Kapitel 57

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Vilu POV


Als wir uns lösten, legte Leon seine Arme um mich und ich schlang ebenfalls beide Arme um ihn.

Vilu: Nie wieder werde ich Zweifel zwischen uns kommen lassen.

Leon: Das finde ich schön.

Vilu: Du hast vollkommen recht. Ist doch egal, was in 3 Monaten ist. Ich liebe dich Leon. Wie kann ich dir nur für alles danken?

Leon: Sei einfach weiterhin du selbst, denn du bist die, die mich glücklich macht.

Ich fing an zu lächeln und schloss meine Augen. Nach einiger Zeit verabschiedete ich mich von Leon und lief nach Hause zurück.

Leon hat recht, ich mache mich nur selbst unglücklich. Ich glaube wirklich, dass Angie meine Mutter niemals verletzen wollte. Sie liebt ihre Schwester sehr, aber wie konnte das nur geschehen. Liebt sie meinen Vater? Wie konnte es überhaupt dazu kommen? An dem Abend, als Leon bei mir geschlafen hat, da kam sie mit einem Mann zurück und das muss Papá gewesen sein. Nein nein ... ich sollte darüber nicht weiter nachdenken. Das ist ein seltsames Gefühl. Jedoch glaube ich, dass Angie es zu tiefst bereut und sie wusste bestimmt nicht, wie sie es mir sagen sollte. Vielleicht sollte ich einfach mit ihr reden, ich habe sie trotzdem noch sehr lieb. Sie war immer für mich da und hat mich in jeder Hinsicht unterstützt. Ohne sie wäre für mich die Talentshow niemals möglich gewesen. Ich verdanke ihr viel. Ich muss ihr noch eine Chance geben.

Ich schloss gerade die Tür auf, als ich ein Schluchzen wahrnahm. Ich blickte mich um und sah meine Tante weinend auf dem Sofa.

Vilu: Angie?

Sie drehte sich langsam um und sah mich völlig verzweifelt an.

Angie: Glau .. Glaub mi...mir ich...ich wollte das... das Ganze wirklich nicht. Wenn ich könnte...glaub mir ich würde alles anders machen.

Vilu: Ist schon gut. Darf ich mich setzten?

Etwas erstaunt nickte sie mir zu.

Vilu: Ich würde gerne mit dir reden.

Sie nickte mir wieder zu.

Vilu: Ich weiß, dass du mich oder Mamá niemals absichtlich verletzen würdest und ich glaube dir, wenn du sagst, dass du am liebsten alles rückgängig machen würdest, aber es stellt sich mir eine Frage: Wie konnte das überhaupt passieren?

Angie: Also gut ... Ich wollte damals mit deinem Vater reden, weil er sich meiner Meinung nach, falsch verhalten hatte. Ich wollte, dass er dich versteht und dass ihr euch wieder näherkommt.

Vilu: Wieso hast du mir das damals nicht erzählt?

Angie: Ich hatte gedacht, dass du mir das vielleicht ausreden willst und dass du das gar nicht willst.

Vilu: Da hast du vermutlich recht.

Ich lachte Angie ein klein wenig an und darauf hin lächelte sie mich auch an.

Angie: Ich habe deinen Vater im Restaurant getroffen, und als wir fertig waren, brachte er mich noch Heim. Am ganzen Abend berührte er ständig meine Hände, was ich schon ziemlich seltsam gefunden hatte. Auf jeden Fall hat er ständig Wein nachbestellt. Ich konnte nicht einmal so schnell trinken, wie er bestellte. Lange Rede kurzer Sinn, wir hatten viel getrunken und vor unserer Tür küsste mich dein Vater auf einmal. Ich hätte ihn zurückstoßen können, aber das tat ich nicht und das bereue ich bis zu dieser Sekunde immer noch. Ich weiß nicht, wieso ich das nicht tat und wieso ich mich darauf eingelassen habe, aber es war der größte Fehler meines Lebens.

Als ich merkte, dass sie wieder anfing zu weinen, rückte ich zu ihr und nahm sie in den Arm.

