Kapitel 50

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Vilu POV

Am nächsten Morgen wachte ich relativ früh auf. Etwas in mir weckte mich. Ich kann nicht sagen, was es genau war. Ich stand auf und lief zu meinem Klavier. Es fühlte so an, als würde ich ferngesteuert werden. Meine Finger glitten, wie von Geisterhand, einfach über die Tasten. Ein paar Worte verließen meinen Mund, an die ich nicht gedacht habe.

Dream... Light in your eyes ... never give up ... born to shine.

Ich murmelte diese Worte vor mich hin und spielte einfach weiter. Dass meine Tante das Zimmer betrat, bemerkte ich nicht. Ich konnte rein gar nichts wahrnehmen, geschweige denn irgendetwas tun. Ich war eine Marionettenpuppe, und auch wenn es seltsam klingt, diese Melodie war der Marionettenspieler. Auf einmal hörten meine Finger auf zu spielen und Angie fing an zu klatschen. Ich zuckte zusammen, da ich sie bis zu diesem Zeitpunkt nicht bemerkte. Langsam drehte ich mich zu ihr um.

Angie: Violetta das war wunderschön. Wie ist dir diese Melodie bloß eingefallen? Dennoch muss ich sagen, dass sie mir irgendwie bekannt vorkommt. Ich kann es nicht glauben ...

Was ist gerade passiert? Irgendwie war das gruselig. Woher kam diese Melodie bloß? Oder diese Worte? Und wieso kommt Angie diese Melodie bekannt vor? Was stimmt eigentlich nicht mit mir?

Angie: ... Ist alles in Ordnung?

Vilu: Ähm ja ... ja alles bestens. Gibt es schon etwas zu essen? Ich habe einen Bärenhunger!

Angie: Ja ähm ja unten steht alles.

Vilu: Klasse!

Gemeinsam mit Angie, die mich ein wenig verwirrt betrachtete, verließ ich mein Zimmer und ging in die Küche. Ich fing an mir ein paar Brötchen zu schmieren.

Angie: Darf ich dich etwas fragen?

Vilu: Klar doch.

Angie: Wann hast du eigentlich vor wieder zu deinen Eltern zu gehen?

Wieso? Wieso muss sie das ausgerechnet jetzt fragen? Will sie mich nicht mehr hier haben, oder liegt es an ihrem Geheimnis?

Vilu: Willst du denn nicht, dass ich weiter bei dir bleibe, ich kann bestimmt auch bei jemand andrem schlafen.

Angie: Nein nein das ist es nicht. Ich habe dich sehr lieb und ich wohne gerne mit dir zusammen.

Vilu: Aber?

Angie: Glaubst du nicht, dass deine Eltern dich sehr vermissen? Sie lieben dich genauso sehr, wie ich es tue und sie sehen ihren Fehler ein.

Vilu: Sie lieben mich also genauso sehr, wie du mich liebst? Das denke ich nicht.

Angie: Wieso denn?

Vilu: Du bist stolz auf mich, wenn ich singe oder auf der Bühne stehe. Meine Eltern würden mich dafür hassen. Zudem hintergehe ich sie und sie vertrauen mir, dass bereitet mir großen Kummer. Ich will sie nicht länger anlügen, aber sie lassen mir keine andere Wahl. Wenn ich jetzt zu ihnen zurückkehren würde, würde es nicht lange dauern, bis sie herausfinden, dass ich bei einer Talentshow mitmache. Sie würde mir das wegnehmen, wofür mein Herz schlägt und sie werden dafür sorgen, dass Leon und ich uns trennen, auch wenn er sowieso gehen wird.

Angie: Es belastet dich wohl sehr, dass du und Leon nur noch eine begrenzte Zeit gemeinsam verbringen könnt, oder?

Vilu: Ja sehr sogar. Immer mehr Zweifel breiten sich in mir aus. Ich zweifele daran, ob es eine gute Entscheidung war wieder mit Leon zusammenzukommen oder ob es ein Fehler war. Ich habe einfach Angst, dass ich ihn nicht loslassen kann.

Music, Passion, Love (Leonetta FanFiction) [complete]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt