Kapitel 59

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Leon POV


Unser Auftritt war atemberaubend, einzigartig. So eine Energie habe ich schon lange nicht mehr gespürt. Wenn wir sonst Auftreten ist es immer dasselbe. Natürlich wollen wir, dass einige nicht benachteiligt werden, weil sie nicht dasselbe wie andere gesehen haben, aber es wird auf die Dauer einfach langweilig. Einige unserer letzten Songs wurden auch von unserer Plattenfirma geschrieben und das hat mir so gar nicht gepasst. Ich möchte, dass unsere Songs einen Teil von uns beinhalten. Ich weiß auch nicht, das gibt ihnen ein gewisses Etwas.

Die Jungs holten mich aus meinen Gedanken, als sie auf mich sprangen und jubelten. Ich löste mich schnell, da ich im Augenwinkel erkennen konnte, wie Violetta schnell den Raum verließ. Ich wusste nicht wohin sie rannte, aber ich konnte sehen, dass sie weinte.

Ich muss schauen, was ihr passiert ist.

Marotti: Nein nein mein Kleiner. Du bleibst hier. Ich bitte nun die Mädchen auf die Bühne.

Leon: Aber...

Marotti: Fang jetzt bitte nicht an aufständisch zu werden.

Ich kann Violetta doch jetzt nicht alleine lassen. Hoffentlich schafft sie das...


Vilu POV


Als ich erkannte, dass diese Frau, die mich intensiv musterte, meine Mutter war, konnte ich keine Träne zurückhalten.

Jetzt weiß sie alles. Jede Lüge, die ich ihr aufgetischt hatte, war nun verflogen. Sie muss unendlich traurig, wütend und enttäuscht sein. Ich habe sie die ganze Zeit angelogen. Meine eigene Mutter.

Ich konnte erkennen, dass ihr eine kleine Träne die Wange hinunter rollte. Sie blickte mich enttäuscht an und dreht sich um. Sie verließ schnellen Schrittes meine Sichtweite.

Wieso habe ich ihr das nun angetan?

Ich rannte ihr hinterher. Ich wollte mit ihr reden. So konnte ich das nicht stehen lassen. Meine Mutter konnte ich nur nirgendwo finden. Ich lief in einen Gang und dort sah ich sie. Ich wusste, dass sie jeden Moment zusammenbrechen würde, doch irgendwas vermittelte mir das Gefühl, dass ich ihr nicht als Einzige das Herz brach.

Papá...

Ich nahm sie am Arm und zog sie in den Musiksaal, in dem zum Glück kein Unterricht stattfand. Ich holte ihr einen Stuhl und setzte mich ihr gegenüber.

Maria: Wieso? Wieso hast du mir dies verschwiegen? Bin ich etwa so ein schlechter Mensch?

Vilu: Nein Mamá das bist du ganz sicher nicht. Ich habe dich sehr lieb. Du standest immer hinter mir.

Maria: Wieso glaubtest du dann, dass ich es jetzt nicht täte?

Vilu: Hättest du es mir erlaubt? Hätte Papá es mir erlaubt? Ihr hättet es mir weggenommen. Ich wollte immer etwas mit Musik machen, aber ich durfte es nicht. Ihr sagtet, ich solle einen guten Abschluss machen, dann studieren und einen sicheren Job annehmen. Natürlich habt ihr mir oft zur Seite gestanden und habt mir immer geholfen, aber ihr habt euch nie dafür interessiert, was mir gefällt. Das Thema Musik war schnell vom Tisch und wenn ich es nur noch einmal in den Mund nahm, bekam ich sofort Ärger. Ich habe nie verstanden, wieso dies so ein großes Problem für euch war, aber ich durfte euch nie fragen.

Maria: Ich weiß...

Vilu: Es tut mir unendlich leid, dass ich es euch verschwiegen habe. Wenn ich die Zeit zurückdrehen...

Music, Passion, Love (Leonetta FanFiction) [complete]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt