Hinter dieser Maske will ich mich nicht länger verstecken und vorzugeben jemand zu sein, der ich nicht bin. Schmerz und Leid werden sich immer wie eine Maske um uns legen, aber wir haben so viel Licht und Liebe in uns, dass wir diese Maske absprengen können. Ich gebe niemals auf.

Jetzt bin ich in meinen Gedanken verloren

Ich will mich nicht verstecken,

aber ich kann sonst nicht entkommen

Ich will einen Neuanfang

weil du meine wahre Liebe bist

nie wieder Maskeraden

Während des ganzen Songs blickte mich Leon voller Stolz an und ich konnte nicht aufhören zu lächeln. All mein Glück bekam dieser Song ab und auch er erfüllte mich mit Glücksgefühlen. Mit einem riesen Lächeln verließ ich die Bühne und gab Ludmila ein ermutigendes Lächeln, das sie erwiderte. Sie setzte sich ebenfalls ans Klavier und schloss ihre Augen.

Das kleine Licht, was ich dir gebe,

kennt nicht die Furcht des Liebens,

wenn ich dich gehen lasse, wenn ich dich gehen lasse

Und wenn du allein bist in der Mitte des Meeres

Wenn du nicht das sichere Land fühlst und Angst hast

Rufe mich, Rufe mich

Und heute fiel dein Schleier und ich kann deine Stimme hören

Es macht dir keine Angst, Ich werde auf die Sonne achten, die du bist

So sehe ich wie du in den Himmel schaust und auf der Brücke tanzt

Du wisperst ins Universum

was deine Wünsche sind

so dass sie in Erfüllung gehen

Hab keine Angst

Ich bin hier

Hab keine Angst

Ich bin hier

Eine Träne, zwei Tränen und eine Dritte liefen mir über meine Wange. Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus. Ein Mundwinkel zog sich nach oben und danach der Zweite. Ludmila beendete ihren sagenhaften Song.

Lu:I ch möchte diesen Song Violetta widmen. Danke.

Langsam ging sie die Treppe hinab. Sie kam langsam auf mich zugelaufen. Mit einem gewissen Abstand blieb sie vor mir stehen.

Lu: Ich habe dir viel zu verdanken Violetta. Trotz meines Verhaltens hast du mich nie gehasst. Du hast mich so genommen, wie ich bin und immer das Gute in mir gesehen. Wenn ich daran denke, dass ich dir so viel Unrechtes angetan und antun wollte, kann ich einfach nicht verstehen wieso ... und ich will nur, dass du mir vielleicht eines Tages ...

Ich wollte sie unterbrechen und umarmte sie ganz fest.

Vilu: Ich verzeihe dir ...

Ich spürte, wie sie die Umarmung erwiderte, als ich diese drei Worte aussprach.



Music, Passion, Love (Leonetta FanFiction) [complete]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt