Kapitel 62

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Vilu POV



Als ich am nächsten Morgen aufwachte, waren zum Glück die Kopfschmerzen verschwunden. Über den Schmerz in meinem Herzen will ich lieber nicht reden. Ich spürte, dass Leons Arm stets um mich gelegt war. Ich drehte mich zu ihm um und bemerkte, dass er wach war.

Leon: Wie hast du geschlafen?

Vilu: Ganz gut. Du aber nicht.

Leon: Ist nicht so schlimm.

Vilu: Du hast gar nicht geschlafen, oder?

Leon: Nein, aber das bin ich ja schon von vielen Konzerten gewöhnt.

Vilu: Wieso hast du nicht geschlafen? Erzähl es mir bitte.

Ein genervtes Aufstöhnen seinerseits war zu hören.

Vilu: Bitte.

Leon: Ich habe nur an deine Mutter gedacht. Wenn meiner Mutter etwas passieren würde, wäre ich nicht da. Ich bin gerade Tausende von Kilometern weg. Selbst wenn sie wieder aus Mexiko zurückkommen würden, würde ich dennoch nicht bei ihnen sein. Ständig bin ich unterwegs und die unterstützen mich, wo sie nur können. Ich jedoch bin nicht einmal dazu in der Lage meine eigene Familie zu beschützen.

Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte.

Vilu: Dein Vater beschützt deine Mutter Leon. Du bist noch zu jung, um so eine Verantwortung zu übernehmen. Dein Vater beschützt seine Familie und irgendwann wirst du deine beschützen.

Leon: Und wer beschützt meinen Vater? Wenn ich nur daran denke, dass dein... ach egal du hast ja recht.

Vilu: Was?! Leon, was ist mit meinem Vater?

Leon: Lass uns frühstücken.

Vilu: Ich werde keinen Schritt tun, wenn du mir nicht sagst, was mit Papá ist.

Leon: Er ... er ist ... ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.

Vilu: Das ist ganz leicht ... am Anfang!

Leon: Als ihn die Nachricht deiner Mutter erreichte, hatte er einen Zusammenbruch. Ein sehr guter Freund ist seitdem bei ihm, aber ich habe bis jetzt noch nichts von ihnen gehört.

Bin ich ein schlechter Mensch, wenn ich jetzt denke, dass das alles seine Schuld ist und dass er es vielleicht ... Nein Violetta! Er ist dein Vater und er hat Mamá geliebt und dich liebt er auch. Ich muss zu ihm.

Leon: Jetzt komm. Angie hat bestimmt Neuigkeiten.

Leon reichte mir seine Hand und wir liefen nach unten. Auf dem Weg zur Küche lief ich an einem Spiegel vorbei. Ich hätte es mir lieber ersparen sollen, einen Blick hineinzuwerfen. Die Person, die ich dort an der Wand sah, war ich nicht. Es war ein schreckliches Wesen, das tatsächlich nur noch aus einer menschlichen Hülle bestand. Die Haut war grau und gelb. Die Augenringe waren größer, als das Auge selbst und meine Augen ... es waren nicht die Meine.

Angie: Morgen. Wollt ihr was essen.

Leon nickte, aber ich würde keinen Bissen hinunter bekommen. Ich stand da und starrte das Essen einfach nur an.

Angie: Das macht nichts Vilu. Ich kann auch nichts essen, aber bitte trinke etwas.

Sie reichte mir ein Glas Orangensaft und ich setze mich zu ihnen an denTisch.

Vilu: Wie geht es Mamá?

Angie: Den Umständen entsprechen. Ihre Arme, Beine und ein paar Rippen sind gebrochen. Sie hat ein starkes Schleudertrauma und sie hat schwere Verletzungen am Kopf. Soll ich weiter reden?

Music, Passion, Love (Leonetta FanFiction) [complete]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt