Kapitel 72

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Vilu POV


Am Nachmittag gingen Angie und ich ins Krankenhaus. Davor beschlossen wir noch in einen Blumenladen zu gehen, um meiner Mamá einen Blumenstrauß zu kaufen. Auch wenn sie ihn nicht sehen konnte, dachten wir, dass es vielleicht trotzdem eine nette Geste sei, da sie Blumen schon immer liebte. Als wir den Blumenstrauß bezahlt hatten, fuhren wir zum Krankenhaus. Als wir an ihrem Zimmer ankamen, wurden wir von gestressten und hektischen Ärzten und Krankenschwestern fast überrannt. Alle liefen sie in das Zimmer meiner Mamá. Meine Tante nahm mich bei der Hand und wir rannten zum Zimmer. Dort angekommen sahen wir noch, wie sie mit einem Defibrillator meine Mutter wiederbelebten. Die Tür wurde kurz darauf geschlossen und wir wurden nicht mehr hereingelassen. Nach einer halben Stunde kam eine Krankenschwester auf uns zugelaufen.

Angie: Was ist denn hier los?

Schwester: Sind sie Verwandte von Maria Castillo?

Angie: Ja ich bin ihre Schwester und das ist ihre Tochter.

Schwester: Ihre Schwester hatte einen Herzstillstand. Jetzt schlägt ihr Herz wieder, sie wird nur noch untersucht und dann können sie zu ihr.

Angie: Vielen Dank.

Sie darf nicht sterben ich brauche sie doch. Sie ist meine Mamá und ich brauche sie. Wenn sie nicht mehr aufwacht ... ich will gar nicht daran denken.

Vilu: Was passiert jetzt?

Angie: Was meinst du?

Vilu: Angie wird sie wieder aufwachen?

Angie: Du sagst doch selbst immer, dass sie wieder aufwachen wird.

Vilu: Das sage ich nur, damit ich mich besser fühle. Ich versuche mir positive Gedanken einzureden, damit ich nicht zusammenbreche. Ich will dir und Leon das nicht noch einmal an tun.

Angie: Ihr Herz schlägt wieder, okay? Es war nur ein Zwischenfall. Glaube an sie und alles wird gut. Warte hier kurz.

Angie stand auf und verschwand. Kurz darauf kam ein Arzt aus Mamás Zimmer.

Vilu: Warten sie kurz.

Arzt: Ja?

Vilu: Darf ich wieder zu meiner Mutter?

Arzt: Natürlich.

Vilu: Wie geht es ihr?

Arzt: Den Umständen entsprechend gut.

Vilu: Und ihren Verletzungen?

Arzt: Sie verheilen langsam. Sehr langsam, aber sie verheilen. Wissen Sie, Ihre Mutter hatte großes Glück. Sie hat immer noch großes Glück, da Sie und ihre Tante immer für sie da sind und an sie glauben.

Vilu: Bitte?

Arzt: Sie sind jeden Tag da, das weiß ich und ich sehe diesen hoffnungsvollen Blick. Den hat nicht jeder Besucher. Glauben Sie weiter an Ihre Mutter und alles wird wieder gut. Ich muss leider weiter, aber es war schön Sie mal gesprochen zu haben.

Vilu: Vielen Dank.

Der Arzt nickte mir zu und ich ging in das Zimmer. Ich setzte mich auf ihr Bett und nahm ihre Hand.

Vilu: Hallo Mamá. Ich habe gehört, dass deine Verletzungen wieder besser werden. Kannst du dich noch an Ludmila erinnern? Sie war das Mädchen aus dem Camp, das mich immer tyrannisierte. Sie ist auch bei der Talentshow und wollte genauso weiter machen, wie im Camp. Ich habe mit ihr gesprochen und gemerkt, dass das nur wegen der fehlenden Unterstützung ihrer Mamá passiert. Ich weiß, dass sie ein guter Mensch ist und ich will ihr wirklich helfen. Sie ist ein zerbrochener Mensch und ich will sie wieder zusammenbauen. Du musst auch für mich Daumen drücken, dass ich in die nächste Runde komme. Da müssen wir ein Solostück präsentieren und ich habe mich für den Song entschieden, mit dem alles begann.

