Kapitel Elf: Angeheitert, nicht betrunken

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Meine Füße taten schon weh, da waren wir gerade eine halbe Stunde auf der Party. Außerdem hatte ich schon Alkohol intus, also beschloss ich, Elliot zu suchen und ihn zu nerven.
Ich fand ihn auf einer Couch sitzen, ein Bier in der Hand, von mir unbekannten Typen umringt. Ich ließ mich neben ihn fallen und lehnte meinen Kopf an seine Schulter.

"Elliiiiioooot"

Elliot sah mich mit einem undefinierbaren Blick an.

"Ja?"

Ich beugte mich zu seinem Ohr.
"Meine Füßen tun weh" Flüsterte ich und grinste breit, als er sich genervt weg drehte.

"Such Dean und nerv den, der will niemand abschleppen, ich schon! Du machst alles kaputt." Wehrte er ab. Ich zog einen Schmollmund.

"Du bist so ein Gameboy!" Ups.
Das sollte er eigentlich nicht zu hören bekommen. Hastig stand ich auf- ein wenig zu hastig. Schwankend ließ ich mich wieder auf die Couch fallen und unternahm dann wieder einen erneuten Anlauf- diesmal etwas langsamer und bedachter. Elliot blendete ich komplett aus. Er sollte bloß keine Fragen zu seinem Spitznamen stellen, damit würde er mich heillos überfordern. Zudem verhielt er sich im Moment so komisch, also wie sollte ich ihm erklären, wie er zu diesem Spitznamen gekommen war?
Dass er den Namen verdient hatte, stand außer Frage. Das bewies er jeden Tag auf's Neue.

"Ich suche dann mal Dean." Murmelte ich und bahnte mir meinen Weg durch die tanzende Menge.
Ich fand Dean an der Küchentheke sitzend mit einer Flasche Bier in der Hand.

"Gefunden." Verkündete ich und setzte mich neben ihn auf einen der Barhocker.

"Irgendwas als Shot." Gab ich dem Typen, der den Barkeeper spielte, meine sehr präzise Bestellung auf.
Dean sah zu mir herüber.

"Bist du betrunken?"

"Angeheitert, höchstens!" Meine Fähigkeiten als Schauspielerin waren nur einfach sehr nützlich, um gewisse Leute zu nerven. Dieses Talent hatte ich leider nur, wenn ich Alkohol getrunken hatte.

"Na dann. Wieso tanzt du nicht?" Dean beobachtete mich dabei, wie ich den Shot exte.
Doppelkorn, eindeutig. Mit Kirsche oder so. Wurde von mir als lecker befunden.

"Hab niemand, der mit mir tanzt und alleine mag ich nicht. Wieso sitzt du hier und bläst Trübsal?"

"Bin nicht so in Feierstimmung." Erklärte Dean.

"Ist etwas passiert?" Hakte ich nach. Heute in der Schule war er noch so euphorisch gewesen und jetzt machte er ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter.

"Mir geht nur Elliot auf die Nerven. Das mit der Wette und alles, das ist nicht nötig." Ich rutschte von meinem Hocker, stellte mich neben ihn und legte ihm meine Hand auf die Schulter.

"Ich steck das weg, keine Sorge. Und jetzt komm, wir gehen tanzen." Gesagt, getan. Dean hatte ich am Handgelenk gepackt und ihn so auf die Tanzfläche gezogen, wo wir begannen uns zur Musik bewegten. Es war lustig, da weder Dean noch ich Rythmusgefühl hatten. Wir machten einfach irgendwelche komischen Verrenkungen, wobei ich hoffte, noch ein wenig gut dabei auszusehen. Dean war ein hoffnungsloser Fall. Aber gerade das machte die Sache erst so spaßig.

Vielleicht wurde dieser Abend doch nicht so schlimm.

¡Hola! Schon das zweite Kapitel für heute, yay. Bin echt im Flow uuuuund ich hatte heute mündliche Prüfung und hab deswegen ironischer Weise das dringende Bedürfnis mit wem zu reden :D

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