Angie: Wieso tust du das? Du bist doch, mit gutem Recht, sauer auf mich.

Da bin ich mir nicht mehr so sicher ...

Vilu: Du solltest mit Mamá sprechen. Wie wäre es mit morgen Abend? Jedoch müsste Papá auch dabei sein.

Angie: Aber was soll ich ihr denn sagen?

Vilu: Vielleicht das Gleiche, was du mir auch gesagt hast?

Angie: Glaubst du, dass dein Vater dabei sein wird?

Vilu: Ich weiß es nicht.

Angie: Sicher, dass wir es ihr schon morgen sagen sollten?

Vilu: Je früher desto besser.

Angie: Ich kann das noch nicht.

Vilu: Okay, aber am Ende der Woche möchte ich, dass ihr es ihr erzählt habt.

Angie: Einverstanden.

Vilu: Ich geh jetzt ins Bett. Gute Nacht.

Angie: Gute Nacht und Danke Vilu.

Ich stand auf und wollte gerade nach oben laufen, doch dann stockte ich.

Vilu: Ach Angie hättest du vielleicht Lust mit mir etwas zu singen?

Angies Augen begannen zu leuchten und freudig fing sie an zu lächeln.

Ich muss versuchen, dass sie nicht mehr so traurig ist. Ich muss ihr zeigen, dass ich nicht mehr sauer bin und dass ich sie immer noch sehr lieb hab'.

Vilu: Wie wäre es mit dem Song, den wir immer gesungen haben, als ich klein war?

Angie: Ja klar.

Angie setzte sich ans Klavier und wir fingen an zu singen. Es war ein schönes Gefühl, denn ich fühlte mich meiner Tante wieder nahe.

Wenn du dich verloren fühlst
In deine Vergangenheit reisend
Wenn du meinen Namen aussprichst, werde ich dich suchen gehen
Wenn du glaubst, dass alles vergessen ist
Dass dein blauer Himmel bewölkt ist
Wenn du meinen Namen aussprichst, werde ich dich finden
Das an was ich glaube und was ich fühle ist so stark
Dass nichts diesen Moment aufhalten kann
Die Vergangenheit ist eine Erinnerung
Und Träume wachsen, werden immer wachsen

Gleich wirst du sehen, dass etwas wieder auflodert
Habe das Gefühl vom Ausprobieren wenn wir zusammen sind
Etwas lodert wieder auf
Habe das Gefühl vom Ausprobieren wenn wir zusammen sind
Wenn wir zusammen sind
Wenn wir zusammen sind

Als wir fertig waren, nahm ich sie in den Arm und sagte ihr die vier Worte, die sie von Kopf bis Fuß wieder glücklich machten.

Vilu: Ich hab' dich lieb.

Angie: Ich habe dich auch sehr sehr lieb.

Vilu: Jetzt gehe ich aber wirklich ins Bett. Schließlich ist morgen die große Präsentation.

Angie: Wenn ich morgen nicht arbeiten müsste, würde ich gerne kommen.

Vilu: Du kannst ja zur großen Abschlussshow kommen.

Angie: Diese hätte ich so oder so nicht verpasst. Wer will denn seine Nichte, die Gewinnerin, verpassen.

Vilu: Das werden wir ja noch sehen. Gute Nacht.

Angie: Gute Nacht Vilu.

Ich ging nach oben, zog mich um und legte mich ins Bett. Zum Einschlafen hörte ich noch ein wenig Musik und dachte an die heutigen Geschehnisse.

Zweifel halten nur auf. Ich werde die Zeit mit Leon in vollen Zügen genießen. Mit meinen Eltern und Angie wird sich bestimmt auch alles regeln, denn wenn Angie Mamá genau das Gleiche erzählt, wie mir, dann wird sie ihrer Schwester bestimmt irgendwann vergeben. Zudem ist die Talentshow bald vorbei und ich muss meinen Eltern nichts mehr verheimlichen und ich kann endlich Emily wieder sehen. Es wird bestimmt alles wieder gut ...




Music, Passion, Love (Leonetta FanFiction) [complete]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt