Kapitel Einundzwanzig: Elliot, die Klette

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Diesmal war ich auf der Party nicht auf mich allein gestellt. Die Jungs wollten mich nicht alleine lassen, da sie befürchteten, mir würde jemand unter den Rock schauen. Wir besorgten uns zuerst etwas zu trinken und machten es uns dann auf einer der Sitzflächen bequem. Schnell begann ich mich zu langweilen, doch den Jungs schien es hier zu gefallen.

"Warum gehen wir auf eine Party, um letzten Endes doch nur rum zu sitzen?" Maulte ich und starrte missmutig in mein Glas, in dem sich Jack Daniels und Cola befand.

Elliot stand auf. "Dann komm, wir gehen tanzen." Ich lächelte ihn an und ergriff seine ausgestreckte Hand. Mein Glas trank ich in einem Schluck aus und drückte es dann Dean in die Hand. Elliot zog mich auf die Tanzfläche und platzierte seine Hände an meiner Taille. Wir begannen uns zur Musik zu bewegen. Ich genoss seine Berührung und auch Elliot schien seinen Spaß zu haben.

Mir fiel auf, dass er sich nach keinem Mädchen umschaute, obwohl sich auffallend viele an ihm vorbei drückten. Mich ignorierten sie entweder dabei oder sie warfen mir eifersüchtige Blicke zu. "Musst du heute niemand aufreißen?" Fragte ich Elliot in einer kurzen Pause. Er sah sich um und bemerkte die Mädchen, die praktisch in einer Horde um uns herum tanzten. Sein Blick wanderte wieder zu mir und er grinste selbstgefällig. "Meine Aufmerksamkeit gilt heute nur dir." Mein Lächeln wurde breiter. "Und was, wenn ich jemanden aufreißen will?"

"Du?" Elliot schlang seine Arme um mich und presste mich an seine Brust. Überrumpelt ließ ich diese Aktion geschehen und wehrte mich nicht dagegen. "Du würdest es nie schaffen, einen Typen aufzureißen." Ich zog einen Schmollmund. "Doch, würde ich."

"Nein"

"Doch"

"Nein"

"Nein"

"Doch." Damit hatte ich gewonnen.

"Ätsch! Du hast doch gesagt!" Ich streckte ihm die Zunge raus. Elliot verstand erst jetzt, dass ich ihn manipuliert hatte. "Das ist unfair." Er lehnte seine Stirn an meine und sah mir tief in die Augen. Wir bewegten uns langsam zur Musik, unsere Bewegungen passten absolut nicht zum Rhythmus des Liedes, aber das war uns egal. Unsere Blicke waren ineinander verhakt, wir befanden uns in unserer eigenen kleinen Blase. Trotzdem fragte ich mich, wieso er so starke Gefühle mit seiner Berührung in mir auslöste. Ich war nicht verliebt.



Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass es Elliot irgendwann doch zu langweilig werden würde nur mit mir zu tanzen, aber ich täuschte mich. Er blieb den ganzen Abend bei mir und fing langsam an zu nerven. Entgegen seiner Erwartungen hatte es tatsächlich Typen gegeben, die Interesse an mir zeigten. Jedoch bevor ich etwas anderes außer "Hi!" sagen konnte, hatte Elliot ihnen bereits eine Abfuhr gegeben, meist mit den Worten, dass ich mit ihm da wäre. Nun war ich mehr als nur genervt und saß schlecht gelaunt auf der Couch, Elliot saß natürlich neben mir. Wo auch sonst. Dean ließ sich neben mich fallen und grinste mich an.

"Und, hast du Spaß?"

"Seh ich so aus?" Antwortete ich genervt. Dean sah von mir zu Elliot und wieder zu mir.

"Habt ihr schon wieder Streit?" Dass ich ihn bei der Lautstärke überhaupt verstand, war ein Wunder.

"Nein." Lautete meine knappe Antwort. Elliot schien nun auch aufzufallen, dass ich schlechte Laune hatte.

"Mabel, was ist los?" Beide sahen mich besorgt an. Ich hingegen stand auf. "Ich geh mir was zu trinken holen und tanzen." Verkündete ich. Elliot erhob sich ebenfalls. "Ich komm mit."

"Nein, tust du nicht." Widersprach ich. Verwirrung machte sich auf seinem Gesicht breit. "Wieso nicht?" "Weil du mir schon den ganzen Abend wie ein Dackel hinterherläufst!" Zischte ich und verschwand in der Menge. In der Küche holte ich mir eine Flasche Wodka und etwas zum Mischen aus dem Kühlschrank. Ich schüttete beides in einen Plastikbecher und nippte daran. Zufrieden stellte ich fest, dass das Mengenverhältnis stimmte. Nach und nach leerte ich den Becher und mischte mich dann unter die tanzende Menge.

Irgendwann entdeckte ich Jake und Adam unter den Leuten und wollte mich zu ihnen gesellen, als ich plötzlich von jemanden aus der Menge gezogen wurde. Ich wollte mich aus dem Griff befreien, erkannte aber dann Elliot.

"Was willst du von mir?" Fragte ich, als wir in einer etwas ruhigeren Ecke standen. "Ich wollte dich nicht nerven, mache mir doch nur Sorgen um dich!" Erklärte Elliot mit einem treuherzigen Blick. "Hast du sonst auch nie getan." Elliot verdrehte die Augen. "Na gut, eigentlich will ich nur das Spiel gewinnen."

Ja, das wollte ich auch.

"Ich lad das Kapitel gleich hoch" dachte ich mir heute Morgen um 9
Wann lad ichs hoch? Um halb neun Abends.
Das ist mal nh Planung :D

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