Plötzlich betrat Angie den Raum ... mit einer Gitarre in der Hand.

Vilu: Was hast du denn vor?

Angie: Sie würde dich bestimmt gerne hören.

Vilu: Meinst du?

Plötzlich bemerkte ich, dass meine Hand ein bisschen gedrückt wurde. Ich blickte schnell zu meiner Hand hinab. Es war tatsächlich Mamá.

Vilu: Angie sie hat sich bewegt! Das ist unglaublich. Ich rufe schnell den Arzt.

Arzt: Was ist passiert?

Vilu: Sie hat sich bewegt.

Angie: Könnten das die Auswirkungen von der Wiederbelebung sein?

Arzt: Das könnte möglich sein, aber ich denke eher, dass sie euch etwas mitteilen wollte. Es ist schließlich bekannt, dass Komapatienten alles mitbekommen sollen und manchmal sogar sich etwas bewegen können. Leider muss ich sagen, dass es nur eine kleine Bewegung war. Sie ist immer noch im Koma.

Der Arzt verließ wieder den Raum und ich war etwas enttäuscht.

Es wäre schöner, wenn sie wieder aufgewacht wäre.

Angie: Sei nicht so enttäuscht. Es ist schon einmal ein Anfang. Hier sing.

Ich nahm die Gitarre und fing mit den ersten Akkorden an.

Every dream has a heartbeat
Listen to it, listen to it
And it won't let you sleep
It's whispering, whispering

You wake and it's the air you breathe
It's everything, everything
You know it's meant to be
And it's gonna set you free

There's a light in your eyes and it's magic
Everybody's gonna see that you have it
There's a voice saying "gonna make it happen"
Can't stop it, can't stop it

Go girl, no, never give up
I know now everything that you touch
Becomes alive right before your eyes
You were born toshine

Born to sing, born to try
Born to dance, born to rise
Born to be who you are
Born to love

You were born to shine

Als ich den letzten Akkord und das letzte Wort erklingen ließ, fing meine Mutter an zu zucken. Es wurde von Sekunde zu Sekunde immer schlimmer. Ich war wie versteinert. Ich konnte mich nicht bewegen,nichts sagen und an nichts denken. Angie betätigte den Alarm. Kurz darauf stürmte auch schon eine Schwester rein, die einen weiteren Alarm betätigte.

Schwester: Ich muss Sie jetzt bitten zu gehen. Gehen Sie nach Hause, wir werden Sie anrufen, wenn wir was wissen.

Angie: Na gut. Komm Vilu.

Ich konnte mich nicht rühren, keinen Zentimeter.

Angie: Violetta? Wir müssen gehen.

Ich starrte einfach auf meine Mutter und die Ärzte, die ratlos um sie standen. Ich wusste nicht, ob das Zucken etwas Gutes oder etwas Schlechtes bedeutete. Angie packte mich am Arm und zog mich nach draußen. Mein Blick ruhte stets auf meiner Mutter. Als wir draußen waren und die Tür hinter uns geschlossen wurde, kam ich langsam wieder ins Leben zurück.

Angie: Geht es dir gut?

Ich drehte mich zur Tür und starrte sie an.

Angie: Vilu?

Ich legte meinen Kopf schief und blickte weiter zur Tür.

Angie: Violetta?!

Vilu: Mir geht es gut ... denke ich.

Angie: Was war denn mit dir los?

Ich ertrage es nicht, sie so zu sehen. Bin ich schuld? Ist meine Musik daran schuld? Ich stand wohl unter Schock, als ich sie so sah.

Vilu: Ich habe zu schief gesungen.

Music, Passion, Love (Leonetta FanFiction) [complete]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt