Kapitel Zweiundsechzig: Ein falsches Lächeln gegen ein Dauergrinsen

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Aiden hatte beim Zumba schwer zu kämpfen. Mit seinen langen Beinen stolperte er mehrmals bei den schnellen Seitenwechseln und Taktgefühl hatte er auch nicht. Trotzdem schien er so etwas wie Spaß zu haben und als er sah, wie ausgelassen ich war, schien er sich extra Mühe zu geben.
Und das gab mir ein gutes Gefühl.

Nach dem Zumba war ich durch das Lachen noch erschöpfter, weswegen Aiden mir anbot mich nach Hause zu fahren. Dieses Angebot nahm ich dankend an und so saß ich nun in Aidens altem Saab und machte mit ihm eine Spritztour.
"Das Wetter ist viel zu schön, um jetzt schon nach Hause zu fahren!" Argumentierte er.
Statt zu mir fuhren wir über Umwege zu ihm.

Wie immer setzten wir uns auf sein Sofa, sein Arm um meine Schultern und mein Kopf an seine Brust angelehnt.
Ich fühlte mich geborgen wie noch nie und als er anfing über meinen Rücken zu streichen, hätte ich am liebsten wohlig aufgeseufzt.
Wir schwiegen. Aber die Stille war angenehm und ich hatte nicht vor sie zu unterbrechen.
Aiden sah das anders.

"Ich wollte dich etwas fragen." Sagte er zögerlich.
Ich legte den Kopf in den Nacken und sah ihn an. "Was denn?" Fragte ich.
"Ob du meine Freundin sein willst."
Herzstillstand.
In Lichtgeschwindigkeit rasten Gedanken durch meinen Kopf, bis ich schließlich lächelte und antwortete.
"Ja, sehr gerne."
Aiden lächelte ebenfalls und beugte sich dann zu mir herunter, um mich zu küssen.
Es fühlte sich richtig an.
Weil es einfach richtig war.

Natürlich erzählte ich am nächsten Tag Ariana in der Schule davon. Sie begann zu quietschen und zerquetschte mich in ihrer Umarmung fast.
"Ich freu mich so für dich, oh mein Gott! Ihr seid so süß zusammen!" Ich musste über ihre Freude lachen. Meine Glückshormone sorgten für ein Dauergrinsen in meinem Gesicht, das sogar meinen Mitschülern auffiel.

Denn Pamela setzte sich in der Pause auf Arianas und meinen Tisch.
"Ich hab gehört, dass du mit Aiden Gordon zusammen bist?"
Bevor ich ihre Frage beantwortete, fragte ich mich, woher sie ihn kannte.

Und was sie meine Beziehung überhaupt anging.

"Wüsste zwar nicht, was es dich interessiert, aber ja bin ich." Antwortete ich kühl. Meine ehemals beste Freundin rutschte von meinem Tisch.
"Aha. Viel Glück." Sie lächelte falsch und zog endlich ab.

Als ich gegen Ende der Mittagspause zu meinem Kursraum wollte und deswegen alleine durch die Gänge lief, stellte sich mir plötzlich jemand in den Weg.
Verärgert sah ich nach oben und direkt in Elliots Augen. Erschrocken wich ich einen Schritt zurück.
"Du hast 'nen Freund?" Fragte er geradeheraus. Ich runzelte die Stirn.
"Was interessiert es dich?"
"Antworte mir einfach. Ja oder Nein?"
Seine fordernde Stimme ging mir tierisch gegen den Strich.
"Elliot, lass mich einfach in Ruhe. Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig." Ich wollte mich an ihm vorbei drängen, aber er stellte sich immer genau da hin, wo ich gehen wollte.
"Meine Güte, ja hab ich!" Fauchte ich genervt.
Elliot sah mindestens genauso wütend aus. "Warum?"
Ich verdrehte die Augen. "Ich muss dir jetzt aber nicht erklären, wieso aus zwei Menschen ein Liebespaar wird. Aber wie Kinder gemacht werden weißt du doch, oder?"
"Du wirst schon sehen, was du davon hast."
Ich drehte mich um und entfernte mich langsam von Elliot.
"Ich weiß, was ich hab. Einen tollen Typen, der endlich mal ehrlich zu mir ist!"

Diejenigen, die Falling In Love gelesen haben, wissen, dass es durch den Gewinn eines Watty Awards ein Bonuskapitel gab. Und ich hab mir überlegt, dass ich -wenn ich einen Watty gewinnen sollte- ebenfalls eine Bonus Reihe für Gameboy schreibe!

Diese wird dann z.B. Aus Elliots Sicht sein :)

Was haltet ihr von der Idee?

Und wie findet ihr unser neues Traumpaar?

GameBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt